Es ist ein ganz besonderes Spiel, das die luxemburgische Rugby-Nationalmannschaft am Samstag erwartet. Zum ersten Mal in der Geschichte wird das Team an einem Spiel der Europe Trophy teilnehmen. Dies hat sich das Team um Kapitän Christian Olsen nach einem starken letzten Jahr verdient, nachdem es in der Europe Conference alle vier Spiele in der Gruppe gewonnen hat und in der Relegation gegen Moldawien (19:0) erfolgreich war.
Doch ab diesem Jahr warten andere Kaliber auf die FLR-Auswahl. Luxemburg ist in dieser Gruppe der Außenseiter. Der Neuling belegt in der Weltrangliste Platz 43 und liegt damit, verglichen mit den Gegnern, auf der hintersten Position. Zum Vergleich: Schweden ist 32., Tschechien 34., Polen 35., Kroatien 39. und Litauen 50. Verzichten muss das Team zudem auf Nationaltrainer Alexandre Benedetti, der krankheitsbedingt zu Hause bleiben musste.
Zum Auftakt trifft das Team am Samstag^auf Litauen. Die Balten konnten im vergangenen Jahr lediglich einen Sieg gegen die Ukraine einfahren, die am Ende abstieg. So feierte die litauische Mannschaft den Klassenerhalt. Auf dem Papier scheint Litauen also der schwächste Gegner zu sein. Doch Olsen sagt: „Wir freuen uns erst mal darauf, dass wir uns auf diesem Niveau messen können. Litauen ist eines der Teams, die am längsten in dieser Liga sind. Sie haben Talent und Erfahrung.“
Ohne Arroganz, aber mit Selbstvertrauen
Im September hat die luxemburgische Auswahl ein Trainingslager bestritten, um sich optimal auf die Kampagne vorzubereiten. „Unser Spielsystem hat sich in diesem Jahr im Vergleich nicht geändert. Auch, wenn die Gegner stärker werden. Wir wollen uns aber auf unsere Stärken konzentrieren“, sagt Olsen. „Von der Videoanalyse wissen wir, dass die Litauer sehr physisch, aggressiv und frontal spielen. Wir müssen den Kampf dort annehmen. Sie sind technisch außerdem stärker als die Teams, gegen die wir letztes Jahr gespielt haben. Es ist aber das erste Spiel, also wissen wir nicht so ganz, was wir erwarten.“
Ein großer Vorteil für die luxemburgische Rugby-Nationalmannschaft ist, dass der hauptstädtische Klub in der 1. Bundesliga Süd/West spielt. Dadurch bekommen einige Nationalspieler mehr Spielpraxis auf hohem Niveau. Gegen den RSV Köln gelang dem Team am 19. Oktober der erste Sieg in der Saison (39:0). Nach fünf Spieltagen steht die Mannschaft nach einem Sieg, einem Unentschieden und drei Niederlagen mit 7 Punkten auf dem 6. Platz bei insgesamt acht Mannschaften.
Ziel für die Nationalmannschaft in der Trophy-Saison ist es nun, wettbewerbsfähig zu sein und die Klasse zu halten. „Gegen Litauen konzentrieren wir uns auf unser Spiel. Wir dürfen nicht arrogant sein, sondern müssen mit Selbstvertrauen auftreten. Am Ende wissen wir, dass das Niveau in dieser Liga viel höher ist. Die Teams haben alle Erfahrung, die wir noch nicht haben. Wir wollen für Überraschungen sorgen.“ Während der Erstplatzierte in die Europe Championship aufsteigt, muss der Letztplatzierte den Gang in die Conference antreten.
Europe Trophy 2025:
Der FLR-Spielplan:
26. Oktober, 13 Uhr: Litauen – Luxemburg
30. November, 18 Uhr: Luxemburg – Kroatien
8. März 2025, 14 Uhr: Tschechien – Luxemburg
29. März 2025, 18 Uhr: Luxemburg – Tschechien
5. April 2025, 18 Uhr: Luxemburg – Polen
Filipe Campos, Quentin Dee, Anthony Rossi, Tom Verlaque, Victor Cendre, Anton Agassi, Julian Clavien, Ruben Albstmeijer, Edward Graybrook, Guillaume Kimmel, Noe Tropiano, Guillaume Thévenot, Kai Sweetnam, James Wheeler, Adrian Mendez, Maxim Kenens, Fintan Lawlor, Hugo Bertani, Liam Carroll, Christian Olsen, Alexandre Piquet, John Fitzpatrick, Yared Ketema, Luca Zanette, Finley Dew, Matteo Franzina