Großbritanniens Spitzendiplomat besucht China zum ersten Mal seit der Bildung der Labour-Regierung Der britische Außenminister David Lammy hat China zum ersten Mal seit der Machtübernahme der Labour Party besucht und seine Bereitschaft signalisiert, die festgefahrenen bilateralen Beziehungen zu verbessern. Lammy führte am Freitag Gespräche mit dem chinesischen Außenminister Wang Yi in Peking. Bei den Parlamentswahlen im Juli verdrängte die Labour Party die Konservative Partei zum ersten Mal seit 14 Jahren von der Macht. Sie kritisierte die Konservativen wegen ihrer „Inkonsistenz“ gegenüber China. Die Labour-Regierung sagt, sie wolle gegenüber Peking einen stabilen und pragmatischen Ansatz verfolgen. Lammy sagte während seiner Gespräche mit Wang: „Keiner von uns hat ein Interesse an einer Eskalation oder größerer Instabilität“ und deutete an, dass Großbritannien eine Zusammenarbeit mit China in Bereichen wie Handel und Klima anstreben werde. Die britische Regierung betonte, dass der Außenminister auch Themen angesprochen habe, bei denen beide Seiten unterschiedliche Meinungen hätten. Dazu gehören Hongkong, wo die Unterdrückung der Meinungsfreiheit zunimmt, und die Menschenrechte im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang. Die Regierung sagte außerdem, die britischen und chinesischen Außenminister hätten sich dazu verpflichtet, regelmäßige Gespräche zwischen ihren jeweiligen Regierungen auf Ministerebene zu führen. Eine große britische Zeitung berichtete, Großbritannien habe darum gebeten, den Besuch der ehemaligen taiwanesischen Präsidentin Tsai Ing-wen in dem Land zu verschieben, „um China nicht zu verärgern“, bevor Lammys Reise stattfand. China hofft offenbar auch, die Beziehungen zu Großbritannien angesichts der Handelskonflikte mit den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union zu stabilisieren.

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