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14 Comments
> es sind die neue digitale Krankmeldung und verstärkte Infektionen
tl;dr: Die hohen Krankschreibungszahlen kommen eher daher, weil es mehr Infektionen gibt und mit der eAU nun 100% aller Krankmeldungen erfasst werden, früher waren es eher nur 60%, weil die Zettel oftmals nur an den Arbeitgeber und nicht auch zur Krankenkasse geschickt wurden.
Das erklärt natürlich einiges.
Wer mal Gegenargumente hören will: https://archive.ph/KjtN8
Kommt der einfach mit Fakten, wenn doch gerade alle so viel Spaß an arbeitnehmerfeindlicher Stimmungsmache haben.
Ich lieg seit drei Wochen flach, keine Ahnung was für eine Scheisse da gerade rumgeht aber so krank war ich bisher noch nie…
[deleted]
Warum haben wir solche idiotischen Funktionäre? Das Gesundheitswesen stöhnt und ächzt, und dann solche Pfeifen? Habs heute im TV gesehen, meine Fresse. Ich will nicht wissen, was der im Monat an Kohle für seinen Posten einsteckt.
Ist es nicht auch zum teil ein rein Statistischer Effekt? In 2024 hatten wir doch einen Beschäftigungs Rekord in DE, also mehr Angestellte ergeben rein Statistisch betrachtet auch mehr Kranke und im Ergebnis mehr Krankmeldungen?!
Bin ich froh, dass während der Coronahochphase viele Feiertage aufs WE gefallen sind, wer weiß auf welche Ideen manche Wirtschaftsexperten gekommen wären.
> Die DAK-Gesundheit weist für 2023 einen höheren Durchschnittswert aus: Demnach hatte weit über die Hälfte der DAK-Versicherten von Januar bis Dezember 2023 mindestens eine Krankschreibung, im Gesamtjahr waren es im Schnitt 20 Fehltage pro Kopf.
Das ist nicht dieselbe Zahl und kaum vergleichbar. Die Kasse erfasst Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen, nicht Fehltage.
Wenn jemand beim AG anruft, heute bin ich krank, und der AG dafür keine AU haben will, dann sieht die Kasse dies gar nicht. Wenn jemand 3 Tage pro Woche Teilzeit arbeitet, aber die ganze Woche krankgeschrieben ist, wird die Kasse in ihrer Statistik das als 5 Tage zählen. Wenn jemand zwei Wochen krankgeschrieben ist, aber früher wieder arbeitsfähig wird, und dann trotz noch gültiger AU arbeiten geht, um die Kollegen nicht hängen zu lassen, sieht die Kasse das nicht.
Arbeitslose und Bürgergeldempfänger benötigen im Krankheitsfall eine AU. Insbesondere bei den Bürgergeldempfängern dürften einige Langzeitkranke dabei sein, AU bei der Kasse, aber mangels Arbeitgeber keine Fehltage.
Ich oute mich jetzt mal als HR und gestehe, dass ich privat in meinem langen Arbeitsleben auch sehr selten die gelben Zettel an die Krankenkasse geschickt habe. Der Aufwand mit Brief mit Porto war mir einfach immer zu groß, vor allem, wenn es nur kurze Erkrankungen waren. Und ja, das war keine besonders gute Idee. Ich war richtig froh, als meine Krankenkasse dann irgendwann akzeptiert hat, dass man Fotos von dem gelben Zettel online hochladen konnte.
Was die Erkrankungsrate angeht aktuell:
Ich war gestern auf einem großen klassischen Konzert mit mehreren hundert Menschen und mir ist zu meinem Erstaunen aufgefallen, dass kaum Personen geniest oder gehustet haben. Es hat auch kaum jemand eine Maske getragen. Vor genau einem Jahr war ich bei dem gleichen Konzert und da bin ich in der Pause gegangen, weil gefühlt um mich herum jeder nur geschnupft und geschnupft hat. Ähnlich war es auch an Weihnachten in der Kirche, letztes Jahr nur spärlich besucht und gefühlt waren alle krank und dieses Mal war die Kirche rappelvoll.
Kann natürlich nur von meinem Umfeld sprechen aber die Gesundheitliche Verfassung von Familie, mir, Freunden und Kollegen ist in den letzten Jahren sehr in den Keller gegangen.
Von Herzinfakten und Diabetes bei meinem Vater, einer OP bei meiner Mutter wodurch sie kein Gefühl mehr in einem Bein hat. Ein Arbeitsunfall der meine Schulter ziemlich zerlegt hat.
Stress und Burnout Symptome bei mir und Kollegen weil die Arbeit mehr wird aber das Personal weniger.
Ich könnte da einen riesen Absatz schreiben aber ich fürchte bei anderen sieht es ähnlich aus.
Die Idee, dass Mitarbeiter ihre Krankheit nur vortäuschen ist:
a) weltfremd
– Wie der Artikel zeigt, rühren die höheren Zahlen vor Allem daher, dass das System zur Erfassung von Krankschreibungen verbessert wurde. Hinzu kommt, dass es seit Corona einfach mehr Krankheiten mit Erkältungssymptomen gibt. Auch Dinge wie Long Covid und die Tatsache, dass immer mehr Menschen mittlerweile laxer geworden sind im Umgang mit Handhygiene und Maskentragen spielt eine Rolle. Selbstverständlich gehen die Fallzahlen in einem solchen Kontext nach oben.
b) menschenverachtend
– Menschen werden krank. Viren und Bakterien sind Teil dessen, was uns überhaupt menschlich macht. Menschen dafür zu bestrafen, dass sie krank werden, oder ihnen Blaumachen zu unterstellen, ist menschenfeindlich. Wer krank ist, dem muss geholfen werden – Punkt.
c) arbeiterfeindlich
– Meistens steckt man sich auf der Arbeit an. Mit anderen Worten, die Arbeit ist die Voraussetzung für die Erkrankung. Das macht diesen Vorwurf noch perfider: Man wird verfolgt für etwas, das indirekt durch den Arbeitgeber ausgelöst wurde. Und wer gezwungen wird krank zur Arbeit zu kommen, leidet unter erhöhtem Risiko chronische Krankheiten, Depressionen, Infarkte, Burnout oder ähnliches zu erleiden. Fragt mal einen Lehrer, warum er so oft krank wird.
d) unwirtschaftlich
– Wenn Menschen krank zur Arbeit kommen führt das nicht zu höherer Produktivität. Die Menschen machen dann nämlich schlechtere Arbeit und stecken dabei auch noch ihre Kollegen an. Der Massenausfall, der entsteht, wenn sich die halbe Belegschaft gegenseitig ansteckt, geht auf die Unkultur zurück, dass man sich aus falschem Pflichtgefühl krank zur Arbeit begibt. So eine Krankheitswelle kann großen wirtschaftlichen Schaden anrichten – der einzige Weg, die Krankheit zu unterbinden, ist, kranke Menschen zu motivieren, NICHT zur Arbeit zu kommen! Ich bin davon überzeugt, dass die stille Erwartungshaltung einiger Menschen, dass man ja auch krank noch arbeiten kann, viel größere wirtschaftliche Schäden anrichtet. Denn so werden viele Krankheiten verschleppt, viele unnötige Ansteckungen passieren usw. Wenn überhaupt, müsste man eine Diskussion über diese dümmste aller Unkulturen am Arbeitsplatz führen: Sich damit brüsten, krank zur Arbeit zu kommen! Einfach nur dumm!
—
sollte es wirklich so sein, dass Menschen an deinem Arbeitsplatz zu Hause bleiben, obwohl sie nicht wirklich krank sind, dann sollte man mal darüber nachdenken, woran das liegt! Vielleicht ist die Arbeitsatmosphäre schlecht? Vielleicht müsste man mal ein Gefühl des offenen Austauschs fördern? Vielleicht fühlen sich die Mitarbeiter einfach nicht wertgeschätzt? Vielleicht herrscht so großer Druck, dass die Menschen psychisch krank werden und einfach mal einen Tag Pause brauchen? Vielleicht sind die Leute unmotiviert, weil sie nur sinnlose Aufgaben erledigen? Vielleicht gibt es zu viele Überstunden, die vorausgesetzt werden, und meistens sogar noch nicht einmal bezahlt? Vielleicht ist das Teilzeitkonzept kacke? Vielleicht muss man an lieblosen Schulungen teilnehmen? Da gibt es so viele Faktoren, die der Chef direkt beeinflussen kann. Dieses Thema ist eigentlich ein Geschenk für ein Unternehmen – da gibt es so vieles was man optimieren kann.
Machen wir uns nichts vor: Diese Debatte hat das Ziel, dass die arbeitende Bevölkerung mehr und mehr unter Druck gesetzt werden soll, damit man Angst davor bekommt arbeitslos zu werden. Die Arbeiter sollen in jeder Verhandlungsposition geschwächt werden. Dahinter steckt die neoliberale Idee, dass der einzige Weg zur Produktivitätssteigerung billige Arbeit und die Verschlechterung der Bedingungen für die Arbeiter ist. Aber das ist eine Lüge. Deutschland ist in einer Krise, weil die Leitindustrie ein Managementproblem hat – VW und Konsorten sind vor 10-20 Jahren falsch abgebogen und wundern sich jetzt, dass ihre Marktanteile weltweit schmelzen. Und Deutschland hat das Problem, dass unsere Infrastruktur auf dem Niveau der 90er Jahre stehen geblieben ist. Mit Nettonullinvestitionen werden alle Abläufe natürlich nicht besser, sondern nur schlechter.