Der Leiter einer internationalen Organisation, die einen experimentellen Kernfusionsreaktor baut, hat der japanischen Regierung eine neunjährige Verzögerung bei der Inbetriebnahme gemeldet. Pietro Barabaschi, Generaldirektor der ITER-Organisation, traf sich am Dienstag in Tokio mit Wissenschaftsminister Abe Toshiko. Barabaschi sagte, der Vorstand habe letzte Woche die Änderung des Zieljahres für die Inbetriebnahme auf 2034 statt 2025 genehmigt. Das ITER-Projekt ist eine internationale Anstrengung zum Bau und Betrieb eines experimentellen Kernfusionsreaktors. Zu seinen Mitgliedern zählen Japan, die Vereinigten Staaten, die Europäische Union, China und Russland. Der Bau begann in Frankreich im Jahr 2007. Der ITER-Chef sagte, die Arbeiten hätten sich unter anderem aufgrund der Coronavirus-Pandemie verzögert und es seien zusätzliche Kosten von 5 Milliarden Euro oder rund 5,2 Milliarden Dollar zu erwarten. Japan wird davon 9,1 Prozent tragen. Nach dem Treffen sagte Barabaschi, seine Organisation wolle mit ihrem Know-how die Kernfusionsenergie realisieren. Er sagte, er hoffe, dass sich junge Japaner der Sache anschließen und dass auch Unternehmen dazu beitragen würden. Der Wettbewerb um die Entwicklung der Kernfusionsenergieerzeugung hat sich verschärft, da es sich um eine Energiequelle handelt, die weder Kohlendioxid ausstößt noch hochradioaktiven Abfall produziert. In den USA nehmen die Investitionen des privaten Sektors zu. China hat mit dem Bau eines eigenen Versuchsreaktors begonnen.
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