Foto: YONHAP News Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) sagt, dass es sich bei der Urananreicherungsanlage, die der nordkoreanische Staatschef Kim Jong-un im September besuchte, offenbar um eine nicht angemeldete Nebenanlage des Kangson-Komplexes in der Nähe von Pjöngjang handelt. IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi gab diese Einschätzung in seiner Eröffnungsrede für die Sitzung des Gouverneursrates der Agentur am Mittwoch in Wien bekannt und stellte fest, dass die IAEA das Atomprogramm des Nordens kontinuierlich überwacht. Grossi sagte: „Die abgebildeten Zentrifugenkaskaden und die Infrastruktur stimmen mit dem Grundriss einer Zentrifugenanreicherungsanlage und mit der Struktur des Hauptgebäudes des Kangson-Komplexes und seines neu errichteten Nebengebäudes überein.“ Er fügte hinzu, dass Bilder die Installation von Zentrifugen im Nebengebäude zeigen Der Bau fällt mit Kims Befehlen zusammen, die Produktion von Atomwaffen durch eine deutliche Erhöhung der Anzahl der Zentrifugen anzukurbeln. Grossi bezog sich auf Bilder, die die staatliche koreanische Zentralnachrichtenagentur zuvor am 13. September veröffentlicht hatte Kim besuchte die Anlage, ohne ihren Standort näher zu erläutern. Der IAEO-Chef betonte, dass die Offenlegung der nicht angemeldeten Anlage im Kangson-Komplex und Kims Anordnungen Anlass zu „ernsthafter Besorgnis“ gebe. Der Kangson-Komplex am Stadtrand von Pjöngjang sei schon lange bekannt und werde überwacht von US-Geheimdiensten als geheime Urananreicherung zusätzlich zur nordkoreanischen Atomanlage Yongbyon bezeichnet.