Menschen in ganz Sri Lanka gingen am Donnerstag zu den Urnen, um bei den Parlamentswahlen des Landes ihre Stimme abzugeben. Die Abstimmung findet statt, während das Land in einer Wirtschaftskrise steckt. Der Präsident des Landes, Anura Kumara Dissanayake, sucht ein Mandat der Wähler. Er hat nur drei Abgeordnete im scheidenden 225-köpfigen Parlament. In der größten Stadt Colombo standen die Menschen schon in den frühen Morgenstunden Schlange, um abzustimmen. Ein 52-jähriger Unternehmensleiter sagte: „Als Bürger Sri Lankas ist es unsere Pflicht, zu wählen und die richtigen Leute ins Parlament zu schicken. Ich habe meine Stimme heute genutzt, um dieser Verpflichtung nachzukommen.“ Im Jahr 2022 setzte das Land im Indischen Ozean die Rückzahlung seiner Schulden an internationale Gläubiger aus und geriet damit faktisch in Zahlungsverzug. Der frühere Präsident Ranil Wickremesinghe führte Sparmaßnahmen ein, darunter Steuererhöhungen und höhere Strompreise. Aber die Schritte lösten eine öffentliche Gegenreaktion aus. Der linksgerichtete Dissanayake trat im September sein Amt an. Im Wahlkampf forderte er eine Überprüfung der Wirtschaftsmaßnahmen. Die Wahl am Donnerstag ist für Dissanayake eine Gelegenheit, seine Machtbasis zu stärken, solange er noch Schwung hat. Das Ergebnis soll bereits am Freitag bekannt gegeben werden.
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