Südkoreas Präsident Yoon steht vor der zweiten Amtsenthebungsabstimmung Für den südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk-yeol ist erneut der Tag des Jüngsten Gerichts gekommen. Der Gesetzgeber wird eine zweite Abstimmung darüber abhalten, ob er angeklagt werden sollte, weil er das Kriegsrecht verhängt und die Nation ins Chaos gestürzt hat. Die Opposition hat einen weiteren Antrag gegen den umkämpften Führer eingereicht. Die Abstimmung findet am Samstag statt. Mitglieder der Regierungspartei boykottierten die erste Veranstaltung vor einer Woche. Yoon erklärte am 3. Dezember das Kriegsrecht, doch der Gesetzgeber hob die Entscheidung nur wenige Stunden später auf. Gegen ihn wird nun strafrechtlich ermittelt. Und die Forderungen nach seinem Rücktritt werden immer lauter. Yoon entschuldigte sich, ist aber seitdem trotziger geworden. Er wandte sich am Donnerstag an die Nation und sagte, er habe keine andere Wahl, als das Kriegsrecht auszurufen, weil die Opposition die nationale Politik gelähmt habe. Er gelobte außerdem, sich sowohl der Untersuchung als auch dem Versuch, ihn seines Amtes zu entheben, standhaft zu widersetzen. Der Antrag vom Samstag muss von zwei Dritteln der Nationalversammlung verabschiedet werden, darunter mindestens acht Mitglieder der regierenden People Power Party. Berichten zufolge beabsichtigen am Freitagabend sieben, gegen Yoon zu stimmen. Die öffentliche Wut in Südkorea hat nicht nachgelassen. Vor dem Parlament versammeln sich weiterhin Menschenmengen. Auch in den eigenen Reihen greifen die Behörden immer stärker an. Berichten zufolge wurde der Generalkommissar der Nationalen Polizeibehörde, Cho Ji-ho, festgenommen. Berichten zufolge sagte er während der Befragung, Yoon habe ihm wiederholt gesagt, er solle Mitglieder der Nationalversammlung verhaften, nachdem er das Kriegsrecht verhängt habe. Die Behörden haben außerdem den Leiter der Seouler Metropolitan Police Agency festgenommen.

Leave A Reply