Japanisches Ministerium: Mehr Manager gewinnen Klagen wegen arbeitsbedingtem Stress

Immer mehr Manager in Japan beantragen und gewinnen Schadensersatzansprüche wegen arbeitsbedingtem Stress, der Depressionen und Schlimmeres verursacht. Nach Angaben des Ministeriums für Gesundheit, Arbeit und Soziales wurden im Geschäftsjahr, das im März endete, Anträge von 52 Managern genehmigt. Das sind 15 mehr als im Vorjahr und ein Rekord. Im Berichtszeitraum wurden insgesamt 883 Arbeitnehmerentschädigungsansprüche genehmigt. Die meisten sagten, dass hoher Stress am Arbeitsplatz zu Depressionen oder anderen psychischen Beschwerden führe. Die Zahlen des Ministeriums zeigen außerdem, dass 15 Manager Selbstmordversuche unternommen haben oder durch Selbstmord gestorben sind. Diese Zahl erhöhte sich um vier Personen. Dr. Watanabe Yoichiro von der japanischen Vereinigung arbeitsmedizinischer Psychiater sagt, die Zahlen seien eine klare Warnung. Laut Watanabe müssen Unternehmen sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter die Zeitmanagementregeln einhalten, aber das sollte auch für Manager gelten. Er sagt: „Manager wurden von ihren Vorgesetzten angewiesen, die Geschäftsleistung zu verbessern. Gleichzeitig stehen Manager jedoch vor der Notwendigkeit, die Arbeitszeit ihrer Untergebenen zu reduzieren. Sie stehen unter enormem Druck.“ Laut Watanabe sollten Unternehmen regelmäßig von allen Mitarbeitern das Ausfüllen von Fragebögen verlangen, um Stress und Müdigkeit zu überwachen. Basierend auf den Ergebnissen sollten Unternehmen die Rücksprache mit medizinischem Fachpersonal verpflichtend vorschreiben.