Leben ohne Sex und Beziehung: Warum finde ich keine Partnerin?

Paywall

Bei mir liegt’s wohl an mangelnder Erfahrung hinsichtlich solcher Sachen. Wollte das ganze als Teenie nicht weil es für mich nach zuviel Stress aussah.
Jetzt im Nachhinein erkenne ich wie dämlich diese Sichtweise von mir war.

Bin hässlich und sozial unbeholfen

Zu klein, zu oft enttäuscht oder verarscht worden und einfach nicht wie ein Mensch behandelt wurde. Irgendwann hab ich’s einfach sein gelassen.

Ist das ein Incel Artikel? Keine Lust zu lesen…

Abgesehen davon dass ich sowieso momentan keine Zeit habe wegen Uni und Arbeit bin ich unattraktiv und langweilig und uninteressant.

Also, ich bin jetzt zwar erst 21, aber ehrlicherweiße kenn ich mich gut genug um zu wissen, dass sich sehr wahrscheinlich erstmal nichts an meiner Situation ändern wird, wahrscheinlich werde ich auch ein ähnlichen Weg wie Er gehen.

Ich hatte keine schlechte Kindheit und meine Eltern haben ihr bestes gegeben. Ich habe ADS, mittlerweile auch Soziale Phobie. Das hat mich aber nicht daran gehindert gute Freunde zu bekommen, die mich auch mögen und lustig finden. Ein Freund hat mich auch letztens gelobt und meinte ich sei sehr gut im streicheln (lol). Es liegt also anscheinend nicht an meiner Persönlichkeit.

Früher dachte ich es wäre meine leichtes *Übergewicht* (BMI ~26), mittlerweile habe ich zwar kein viel besseren BMI, bin aber deutlich sportlicher. Außerdem finden Menschen mit höherem BMI ja auch Partner.

>Wahrscheinlich gibt es auch gar nicht den einen Grund, aus dem heraus ich keine Partnerin finde. Sondern viele verschiedene Aspekte. Vielleicht spüren manche Frauen, dass ich ein bisschen unsicher bin oder so was. Nur was halt als Konstante bleibt, ist die Ablehnung.

Und wenn man dann noch nicht mal Händchen gehalten hat oder auf Tinder nicht ml 1 like bekommt, dann denkt man halt immer wieder:
> mit mir stimmt was nicht
> Weil sich keine auf mich einlassen möchte. Oder ich, falls es mal so war, die Zeichen nicht richtig gedeutet habe. Ich bin damit einfach überfordert.

Und

>Ich bin halt nur ratlos über das, wer ich eigentlich bin.

Also, ich kann die Erfahrungen die er in der Datingwelt gemacht hat 1:1 bestätigen

Wäre ich nicht bereits verheiratet, würd ich mir vermutlich einfach in einem Land eine Freundin suchen, in der das weniger problematisch ist als in Deutschland.

Mir ist noch keine Person über den Weg gelaufen die Interesse hatte. Ich finde es sehr merkwürdig wie von vielen Seiten immer wieder mal gesagt wird “du findest schon irgendwann eine passende”, als ob es irgendeine Garantie gäbe, dass zwei kompatible Personen sich auch irgendwann treffen.

Ich kann so viel Selbstverbesserung (körperlich und geistig) machen wie ich will und so viel neue Leute kennen lernen wie ich will, wenn unter den Personen, die ich treffe simpel und einfach keine mit Interesse dabei ist hab ich halt Pech gehabt. Und es ist völlig realistisch, dass man eine solche Person nie finden wird, egal was man macht. Mit dieser Eventualität muss man sich abfinden.

Wenn ich meine total verkorkste Psyche jetzt mal beiseite lassen würde wäre es mir trotzdem zunehmend unangenehmer Frauen anzusprechen.

Ein paar meiner besten Freunde waren Frauen, ich kenne die Storys alle. Es gibt so viele creeps da draußen und Frauen müssen sich so viel dumme scheiße von Typen anhören dass es mich tatsächlich hemmt.
Ich hab keinen Bock darauf versehentlich creepy zu wirken weil ich zu nervös bin und ich habe keinen bock darauf der 7. Typ zu sein der “sie” an dem abend anquatscht obwohl sie einfach nur in ruhe feiern oder was weiß ich will.

Ablehnung fühlt sich schon scheiße genug an, wenn ich dann auch noch eine beschissene Reaktion von einer Frau kriege, wegen der ich ihr nichtmal wirklich böse sein kann weil ich es verstehen kann, möchte ich nur noch im Boden versinken.

Und das Bewusstsein für solche Umstände ist unter uns Männern in den letzten Jahren gewachsen, ich bin mit Sicherheit nicht der einzige dem es so geht.

Ich hoffe dass in Zukunft mehr Frauen bei der Partnersuche eine aktivere Rolle einnehmen und den ersten Schritt wagen wenn ihnen jemand gefällt. Vielleicht lernen sie auf die Art sogar noch bessere Kandidaten kennen als wenn sie nur darauf warten angequatscht zu werden.

Ich bin auf dem besten Weg dahin. 35 und Jungfrau.

Bei mir ist es die Erfahrungslücke, da ich krankheitsbedingt erst mit 21 langsam in die Pubertät gekommen bin. Da habe ich mich sozial eher zurückgezogen und vieles einfach nicht verstanden und letztendlich nicht gelernt wie man sich richtig verhält.

Später im Leben ist es schwer das nachzuholen.

Ich kenne das nur zu gut.

Mit 40 noch so etwas zu versuchen, führt nur zu Frustration.

Am besten ist es, sich keinen Situationen auszusetzen, in denen man Hoffnungen entwickelt. Wenn eine Frau lächelt oder mit dir einen Kaffee trinkt, bedeutet das gar nichts. Man lässt sich einfach ein dickes Fell wachsen, lernt neutral-freundlich, aber abweisend zu sein und das nicht an sich herankommen zu lassen.

Ggf. kann man auch ein kleines Spiel draus machen, die Personen ein wenig abblitzen zu lassen, dann kann man das negative ins positive wenden, und bekommt die später sicher kommende Enttäuschung nicht ab, bzw. ist selber der Ablehnende (ob real oder imaginiert).

Und mit der Zeit stellt sich Routine ein, von 40 bis über 50, wo es wirklich egal ist, ist es nicht mehr weit.