Welche Sätze sprecht ihr zu Hause im Basisdialekt?

I bin heit am Fußboiplotz gwesn.
I war heit am Fußboiplotz.

I bin gestern kronk gwesn.
I war gestern kronk.

Das ist mein wirklich faires Hockn-Gwesn.
Des war mia so eine Fassade Hockn.

Im Dialekt ist das Perfekt die typische Vergangenheitsform, aber manchmal höre ich im Linzer Raum noch "ich kriege" (und "Ich weiß"/ich wollte). Ich frage mich, wann und warum? Ist es nur Hochdeutsch, oder was besonderes? In Wikipedia steht folgendes. Stimmt ihr zu?

bei diesen [Imperfektformen] wird es zur Beschreibung von Zuständen hergenommen, wohingegen bei Ereignissen auch hier das Perfekt überwiegt.

https://old.reddit.com/r/Austria/comments/1dh5nly/dialektfrage_i_bin_gwesn_oder_i_war/

Von ich-bin-schmusbaer

13 Comments

  1. EnthusiasmPretend679 on

    Auch wenn das nie vorkommt, würd ich “I war heit am Fußboiplotz.” sagen.
    beim zweiten auch das zweite Beispiel.
    Beim dritten, überhaupt keines von den Beispielen. Da eher “Heut wars ur fad in da Hockn”

  2. Fritzschmied on

    Kommt drauf an. I woa kronk oder i bin kronk gwesen geht beides je nach Situation.

  3. Ich glaub “woar/wår” ist eben eine Ausnahme. Grundsätzlich gibts im (OÖ) Dialekt überhaupt kein Präteritum. Aber für “sein” is halt schön kurz und praktisch.

    Edit: Also “ich sagte” gibts im Bairischen grundsätzlich nicht zB.

  4. Luksoropoulos on

    Also mit “i war” meinst du wohl “i wor/woa” (damits lautlich halbwegs passt)

    Vom Gfühl: bei Vollverben immer Perfekt, bei ‘sein’ und den Modalverben geht beides. Wär intressant ob dieselben Sprecher das in Dialekt vs. Hochdeutsch/Standard anders handhaben

    Wie sich das aber genau verhält, wird man nur mit ner empirischen Studie lösen können

  5. d645b773b320997e1540 on

    Theoretisch ist der Unterschied glaub ich, dass das Perfekt etwas beschreiben soll, dass zwar vergangen ist, aber sich noch irgendwie auf die Gegenwart auswirkt.

    In der Praxis existiert Präteritum hier eigentlich nur schriftlich, vorallem wenns a bissl gehobener klingen soll; mündlich eigentlich fast immer Perfekt.

    Wobei grad dein ersters Beispiel, da hätt ich dann doch eher das Präteritum gewählt.

    Das dritte Beispiel macht weder so noch so Sinn – beide leiten sich von “Die Arbeit ist mir fad” ab, was für mich nicht nach einem korrekten deutschen Satz klingt. Richtiger ist: “Die Arbeit ist fad”, oder “Mir ist fad [in der Arbeit]”. Entsprechend: “De Hockn war fad”. Oder “heut wars fad in da Hockn”.

  6. diabolus_me_advocat on

    >Im Dialekt ist das Perfekt die typische Vergangenheitsform

    jo

    owa ned oda nimma mit “sei”

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