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7 Comments
ZL;NG: Das Verschwörungsgeschwurbel von organisiertem rituellem Missbrauch nach Schema F, aber die erste Instanz hat es voll und ganz geschluckt und dafür Menschen zu Sicherheitsverwahrung verurteilt.
Und gerade weil es quasi ein Musterbeispiel für dieses Phänomen ist, finde ich auch die Aussage “Auf die Anklagebank gehört das vermeintliche Opfer” schwierig. Ich kenne selbstverständlich nicht die Aussagen und Gutachten, aber in den (leider zahlreichen) bekannten Fällen aus diesem Themenbereich war es weniger so, dass die angeblichen Opfer die angeblichen Experten manipuliert haben, [sondern viel mehr umgekehrt, die Therapeuten und Gutachter haben den vermeintlichen Opfern grausamste Erinnerungen eingeredet](https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/wie-therapeuten-eine-verschwoerung-ueber-vermeintliche-opfer-ritueller-gewalt-verbreiten-a-fd5ea9b2-9c67-42ef-b451-0f511cb80053)…
>Die Tochter behauptete im Laufe der Zeit immer mehr Taten, beschuldigte immer mehr Menschen. Auch ihr leiblicher Vater, ein Musiklehrer, Ärztinnen, die Mitarbeiterin eines Frauenhauses, ein Nachbar, ein Polizist, ihre Ex-Partnerinnen, deren Mutter, Vater, Bruder, ihre eigene Anwältin, deren Ehemann, sie alle und noch viel mehr Menschen hätten sie vergewaltigt, gequält, misshandelt.
Ein Ermittlungsleiter zählte irgendwann gut 60 Beschuldigte.
Echt krass, dass die Richterin ihr trotz starken Einspruch von allen ermittelten Polizisten glaubte!
Hier kann ja entweder nur eine Wahnvorstellungen oder Persönlichkeitsstörung vorliegen.
Was passiert denn mit dem rechtskräftig Verurteilten, der ein Geständnis abgelegt hat? Rechtfertigt so eine Wendung eine Wiederaufnahme des Verfahrens?
*Beeindruckt war auch Psychologe Thorsten Schliemann, der die Glaubhaftigkeit ihrer Angaben beurteilen sollte. In all den Jahren seiner Gutachtertätigkeit habe er selten eine so qualitativ hochwertige Aussage gehört. Ihre Angaben gehörten in die »Top 10« der überzeugendsten Aussagen, mit denen er es jemals zu tun gehabt habe, stellte er 2023 im ersten Prozess fest.*
Da sollte man mal ein Gutachten über den Gutachter anfertigen, oder ihn von seiner Gutachtertätigkeit eventuell entbinden.
Eine meiner größten ängste. Du wirst von einem Psychopathen beschuldigt etwas schlimmes getan zu haben und das Gericht glaubt, dass du schuldig bist. Einfach nur krass. Die verlorene Lebenszeit ist nicht aufzuwiegen.
Ich habe den Fall von Anfang an verfolgt, weil ich einige Personen kenne, gegen die in diesem Zusammenhang ermittelt wird – sie wurden ebenfalls von Josephine beschuldigt.
Es ist eine Erleichterung, dass man nun endlich hinter ihre Machenschaften gekommen ist, und ich hoffe, dass alle weiteren Ermittlungen eingestellt werden.
Man kann sich kaum vorstellen, wie sehr die Beschuldigten in den letzten Jahren Angst hatten, unschuldig im Gefängnis zu landen oder wer aus ihrem Umfeld als nächstes beschuldigt wird auch Täter zu sein. Ich hoffe, ihre Eltern können das verarbeiten und ihre Ex-Freundin wird endlich freigelassen. Es ist kaum zu glauben, wie eine Einzelne Person das Leben so vieler Menschen über Jahre hinweg durcheinanderbringen konnte.
An dieser Stelle ist zu betonen, dass Deutschland extrem niedrige Entschädigung an zu Unrecht inhaftierte Menschen zahlt.
Dänemark zB zahlt grob 2-3 mal mehr pro zu Unrecht inhaftiertem Jahr.
Gegenwärtig versucht Justizminister Buschmann, die Entschädigung endlich anzuheben. Leider blockieren da gerne die Länder, weil sie Mehrkosten fürchten. Und leider reiht sich die niedrige Entschädigung auch ganz allgemein ein in den Umstand, dass die ausgeurteilten Schmerzensgeldsummen in Deutschland generell sehr niedrig sind – gerade im Vergleich mit anderen ähnlich wohlhabenden westlichen Ländern.
Fehlurteile kommen vor. Was ein Rechtssystem aber auszeichnet, ist, wie dann verfahren wird. Und da macht Deutschland keinen guten Eindruck.