Gemeindebund warnt vor Zusammenbruch des öffentlichen Dienstes

https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/oeffentlicher-dienst-personalmangel-100.html

33 Comments

  1. 1. der ÖD braucht keine KI, der braucht funktionierende digitale Systeme. Man hört ja immer wieder von den (leider wahren) Horror Stories wo online Formulare in großer Zahl erstmal ausgedruckt und bearbeitet werden bevor sie abgeheftet werden.

    2. im ÖD ist halt durch die extrem schwachen Erhöhungen und komischen Einmalzahlungen (weil die Inflation ja nur „temporär“ ist…den Quark hat niemand geglaubt) vergleichen mit 2019 ca 20% weniger Reallohn drin. Das war vor allem für IT noch nie attraktiv aber jetzt kannste das eigentlich für jeden knicken der nicht schon Jahre im ÖD ist und nichts anderes mehr bekommt weil jeder weis aus der Arbeitsweise gibt’s kein Weg mehr zurück i die Wirtschaft.

  2. RatherFabulousFreak on

    Macht eine Karriere in dem Bereich halt irgendwie attraktiver?

  3. joghurtmitecke on

    Ich verstehe die Welt nicht mehr… auf der einen Seite will/soll man Personal für kommunale Amtstätigkeiten und deren Standardprozesse über digitale Lösungen/AI ablösen um Geld zu sparen – auf der anderen Seite hat man da zu wenig Leute sitzen. Gleichzeitig werden in ganz Deutschland überall durch Insolvenzen Unternehmen geschlossen bzw. Großunternehmen entlassen tausende Mitarbeiter – aber man findet kein Personal für Kommunen und dann Fachkräftemangel usw….

  4. Alone_Aardvark6698 on

    Alle kennen die Lösungen: Weniger Bürokratie, mehr Digitalisierung. (Zumindest bei der Verwaltung)

    Aber scheinbar muss es noch viel schlimmer werden bevor man sich ernsthaft damit befasst und liebgewonnene Regulierung und Digitalisierungshindernisse wie “Datenschutz” loslässt. 

    In dem Bereich habe ich mir echt mehr erhofft von der Ampel. Aber da hat die Bürokratieerweiterungspartei SPD wohl einen zu großen Einfluss gehabt. Den sie leider in der nächsten Regierung auch haben wird.

  5. Ok_Tangerine5837 on

    Es wäre interessant zu wissen ab welcher Einstufung die Leute fehlen. Mein subjektives Empfinden ist bis S8 ( Ausnahme Erziehung) ist es kein großes Problem Personal zu finden. Alles darüber ist immer schwieriger. Gibt es da Zahlen oder liege ich mit meinem subjektiven Eindruck falsch?

  6. Für KI brauchst du halt saubere Daten und damit eine gute Digitalisierung.

  7. Glittering-Panda3394 on

    Wenn ich auf Interamt gehe und mir die offenen Stellen anzeigen lasse, komme ich auf nicht einmal 17.000 Stellen für das ganze Land und da sind die Länder und der Bund mit drin. Da würde ich doch mal ansetzen, denn wenn man die Stellenausschreibungen gar nicht findet, bewirbt man sich auch nicht darauf.

  8. Abbau von gesetzlichen Hürden und überbordender Bürokratie, effizientere Prozesse und vor allem digitale Prozesse und Datenhaltung, Zentralisierung von (IT) Lösungen und weniger Föderalismus. Wir brauchen das alles, aber die Digitalisierung ist denke ich der Titel dieses Reformvorhabens und vieles andere folgt logisch daraus.

    Die aktuelle Chance, eine Wende einzuleiten, ist zumindest größer als je zuvor. Ein großer Teil des Personals nimmt jetzt sein “haben wir schon immer so gemacht” mit in den Ruhestand und der Druck durch mangelnde Arbeitskraft ist immer ein guter Innovationsbeschleuniger.

    Noch ein [DLF Interview](https://www.deutschlandfunk.de/warum-ist-buerokratieabbau-so-schwer-int-sabine-kuhlmann-normenkontrollrat-dlf-94cefe36-100.html) von letzter Woche dazu.

  9. Boccaccioac on

    Bei mir ist die Stadt größter Arbeitgeber. Man muss mehrere Dinge angehen. Mindestens: den Arbeitgeber attraktiver machen und bürokratische Prozesse entschlacken und beschleunige.

  10. Es gibt noch zu viele Leute, die einen “aBeR dEr dAtEnScHuTz” Anfall kriegen, wenn man etwas per Email schicken will. Jetzt will man mit KI kommen? Viel Glück.

  11. axel1233455 on

    Das große Problem ist, dass im ÖD die digitalisierung wenig bisbgar nicht stattgefunden hat. Viel zu viele Akten die noch gebraucht werden, Kommunikation mit anderen Behörden ausschließlich über Akten und Email, keine zentralen Server für alle Kommunen, alle haben etwas eigenes. Bevor man über KI redet, müsste man das erst mal glatt ziehen.

  12. Major-Emu6915 on

    „(…)die Arbeit des öffentlichen Dienstes und vor allem der Kommunen massiv beeinträchtigen und kann die Daseinsvorsorge an den Rand des Zusammenbruchs bringen“

    Und ich dachte da sind wir schon fast. In berlin konnte man zeitweise kein auto anmelden, oder einen termin zur ummeldung bekommen. KI scheitert nicht an vorbehalten, sondern an mangelnder digitalisierung, fehlender kompetenz und strategie in jeglicher hinsicht.

  13. Ko kann hier definitiv Sachen verbessern wenn man bereit ist es zu nutzen und umzusetzen

  14. SteffonTheBaratheon on

    Mein cholerischer Chef (59) findet Home-Office ist die Wurzel allen Übels und wundert sich dann wieso keiner in den öffentlich Dienst will, was die meisten Zeit einfach nur freaking Büroarbeit ist, das ich auch von Bali aus machen könnte

  15. KI? Basierend auf Fax und Schreibmaschinen? Wie soll das funktionieren?

  16. RelevantLime9568 on

    Würde vielleicht helfen nicht immer nur befristete Stellen auszuschreiben

  17. Ok_Armadillo4599 on

    Vielleicht wären (in manchen Gemeinden) bessere Verträge auch keine schlechte Idee. Wenn die Software die zum Arbeiten gebraucht wird, nur zu normalen Arbeitszeiten vom externen Dienstleister gewartet wird und die Mitarbeiter so lange (fast) nur Däumchen drehen können, bleibt auch so manches an Arbeit liegen.

    2-4 Stunden pro Mitarbeiter und Wartung und das ein paar mal im Jahr, da kommen einige Stunden zusammen in denen nicht gearbeitet werden kann.

  18. Ok-Pangolin3556 on

    Ich bin der Meinung man muss den Verwaltungsaufwand soweit reduzieren dass man ohne große EDV auskommt.

    Mehr EDV, mehr Probleme!

  19. hampelmann2022 on

    Einfach mal Dokument so anlegen, dass man die digital ausfüllen und (!) unterschreiben kann. Digitaler Personalausweis, der schon existiert und (!) funktioniert, hilft. Würde 90% aller Arbeit am Amt ersparen.

  20. Akkusativobjekt on

    Ich bin im besten AN Alter. 10 Jahre Erfahrung, performant und noch genug intrinsische Motivation was wegzuarbeiten. Dazu top ausgebildet, vom 80-Mann Betrieb bis DAX Konzern einiges gesehen, also im Prinzip alles was sich in der freien Wirtschaft auch im Gehalt widerspiegelt.

    Dann schaue ich mir an was ich im öD verdienen würde und es ist ein Trauerspiel. Teilweise scheint mir die Eingruppierung gewürfelt und dann starte ich auch noch in Stufe 1. Wenn ich dann noch überlege dass ich ggf. mit verbeamteten Kollegen arbeite die Netto nicht nur deutlich mehr mit nach Hause nehmen sondern auch im Alter besser abgesichert sind ist der öD als Arbeitgeber für mich raus. Diese vagen Aussagen: es besteht die Möglichkeit der Verbeamtung wenn in Afrika 5 Menschen um ein Trommelfeuer in der Regenzeit zusammen kommen bewegen mich jetzt auch nicht.

    Und mit dieser Personalpolitik macht man sich den öD doch selbst kaputt. Entweder kommen nur junge Leute die außer Praktika noch nie was anderes gesehen haben oder welche die in der freien Wirtschaft traumatisiert / chronisch unterbezahlt wurden. Wer sonst wechselt bei diesen Konditionen.

  21. apple_porridge on

    Finanzverwaltung hier. Bei uns fällt seit Einführung des neuen Programms “Konsens” in 2012 regelmäßig mehrmals die Woche für einige Stunden das System oder Teile des Systems aus. Das demotiviert extrem. Die E-Akte ist noch immer nicht Standard und die Faxe sind erst ab nächstem Jahr verboten. Dazu ist die Bezahlung seit Jahren nur minimal gestiegen (gleicht nichtmal die Inflation aus) und es gibt absolut keine anderen Anreize. Die Jobsicherheit ist heute einfach nicht mehr so der Magnet, wie es noch vor 15 Jahren war. Sonst gibt es wirklich NICHTS was den öffentlichen Dienst noch attraktiv macht. Bei uns bleiben regelmäßig Auszubildendenstellen unbesetzt oder es bewerben sich nur grottenschlechte Kandidaten, die nicht mal Rechtschreibung beherrschen. Uns laufen jedes Jahr die Leute weg. Wie viele bei uns dieses Jahr gekündigt haben, trotz Beamtenstatus ist ungläublich. Das kam früher quasi nicht vor. 

  22. RoadRevolutionary571 on

    Fertilität statt Fähigkeit!

    Sockelerhöhung statt Prozentual!

    Im jetzigen Kommunismus geht alles nieder.

    Liegt an den übergroßen Sozialzahlungen in jeder eben des Staates.

    Klingt erstmal gut aber durch die Vielzahl an Betrüger muss man immer genauer und immer mehr prüfen.

    Wie im Kommunismus bei welchem die Verteilung am Ende auch völlig gleich war und trotzdem einige gleicher waren.

  23. Kooky-Ad-5121 on

    Ich denke eher, dass es die Mitarbeiter sind. So popplige Änderungen der Bankverbindung dauern gerne > 1 Monat.

    Ich muss mir die Dinge auf Wiedervorlage halten.

    Ein Amt wollte unbedingt das Kassenzeichen haben, was ich nicht habe. Musste extra einen persönlichen Termin machen, um das Kassenzeichen zu erfragen. Der Laden ist enorm gut darin geworden, sich selbst zu beschäftigen.

  24. shinrak2222 on

    ÖD mit KI, also wenn die auf den ÖD anbgestimmt sein soll wird sich gar nichts ändern, außer, dass eine KI mir dann sagt, dass ich das Formular doch bitte an sie faxen soll, da der Kollege gerade noch damit beschäftigt ist die Druckerpatrone zu wechseln und deshalb heute nicht am Platz sein wird.

    Was der ÖD wirklich benötigt ist weniger Bürokratie und eine Struktur bei der nicht der höchste Vorgesetzte gefragt werden muss, ob man doch blaue Kugelschreiber kaufen kann, weil die anderen alle leer sind.

  25. therealplant on

    Als jemand, der gerade detaillierten Einblick in die ‚Digitalisierungspläne‘ des ÖD hat: Es liegt meiner Meinung nach, wie so oft, an den Menschen. Man tut sich unglaublich schwer in der Problem- und Lösungsfindung, beherrscht Methodik nicht wirklich und wundert sich dann, warum krude Lösungen in so einem enorm komplexen Umfeld (Föderalismus, Landesfürsten, Politik, German Angst der Juristen) herauskommen. Wie oben schon einer geschrieben hat: KI wird die Probleme nicht lösen.. es muss erstmal eine funktionierende Basis organisatorisch, methodisch und technisch geschaffen werden. Und ganz ehrlich? Technisch ist das kleinste Problem… da gibts tatsächlich sehr fähige Leute. Vielleicht wäre also ein ‚Zusammenbruch‘ gerade nicht das schlechteste um anschließen noch neu anzufangen zu können.

  26. KadirHariri on

    Jedes Mal wenn ich das Wort KI lese krieg ich nen halben Wutanfall. Wir zumindest haben kein einziges Programm, das auch nur ansatzweise eine Schnittstelle hat, welche von der KI genutzt werden könnte.

    Selbst Programme die letztes Jahr eingeführt wurden haben diese nicht, die sind ja noch nichtmal fähig einen ordentlichen Datenimport aus der Vorgängerversionen durchzuführen. Für die KI braucht es aber als Minimum eine saubere und konsistente Datenquelle.

    Außerdem wer übernimmt eigentlich die Verantwortung wenn die KI dann doch mal einen Fehler macht? … Soll die dann der Sachbearbeiter tragen, dessen Kollege durch die KI ersetzt wurde? Der wird sich bedanken wenn er zur eigentlichen Arbeit jetzt auch noch „Controlling“ machen darf.

  27. Meme-Botto9001 on

    Die bekommen doch nicht mal die reguläre IT modernisiert und dann willste da auch noch KI drauf werfen? Das wird bestimmt gut…nicht.

  28. Gibt es eigentlich in unserem Land noch irgendwas was nicht kurz vor der Implosion steht?

    Der öffentliche Dienst, die Krankenkassen, die Renten, Fachkräftemangel, marode Brücken, die Straßen, die Bahn, die Wirtschaft, die Mietpreise, der Wohnungsbau, Digitalisierung…. hab ich noch etwas vergessen?

    Ich sag mal Danke liebe CDU für all die Jahre Investition in unsere Zukunft….nicht!

  29. Ok-Pangolin3556 on

    Für KI braucht man stabile Netze und stabil arbeitende Schnittstellen zwischen den ganzen Programmen etc.

    Das sehe ich noch lange nicht.

  30. no_nice_names_left on

    >Warnung aus dem Städte- und Gemeindebund: Durch den Personalmangel könnte der öffentlichen Verwaltung der “schleichende Blackout” drohen, so der Geschäftsführer Berghegger.

    Wie passt das zu dem Folgenden?

    >Bereits seit 2008 wächst der öffentliche Dienst schneller als die Bevölkerung; insbesondere auf Landesebene und in den Kommunen. Während im Jahr 2008 noch 55 Beschäftigte je 1.000 Einwohner im öffentlichen Dienst beschäftigt waren, waren es im Jahr 2022 rund 62.

    https://www.ifo.de/publikationen/2024/aufsatz-zeitschrift/kommunen-und-laender-bauen-oeffentliche-beschaeftigung-aus

    Kann mir das bitte mal jemand erklären?

  31. Stock-Air-8408 on

    Sie sind doch selbst Schuld.
    Es wurden seit Corona zig Milliarden in Digitalisierung investiert. Einen Effekt sieht man, zumindest in Wuppertal, nicht.

    Ganz im Gegenteil, ich konnte 2019 eine Verpflichtungserklärung digital beantragen und musste nur mit den Dokumenten für 15-20 Minuten erscheinen.
    Jetzt läuft alle über E-Mail. Dort gehen dann E-Mails mit den entsprechenden Anhängen verloren und alles muss manuell beantwortet werden. Absoluter Nonsens. Erst nachdem ich dem OB der Stadt geschrieben hatte, und mit Bild Zeitung gedroht habe, würde ein Termin etc zeitnah möglich. Man muss also schreien um etwas zu bekommen.

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