Das grundlegende Problem ist folgendes: Wir neigen dazu, Demokratie als ein Phänomen zu betrachten, das vom Wissen und den Fähigkeiten einzelner Bürger abhängt, obwohl es sich wie Märkte und Bürokratien um ein zutiefst kollektives Unternehmen handelt. …………Den Einzelnen dabei zu helfen, besser zu denken und die blinden Flecken in ihrem eigenen individuellen Denken zu erkennen, wird nur bis zu einem gewissen Grad reichen. Was wir brauchen, sind bessere kollektive Denkweisen.

    Ich denke, dass diese Sichtweise sehr stichhaltig ist. Wir brauchen neuartige Institutionen, um mit der Informationswelt des 21. Jahrhunderts umzugehen. Wenn es um Politik und Information geht, stammen viele unserer Ideen und Modelle zum Organisieren und Nachdenken über Dinge aus dem 18., 19. und 20. Jahrhundert.

    Die meisten Länder der Welt nutzen irgendeine Form der parlamentarischen Regierung; ein System, das mit den französischen und amerikanischen Revolutionen im späten 18. Jahrhundert perfektioniert wurde und sich seitdem kaum verändert hat.

    Unterdessen stecken unsere Vorstellungen von Information und Governance immer noch weitgehend in der Welt der Massenmedien des 20. Jahrhunderts fest, die von einer kleinen Anzahl von Fernsehsendern und Zeitungen dominiert wird.

    Es ist unrealistisch, die ganze Last der Wahrheitsfindung auf Einzelpersonen abzuwälzen. Wie könnte ein einzelner Mensch beim besten Willen genug über alles wissen, was auf der Welt vor sich geht, um die Wahrheit herauszufinden?

    Hier ist der OP-Artikel, aus dem das Zitat stammt und der detaillierter auf diese Argumente eingeht. OP plädiert dafür, Institutionen rund um Governance und Information neu zu erfinden.

    We're getting the social media crisis wrong: The bigger problem isn't disinformation at the individual level. It's degraded and out of date governance and information institutions.
    byu/lughnasadh inFuturology

    3 Comments

    1. This_They_Those_Them on

      Social media only works as a tool of manipulation because people were never taught critical thinking; how to contextualize the information they are presented with..

      Who is relaying this message? Whats their history or connection to the topic? Are they objective? Do they carry bias? Is their information factually correct?

      Individuals arguing with bots on Twitter have probably never asked themselves any of those questions. And their school teachers probably never did either. Or their parents.

    2. I think community notes does a great job on X (and soon to be on Meta). Does this not addresses the articles point of “what we need are better collective means of thinking”? This article was done by someone who wanted to see their own writing on a screen and is a complete waste of time to read.

    3. KoolKat5000 on

      It has existed in the past, it’s just been eroded due to a lack of money as news has been commodified (and by the way this is something everyone did see coming).
      There’s something called journalist method, much like scientific method but sadly cost cutting and the need to be quick means journalists now take shortcuts. 
      There was also ideas such as the Journalistic Creed, sort of like the Hippocratic Oath doctors sign.

      Sadly it seems not many people know this for some reason, I remember learning it in school.

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