Abschaffung von Beamten-Pensionen: Reform gefordert

https://www.wa.de/wirtschaft/geld-abschaffung-von-beamten-pensionen-reform-gefordert-rente-ruhestand-93500238.html

14 Comments

  1. Wenn ein Artikel direkt mal Netto mit Brutto vergleicht und dann eine Privatversicherung im hohen Alter als einen ausschließlichen Vorteil verkaufen will, aufgrund geringerer Wartezeiten… dann ist es einfach ein mieser Artikel der auf der emotionalen statt der rationalen Ebene arbeiten will.

  2. 7_Trojan_Unicorns on

    Ich sehe ja ein weit größeres Problem in der Privaten Krankenversicherung, die für Beamte quasi verpflichtend ist und zu Ungerechtigkeit im Gesundheitswesen führt als bei der Pension, die doch im Kontrast zu niedrigerem Gehalt (und oft längeren Arbeitszeiten) der Beamten steht.

  3. PaulMuadDib-Usul on

    > In Zukunft sollten daher nur noch solche Berufe verbeamtet werden, „die mit der Ausübung hoheitlicher Befugnisse verbunden sind, etwa im Bereich der öffentlichen Sicherheit, Justiz, Verteidigung und Finanzverwaltung“, so das Papier. Martin Werding äußerte sich im Handelsblatt-Interview dazu: „Der stärkste Hebel, um die Versorgungsausgaben langfristig einzudämmen, ist eine strengere Verbeamtungspolitik. Dadurch, dass in den Siebziger- und Achtzigerjahren so viele Menschen verbeamtet worden sind, wird die finanzielle Last in den kommenden Jahren stark ansteigen.“

    Dies, verbunden mit der angedachten Reform der Beamten-Altersversorgung wäre ein wichtiger Hebel, um langfristig von den Hohen Ausgabenlasten hierfür wegzukommen. Ich bezweifle nur, dass sowas mit einer Unionsregierung auch nur annähernd realisierbar sein wird. Beamte sind schließlich wähler!

  4. >Die „Wirtschaftsweisen“ lehnen eine Einbeziehung der Beamten in die gesetzliche Rentenversicherung (GRV) ab, da dies langfristig zu teuer wäre. „Die zusätzlichen Einnahmen in der GRV [Gesetzlichen Rentenversicherung, Anm. d. Red] würden dort für dreißig, vierzig Jahre etwas Entlastung schaffen. Aber das ist ein Strohfeuer: Am Ende müssten die Beamtinnen und Beamten, die in dieser Zeit einzahlen, ja auch selbst eine Rente aus der GRV erhalten. Und Beamte haben eine längere Lebenserwartung als normale Angestellte“, so Werding. Daher sei der andere Vorschlag besser: Keine Pensionen mehr, sondern eine gesetzliche Rente in einer getrennten Kasse und zusätzlich eine Betriebsrente. So wie es auch nicht-Verbeamtete im öffentlichen Dienst erhalten.

    Ist die Begründung, dass Beamte nicht in die GKV gehen sollen, echt “weil sie eine längere Lebenserwartung haben”?

    Und kann mir jemand den Unterschied zwischen Pension und Rente erklären? Also, wie genau würde das neue System einer gesetzlichen Rente plus einer Betriebsrente irgendwas verbessern?

  5. >Während Rentner durchschnittlich 1093 Euro netto pro Monat erhalten, beziehen Bundesbeamte 3480 Euro brutto und Landesbeamte oft sogar noch mehr.

    Wieso vergleicht man hier netto mit brutto, das hat doch null Aussagekraft? Was genau geht von dem Brutto der Bundesbeamten denn noch runter? Nur die Krankenversicherung oder noch anderer Kram?

  6. Wo geht eigentlich das ganze Geld hin? Ich höre immer nur, das können wir uns nicht leisten, da müssen wir sparen und kürzen. Was kann sich die drittgrößte Wirtschaftsnation der Welt denn noch leisten? Das Geld scheint ja nicht in Bildung, Infrastruktur oder Sicherheit zu fließen. Umwelt und Naturschutz scheinen leider auch zu teuer zu sein und Geld für Forschung und Entwicklung haben wir gerade ebenfalls nicht so viel übrig. Staatskonzerne inklusive Beamten haben wir auch schon einige veräußert um dort “kosten zu sparen”. Und weil wir so “vernünftig gewirtschaftet” haben und uns eine Schuldenbremse auferlegt und brav die schwarze Null gehalten haben, können wir uns jetzt das Beamtentum auch nicht mehr leisten. Aber ich bin mir sicher mit der Kanzlerschaft Merzs wird das alles in Ordnung kommen.

  7. Pidgeonscythe on

    >Die Gehälter im öffentlichen Dienst sind geringer als in der freien Wirtschaft, dafür gibt es eine üppige Pension.

    Streiche den Teil nach dem Komma und der drittkleinste Beamtenapparat in den OECD-Ländern wird noch kleiner. In Japan und Korea funktioniert das, die beiden Länder sind aber deutlich autoritärer und haben eine andere Mentalität.

    Könnte natürlich bei uns auch funktionieren, allerdings ist eher anzunehmen, dass bei gleichbleibender Bezahlung man kaum mehr studierte Staatsdiener bekäme, da dort jetzt schon extremer Personalmangel herrscht.

    Würde man die Bezahlung allerdings erhöhen, würde das auf der einen Seite wohl eine Forderung des gesamten Staatsdienstes nach einheitlichen, erhöhten Löhnen zur Folge haben, auf der anderen Seite aber auch dazu, dass sich kaum mehr jemand verbeamten lassen möchte, da die Unkündbarkeit in den nächsten Jahren und Jahrzehnten als einziges Argument dafür wohl eher ein schwaches wäre. Das würde bedeuten, dass diejenigen Staatsdiener, die heute nicht streiken dürfen und eher sporadisch in Gewerkschaften organisiert sind, Teil des Arbeitskampfes werden. Wer keinen Bock auf Streik bei Bahn, Fluglotsen und Kitas hatte, wird große Streiks in Schulen und Ämtern lieben. Das Stammtischargument „Die arbeiten doch eh schon kaum!“ wird dann mal richtig auf die Probe gestellt.

    Eine zweigleisige Bezahlung im öffentlichen Dienst würde dem vorweggreifen, allerdings wäre durch die verfassungsmäßige Höhe der Bezahlung der Beamten bei Wegfall der Pension das finanzielle Problem nicht gelöst.

    Ich muss dabei erwähnen, dass ich Beamter bin, und dementsprechend auch befangen, würde aber einen Wegfall der Pension bei höherer Bezahlung begrüßen, da ich mit dem Geld jetzt mehr anfangen könnte( Altersvorsorge, Investitionen).

    Und [wa.de](http://wa.de) als Quelle? Warum nicht das Diddl Käseblatt?

  8. Zealousideal-Bike100 on

    Das sehe ich eher als populistische und sehr schwer umsetzbare Forderung mit teils erheblichen negativen Konsequenzen, die entstanden ist aus Unverständnis, welchen Sinn der Beamtenstatus hat.

    Beamte bekommen diese Goodies wie Unkündbarkeit und die Pensionen, weil sie dafür auch entsprechende Nachteile in Kauf nehmen:

    -Die Besoldung ist niedriger als in der freien Wirtschaft

    -Sie haben kein Streikrecht (nicht mal per Dienst nach Vorschrift)

    -Ihre Arbeitszeit kann vom Arbeitgeber problemlos nach oben festgesetzt werden

    Das Problem der Pensionen wäre nie entstanden, wenn die vom Staat zu bildenden Rückstellungen unantastbar gewesen wären.
    Aber so benutzte z.B. Heide Simonis diese u.a. um Haushaltslöcher zu stopfen. 
    Und jetzt sind Beamte teuer.

    Nun kann man darauf drängen, die Pensionen komplett zu streichen, aber dann wird der Beamtenberuf noch unattraktiver, was dann die Leistungsfähigkeit noch stärker beeinträchtigt.
    Oder man nimmt nur Angestellte. 
    Aber möchten wir wirklich eine Polizei, die streikt?

    Und wer soll für die wesentlich höheren Gehälter dann aufkommen? 

  9. bobbertmiller on

    Wie schlecht ist dieser Vergleich denn? Du kannst doch nicht ungewichtet einen Durchschnitt (nichtmal Median) des gesetzlichen Rentenanspruchs aller irgendwie beschäftigten mit dem von Beamten vergleichen?!  
    Rente hängt direkt am gezahlten Lohn. Es dürfte wenige Beamten mit Mindestlohn geben. 

  10. LegalCryptographer24 on

    Als Beamter unterstütze ich die grundsätzliche Forderung, weil sie mehr gesamtgesellschaftliche Gerechtigkeit herstellen würde, auch wenn der Artikel inhaltlicher murx ist. Voraussetzung: nachversicherung auf tatsächlichen Gehaltsniveau ohne Abstriche durch die Pension. Dann könnte ich kündigen, ohne mich wirtschaftlich zu ruinieren und ein schlechtes Gewissen zu haben für die wirtschaftlich irrationale Entscheidung. Aus anekdotischer evidenz kann ich sagen, dass viele jüngere Beamte so denken. Dann würden in dem System die Leute verbleiben, die nicht länger außerhalb employable sind und überzeugungstäter

  11. Hypnotoad4real on

    Und darüber Entscheiden dann nachher Beamte mitte 50, die ihre Ansprüche nicht verlieren wollen…

  12. Tasty-Guess-9376 on

    Wer will denn noch für den Staat arbeiten, wenn auch noch die Pensionen genommenen werden?

  13. Lutscher_22 on

    >Wir als Sachverständigenrat haben empfohlen, **neuen** Beamtinnen und Beamten zukünftig eine gesetzliche Rente zu geben, plus eine Betriebsrente. Alle Rentenreformen werden dann eins zu eins auf sie übertragen.

    Die Kosten verursacht der Bestand, aber den tastet man nicht an, wohl wissend, dass es keinerlei politischen Willen gibt, das heiße Eisen anzufassen. Während also alle Beamtengenerationen vor der jetzigen Jugend umfänglich versorgt sind, ist der Vorschlag, die kommende Generation zu schröpfen. Äh tschuligom, natürlich den normalen Rentnern gleichzustellen. Da wird sich bestimmt massig Personal mit gewinnen lassen.

  14. rurudotorg on

    Ich fände eine Reform hier auch dringend angebracht – es kann irgendwie nicht sein, dass man als Rentner nach 45 Beitragsjahren maximal 43(?)% des Betrags *bis* zur Beitragsbemessungsgrenze erhalten kann, als Pensionär aber 71(?)% seines letzten Bruttobezugs…

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