Stefan Pierer ist Vorstandsvorsitzender der Pierer Mobility AG, Eigentümerin der Marke "KTM". In dieser Funktion hat er die Möglichkeit Dividendenausschüttungen vorzuschlagen. (Auch) Aufgrund von Dividenden in Höhe von €128 Mio. in 3 Jahren steht die AG jetzt vor der Insolvenz.
Die AG selbst ist zu ca. 74% im Besitz der "Pierer Bajaj AG"in der Stefan Pierer 50,1% der Anteile hält [1]. Das bedeutet (aus meiner Sicht) dass der Vorstandsvorsitzende Pierer gleichzeitig knapp 37% der Anteilswerte hält und damit knapp €47 Mio. der Dividenden erhalten hat.
Das alleine wäre ja noch kein Problem, wenn nicht die Entscheidungen des Vorstands inzwischen mutmaßlich zu der anstehenden Insolvenz geführt hätten. Aus meiner Sicht haben die Tätigkeiten des Vorstandsvorsitzenden das Ergebnis sich selbst auf Kosten des Unternehmens zu bereichern.
Jetzt wäre meine Frage an die Leute die sich besser damit auskennen: erfüllt diese Konstruktion nicht zumindest potentiell einen der Paragrafen 153 StGB (Untreue) oder 156/159 StGB (betrügerische/fahrlässige Krida) was eine Ermittlung der WKStA erlauben würde?
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Pierer_Mobility#Aktion%C3%A4rsstruktur_der_Pierer_Mobility_AG
KTM Pleite: könnte Pierer sich strafbar gemacht haben?
byu/da_peda inAustria
Von da_peda
2 Comments
Persönlich wäre ich auch stark dafür, dass er die Haftung übernimmt, wenn man deiner Argumentation folgt.
Ob das rechtlich so einfach ist-weiss ich leider nicht. Ich kann mich auf die Schnelle nicht an (medial aufbereitete) Fälle erinnern, in denen man ehemalige Manager privat dermassen ausbluten hat lassen, dass die Gläubigerinteressen befriedigt worden wären. Verdient hätte ers, immerhin bleibt ihm ja sein Netzwerk-das kann dir einfach keiner nehmen. Der käme schon wieder irgendwo unter und arm bleiben würd er auch nicht.
Wir sind in Österreich hier, dem passiert so oder so nix.