Stiftung Lesen benutzt KI-Bilder: “Ein fatales Signal”

https://www.ndr.de/kultur/Stiftung-Lesen-benutzt-KI-Bilder-Ein-fatales-Signal,behl106.html

14 Comments

  1. >Hätte man einen Illustrator oder eine Illustratorin für diese Bilder benutzt, dann würde der Eisbär in der einen Illustration sicherlich nicht das Vorlesebuch zertreten. Da frage ich mich auch, ob da niemand draufguckt. Wer hat da überhaupt noch die Expertise? Da wird einer KI gesagt, ein Bild zu machen, wo ein Eisbär einem kleinen Eisbären vorliest, und dann haut die KI ein Bild raus, wo das Vorlesebuch quasi vom großen Bären mit der Tatze zertreten wird. Das ist auch eine fragwürdige Aussage, finde ich.

  2. rbosjbkdok on

    >’KI ist Diebstahl geistigen Eigentums.’

    Nicht mehr als es irgendein Kunstwerk ist. Jeder Mensch nimmt frühere Eindrücke als Inspiration für seine eigenen Werke auf.

  3. Ich finde die Debatte um KI Bilder manchmal echt komisch. Die KI produziert nur minderwertigen unkreativen Müll aber ist gleichzeitig eine Bedrohung für Künstler.

    Ich sehe natürlich das Problem, dass die KIs ohne Erlaubnis mit Bildern menschlicher Künstler gefüttert wurden. Keine Frage, das war moralisch falsch und hoffentlich auch nachträglich juristisch falsch.

    Trotzdem hat die Debatte um KIs in kreativen Berufen für mich einen Beigeschmack. Wenn es zum Beispiel um Chatbots im Customer Service bereich geht, interessiert sich niemand dafür dass dort Jobs von Menschen weg fallen. 

    Das KI Erzeugnisse immer mehr das Internet vollmüllen ist natürlich ein anderes Problem 

  4. Ja wirklicher Skandal. Der Öffentlichkeitsarbeit Mensch der Stiftung Lesen hat den ChatGPT Account, den er für seine Arbeit garantiert eh hat, genutzt um ein Bild zu generieren anstatt ein Stock Foto zu nutzen. Wie können sie nur moderne Technologien nutzen und effizienter Arbeiten.

  5. Ich verstehe die Problematik dahinter nicht ganz.

    Wenn ich als Unternehmen Werbematerial erstellen möchte und zur Illustration von Bildern eine KI wie die von Adobe verwende, die ausschließlich mit Daten wie Stock-Bildern, frei lizenzierten Inhalten und Public-Domain-Inhalten trainiert wurden, deren Urheberrechte abgelaufen sind, habe ich keinerlei Diebstahl geistigen Eigentums begangen, bzw. Urheberrechte verletzt.
    Zudem kann ich damit effizienter wirtschaften und mein Unternehmen digitaler ausrichten was die Überlebenschance meines Unternehmens im Wettbewerb erhöht.

    Ich glaube, dass bei einigen Berufen, die potenziell durch KI gefährdet sind, wie z.B. in diesem Fall Illustrierende, der Endowmenteffekt einsetzt und eigene Werke/Produkte/Dienstleistungen überbewertet werden. Der Konsument wird vermutlich nicht unterscheiden können, ob die Illustration von einer KI oder von einem Menschen erstellt wurde, sofern keine vollkommen absurden Fehler in der Illustration enthalten sind. Er wird beim Betrachten auch nicht aktiv nach Indikatoren für die Verwendung einer KI suchen, da dies schlicht verschwendete Zeit ist.

    Letztendlich sterben stetig Berufe aus oder wandeln sich. Gleichzeitig entstehen aber ständig auch neue Berufe. Das ist schlicht der Wandel der Zeit und man muss irgendwie schauen, dass man sich anpasst.

  6. Who cares. Ein neues Werkzeug ist da. Wer es nutzt hat halt Vorteile ggü Leuten die es nicht tun. Wenn eine Firma meint, man könne ohne Wissen einfach 1:1 generierte Bilder benutzen, bitte. Arbeit minderer Qualität gabs vorher auch so von Menschen. Wer es aber beherrscht, der hat eine viel höhere Produktivität.

    Ich jammer auch nicht, dass mein GPL Code von Github in LLMs gestopft worden sind. Ich benutze die LLMs selber damit ich viel schneller beim Kleinkram bin. Ein fairer Tausch.

  7. Left_Mountain6300 on

    So fehlerlos sind die Profis leider auch nicht. Ein Nachthimmel mit Viertelmond und Sternen? Sehr häufig kann man in den Illustrationen durch die 3/4 des Mondes, welche nicht beleuchtet sind, durchschauen und Sterne sehen.

  8. 80% aller Medien und Kunstwerke sind schlecht, der Spruch gilt von Fotografie bis zu Ölgemälde nun auch bei KI. Aber wer mit KI-Tools arbeitet weiß, das generierte Bild sollte nur der Anfang, nicht das Ende, der Arbeitsschritte sein. Auch wenn bei diesem ersten Schritt bereits oft 100e Generierungen erfolgt sind. Aber eigentlich geht es dann erst so richtig los mit Photoshop, wo oftmals collagen-artig dutzende Bilder gemischt werden. Ich nenne das “schnitzen” und hab mal hier [einen Zeitraffer](https://www.youtube.com/watch?v=yv6oFvdgey8) gemacht. Ein einzelnes Bild kann dann schonmal bis zu einem halben Tag dauern — an einen Kurzfilm so wie [diesem](https://www.youtube.com/watch?v=jIDOC3fj3R0) sitze ich gerade 1 Monat lang, mehr als 8 Stunden am Tag, unter Nutzung von einem dutzend Tools.

  9. SemiDiSole on

    [https://mostly.ai/what-is-synthetic-data](https://mostly.ai/what-is-synthetic-data)

    Zufälliges example von Google. Dazu sei ebenfalls gesagt, dass ich nie sagte, dass man NUR synthetische Daten verwenden soll. Das hast du nur komplett arbiträr reininterpretiert.

  10. Werberin hier.
    In dem Fall der Stiftung Lesen machen die KI Bilder doch total Sinn. Wir sehen hier metaphorische Fantasiewesen, ob diese nun per Photoshop zusammengeschustert oder per KI generiert werden, ist doch für die Botschaft der Kampagne völlig irrelevant.

    Wenn man sich hingegen über ne deutsche Kampagne mit KI generierten Bildern aufregen möchte, kann ich die hier empfehlen:

    https://www.claim-allianz.de/aktuelles/news/pressemitteilung-die-wuerde-des-menschen-ist-antastbar-claim-startet-bundesweite-kampagne-und-fordert-umdenken-im-umgang-mit-antimuslimischem-rassismus/

    Da wir hier von vermeintlich realen (exemplarischen) Schicksalen echter Menschen sprechen, wären authentische einfach angebracht…

  11. charly-bravo on

    Also diese Aussagen des Illustrators sind halt auch komisch, was erwartet er denn?

    1. es handelt sich um eine Stiftung -> kein Geld für dicke reale Kampagne

    2. es handelt sich um Werbung. Wieso sich über WERBUNG aufregen?!

    3. es ging um kein KI bebildertes Kinderbuch ….

    Was erwartet er denn, dass KI einfach nicht stattfinden kann?

  12. > Diese Motive wurden von einer KI generiert, was für viele Diskussionen gesorgt hat.

    Wenn jetzt genug Leute motiviert sind, alle diese Diskussionen lesen, ist das ein voller Erfolg für die Stiftung Lesen.

  13. UniversalUptick on

    Also in der Kampagne geht es ja sehr explizit um die Vorteile von Sprache (bzw. Vorlesen). Vs Bilder.
    Eine Kampagne fürs Vorlesen ist doch eine fürs Lesen, also für Fantasie.

    Da denke ich eigentlich, Chapeau an die Werber und Werbenden, der Marketing-Coup ist einigermaßen gelungen.

    Die Kritik an KI per se würde bei anderen Herstellern genauso passen, oder besser, weil sie da nur ein Gimmick ist, oder ein paar Tausend Euro spart

    Bin bei mir in der Stadt neulich an einer Werbung für Wasser vorbeigelaufen, wo auch unten stand, dass das Bild AI ist.

    Verhindern kann man es eh nicht und diese Kampagne scheint mir der bescheuerteste Gegner zu sein, den man sich aussuchen kann.

Leave A Reply