Die tägliche Diskriminierung auf dem Wohnungsmarkt

https://www.spiegel.de/panorama/diskriminierung-bei-der-wohnungssuche-wer-einen-auslaendischen-namen-hat-hat-es-besonders-schwer-a-8e10bf20-399b-47fa-b80b-5ccae1e22143

13 Comments

  1. Mir gefällt die Überschrift des Artikels gar nicht.

    > Nicht infrage kommen Empfänger von Bürgergeld, auch das steht in der Annonce. »Das ist dann ein einziges Gerenne«, sagt der Betriebswirt, der in seinem Büro an einem riesigen Schreibtisch über Eck sitzt, vor Jahren habe er schlechte Erfahrungen gemacht.

    >Von den 137 Interessenten im E-Mail-Postfach bleiben 7 übrig. Er bevorzuge gut verdienende Ingenieure gegenüber Flüchtlingen, gibt Schuster zu. »Wer will denn nicht so wenig Aufwand mit Mietern wie möglich?«

    Das würde ich, hätte ich eine Wohnung zu vermieten, ganz genauso machen. Das Problem ist doch weniger Diskriminierung sondern eher, dass einfach die notwendigen Wohnungen fehlen.

    > Erstaunlich ist, dass 1,9 Millionen Wohnungen leer stehen, vor allem in Ostdeutschland. 

    Oder es gibt sie halt in Gegenden wo keiner wirklich leben möchte. Schon gar nicht als Ausländer/Migrant/Flüchtling oder Deutscher mit zu dunkler Hautfarbe.

  2. Kartoffelcretin on

    Hab ich auch mal bei der Besichtigung einer 1,5 Zimmer Bude gesehen, der 4 Köpfigen Familie wurde sehr deutlich klar gemacht dass eine einzelne Person gesucht wird, fand ich nicht ok und bei manchen ist das Budget halt klein.

  3. HironTheDisscusser on

    Je mehr Knappheit desto mehr Potenzial für Diskriminierung.

    Mietpreisbremsen könnten auch kontraproduktiv sein.

  4. Buchlinger on

    Hier von Diskrimierung zu sprechen, halte ich für fragwürdig. Der aktuelle Wohnungsmarkt ist so knapp bemessen, dass sich teilweise Hunderte auf ein einziges Inserat bewerben. Als Vermieter kann und wird man hier also “Cherry-Picking” betreiben, weil man es eben kann. Ich würde bei mir auch nur Menschen einziehen lassen, die meinen persönlichen Anforderungen genügen.

    Es gibt mehr als genug miserable Mieter, die einem über Jahre hinweg von Rechtsstreit zu Rechtsstreit ziehen und die Wohnung am Ende als Schlachtfeld hinterlassen. Natürlich suchen sich Vermieter jetzt Leute, die den besten Eindruck machen. Was wir brauchen, sind schlichtweg mehr Wohnungen und keine dämlichen Diskussionen über Pseudo-Diskriminierung!

  5. Worldly_Formal4536 on

    Mietnomaden werden auch viel zu zimperlich behandelt, das verschärft die Situation noch einmal.

    Als Vermieter würde ich immer die auf dem Papier zuverlässigste Person auswählen. Das hat nichts mit Diskriminierung sondern mit Selbstschutz zu tun, ich bin doch nicht die Wohlfahrt.

  6. Also ich kann sagen, dass ich zwei Monate warten musste bis das Geld meiner Mieter reinkam. Die bürokratischen Mühlen des Jobcenters waren extrem lahm. Da stimme ich dem Herren im Artikel schon zu, dass es einfacher ist andere Mieter zu haben.

  7. SiofraRiver on

    Eigentlich ein schönes Beispiel wie die private, rationale Kalkulation im Kapitalismus Menschen fickt und zu struktureller Diskriminierung führt, aber daran wird niemand etwas ändern wollen.

  8. Worüber keiner redet: Haustiere. Gefühlt jeder private Vermieter schreibt in die Anzeige dass sie weder Raucher noch Haustiere dulden. Partner und ich, bald zu dritt, suchen für uns und unsere zwei sauberen Wohnungs Tierschutz Katzen eine größere Bleibe.
    Es gibt nix. Obwohl man Haustiere nicht pauschal verbieten darf und auch einfache Begründungen nicht erlaubt sind, machen die Vermieter trotzdem was sie wollen.
    Ist ein krasses Dilemma. Lügen oder in Angst leben Aufzufliegen wollen wir auch nicht.
    Also wohnen wir zwei Akademiker weiterhin in unserer 60er Jahre unsanierten 65 qm Wohnung im vierten Stock und verfluchen den Wohnungsmarkt. Es ist zum kotzen.

  9. deepthoughtlessness on

    Wenn ich eire Katzen derart wichtig sind und ihr als Akademiker auch arbeitet, warum kauft ihr nicht eine Wohnung in gewünschter Größe?
    Gerade sind durch den relativ hohen Zins Preis und Angebot halbwegs okay.

  10. ItsMatoskah on

    Oft frage ich mich warum nicht das Amt für Sozialhilfeempfänger mietet und dann auch für eventuelle Schäden haftet… Im Fall der Fälle kannst einem nackten Menschen nicht in die Taschen greifen. Da ist Selbstschutz angesagt.

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