Mietervereine in Hamburg schlagen Alarm: Bei vielen Kündigungen ist Eigenbedarf nur vorgeschoben

https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Mietervereine-Kuendigungen-wegen-Eigenbedarf-oft-nicht-gerechtfertigt,mieterverein156.html

16 Comments

  1. Mietervereine, die pro Mieter sind, sagen so. Grundeigentümerverbände, die tendenziell pro Vermieter sind, sagen so.
    Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen, also zwischen ungerechtfertigten Eigenbedarfskündigungen und ungerechtfertigter Ausweisung von Härtefällen.
    Was wirklich nervenaufreibend ist, ist der lange Prozess. Im Streitfall hat entweder Mieter oder Vermieter Recht. Das muss ein Gericht entscheiden. Dass sich so eine Räumungsklage aber über Jahre hinzieht, ist eine Tortur, v.a. wenn sie mit Existenzängsten (und die können sowohl bei Mieter als auch Vermieter auftreten) begleitet ist.
    Ja, es gibt die bösen Vermieter, die nur aus Profit kündigen. Es gibt aber mit Sicherheit genauso viele fiese Mieter, die Schadensbehebungen verschleppen, Härtefälle erfinden und Nebenkostenzahlungen mit Anwalts Hilfe so lange und ausgiebig anfechten, dass die fehlenden Einnahmen den Aufwand nicht mehr gerecht werden. Da tut sich keiner was. Von der Presse würde ich mir hier mehr Neutralität wünschen. Im Beispiel wird im Titel nur die Aussage der Mietervereine genannt, nicht die der Grundeigentümerverbände.
    Und Mieten sind nicht nur hoch durch Profitgier, sondern auch, weil die Immobilienpreise enorm hoch sind und das Vermieten durch die mieterfreundlichen und fast schon willkürlich ausgelegten Gesetze immer mit einem Risiko verbunden ist.

  2. ItsMatoskah on

    Joa staatliches Bauen würde halt helfen. Aber dass verursacht Kosten in der eigenen Legislatur und der Benefit hat dann ein Anderer.

  3. Kann ich verstehen. Schließlich sind ja die eventuellen Strafen durch die aktuelle Gesetzeslage sehr überschaubar. Da finde ich das Urteil vom 28.02.2024, Az. 66 S 178/22 vom LG Berlin ein Schritt in die richtige Richtung.

  4. GeorgeJohnson2579 on

    Und dann hast du Freunde von mir mit kleinem Baby, welche die Wohnung wirklich benötigen, und die streiten sich jetzt schon seit einem dreiviertel Jahr mit dem Anwalt der jetzigen Mieterin …

  5. Das kann gar nicht sein. Vermieter sind grundsätzlich das fairste und empathischste Volk, das man sich nur vorstellen kann. Ihnen geht es immer um das Wohl der Mieter und darum, hochwertigen Wohnraum möglichst zu einem bezahlbaren Preis anzubieten. Niemals würden Vermieter Lug, Betrug und Wucher betreiben.

  6. Meiner Meinung nach sollte Eigenbedarf sehr viel strenger kontrolliert und auch bestraft werden.

    Sollte nach dem Auszug der alten Mieter, der Besitzer nicht selber in besagtes Haus einziehen oder eine ihm Verwandte Person, sondern das Haus leer stehen und als Anlagenwert bzw. Spekulationsobjekt benutzt werden, sollten hohe Strafen festgelegt werden, die es von vorne rein unanttraktiv machen ein Haus zu kaufen, es durch Eigenbedarf zu räumen und es als Investition zu benutzen.

  7. Vermieter haben ein Schlupfloch, um ihre Mieter loszuwerden, dessen Missbrauch quasi nicht verfolgt wird?

    Vermieter nutzen dieses Schlupfloch? Echt überraschend! /s

  8. FistingforCompliment on

    Kein Wunder, wenn die Strafen niedriger sind als das, was man beim Verkauf ohne Mieter on top bekommt. Bei vorgetäuschten Eigenbedarf holt man als Geschädigter maximal 20k raus, da lachen Eigentümer drüber. Die Masche sollte mal strafrechtlich geahndet werden, dann tut sich vielleicht auch mal was 

    Edit: Gleiches gilt bei der Vermietung, dauert vielleicht ein Jahr, dann ist die Kohle wieder drin 

Leave A Reply