Prüfer schockiert: Die Details aus dem Gutachten zur Carolabrücke | MDR.DE

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8 Comments

  1. Easing0540 on

    > Die noch stehenden Teile der Carolabrücke weisen enorme Korrosion und Schäden durch den Brückeneinsturz auf. Es bleibt nur der Abriss. Es ist zu riskant und nicht zu vertreten, sie wieder für den Verkehr freizugeben.

    > Laut Brückenprofessor Marx sei der Einsturz der Carolabrücke nach herkömmlichen Methoden nicht vorhersehbar. Das liege an einer Vielzahl verschiedener Faktoren. Unter anderem habe die gute Qualität des in der Brücke verpressten Mörtels das Ankündigungsverhalten verhindert, erklärte Marx. Man habe also die eigentlichen Hinweise für eine marode Brücke mit herkömmlichen Verfahren hier nicht erkennen können.

    > Bei der Analyse des Einsturzes der Carolabrücke verwahrt sich Gutachter Steffen Marx gegen Stimmen, die in der Brücke einen DDR-Konstruktionsfehler sehen. Der Einsturz der Carolabrücke ist kein ostdeutsches Problem“, erklärte Marx im Stadtrat. “Es wurde beim Bau der Brücke nicht geschlampt. Die Ausführungsqualität der Brücke sei unter den damaligen Voraussetzungen enorm gut gewesen.

  2. Ich bin Halb-Italiener und ich habe alle möglichen Witze gehört, als damals die eine Brücke in Genua einstürzte, weil sich niemand darum kümmerte, sie zu prüfen und regelmäßig abzunehmen. Ich habe das nun mal mit manchen dieser Leute erwähnt und das Coping (“Das ist doch was ganz anderes…” und wenn das nicht funktioniert “Ja, das ist aber doch Ostdeutschland, im Westen passiert sowas nicht!”) ist einfach herrlich.

  3. sitTheFdown on

    Na immerhin zahlen wir hier keine Steuern oder haben gar hohe Abgaben an jeder Ecke … oh, warte mal einen Moment.

  4. SenatorSeidelbast on

    Niemand darf mehr rüberfahren, weder im Car noch auf dem Rola.

  5. RobertTheChemist on

    Zitat aus dem Text:

    >”Die Brücke wurde intensiv überwacht und ist sehr viel und sehr sorgsam untersucht worden“, sagte Marx. “Jetzt wo die Brücke eingebrochen ist, ist es leicht zu urteilen. Im Vorfeld jedoch alles zu erkennen und richtig zu kombinieren, dazu muss man hellseherische Fähigkeiten haben.”

    >”Schwarze Brüche in den Stahlsträngen zeigen, dass erste Schäden direkt beim Bau entstanden sind“, sagte Marx. Dabei sei Feuchtigkeit an die bereits gespannten Stahlstränge gelangt, die noch nicht in den Beton verpresst und eingebettet worden waren. “Die Ingenieure waren sich sehr bewusst wie kompliziert das Bauwerk war, sie haben die Spannträger auch belüftet. Das hat jedoch leider nicht gereicht, wie wir heute wissen.” Ein solche Neigung zur Wasserversprödung sei zum damaligen Zeitpunkt noch nicht klar gewesen.

    Das heißt das hier das Problem gar nicht vorher bekannt war und beim Bau selbst entstanden ist. Die Carolabrücke wurde ja regelmäßig geprüft und eben nicht gesperrt weil es hierzu keinen Anlass nach Einschätzung der Prüfer gab. Der Punkt ist halt das wir jetzt überall in Deutschland Brücken dieses Bautypus haben bei denen wir nicht wissen ob die Kaputt sind.

  6. Dark_Bauer on

    Wahnsinn, wie Habeck innerhalb von 2 Jahren den Mörtel ausgetauscht hat

  7. Johanneskodo on

    Wirklich super interessant, dass der Schaden ohne sehr spezielle Methoden nicht feststellbar war.

    Macht einem natürlich Angst was die anderen Brücken angeht.

  8. Was ich persönlich bei solchen Sachen nicht ganz raffe, dass teilweise irgendwie total die Erkenntnis fehlt, dass man einfach nicht alles überblicken kann. Sowohl beim Bau und man sieht es auch an den Stadträten und Kommentaren, dass man denen mehrmals irgendwie erklären muss, warum man was nicht erkennt oder erkennen kann. Bei jeder Pressekonferenz oder Stadtratssitzung nicht so.

    Dann werden auch notwendige Schlussfolgerungen oder Forderungen daraus nicht gezogen, wobei das eher die Presse/Branche/Allgemeinheit betrifft. Die Sitzung zum Dresdner Stadtrat von gestern ist online. Der Typ erzählt davon, dass Personen die beim Bau beteiligt waren extrem wichtig waren und das man teilweise nicht wirklich den Zustand beurteilen kann, weil man Vorschäden nicht kennt. Daraus würden sich einige, auch total simple, Forderungen ergeben was Dokumentation und Co. angeht.

    Irgendwie hab ich den Eindruck, dass viele Leute nicht verstehen was das für Bauwerke sind und gar nicht davon ausgegangen wird, dass die Bauwerke auch mal “failen” oder abgerissen werden müssen. Ein Teil eine Bauwerkes kollabiert. So wie die Sachen teilweise gebaut sind, dann stürzt gleich das gesamte Bauwerk ein :-\ Nimmt sich damit ggf. Möglichkeiten was irgendein Provisorium angeht, was evtl. schon wegen der Bauart nicht möglich war. Das sind doch keine “guten Gebäude”, aber VIELLEICHT günstiger. Wobei man selbst das mal hinterfragen sollte, weil man NICHT nur das Bauwerk betrachten muss sondern ALLES was dranhängt und dranhängen könnte. Ich weiß nicht mal OB beim Bau einer Brücke schon der Neubau betrachtet wird, weil der Tag kommt ja irgendwann was ja offensichtlich ist.

    Die Pläne zum Abriss sind dann auch komplex, wird sich auch erst Gedanken gemacht wenn es soweit ist? Plan B gibt es wohl für sowas auch nicht zu geben, obwohl Deutschland- und Europaweit Brücken wichtige Verkehrsknoten verbinden.

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