Pokal für die meisten Todesfälle –„Blacklist“ bei NRW-Rettungsdienst sorgt für Entsetzen. Ein Rettungsdienst in Unna sorgt mit einem makabren Scherz für Entsetzen. Mitarbeiter führten eine „Blacklist“ für Todesfälle während Einsätzen. Es gibt Konsequenzen.
https://www.soester-anzeiger.de/nordrhein-westfalen/pokal-meisten-todesfaelle-blacklist-nrw-rettungsdienst-sorgt-entsetzen-unna-reinoldus-93479338.html
11 Comments
Was auch immer der letzte Absatz dieser Meldung sein soll
>Übereinstimmenden Medienberichten zufolge hing an der Wand der Rettungswache in Unna „die sogenannte Blacklist“. Bilder, die im Netz kursieren, zeigen 13 Namen darauf, dahinter Striche. Das ist zunächst einmal kein Problem. Das Makabre an dieser Liste: Jeder Strich steht für einen Todesfall während eines Einsatzes – und wer die meisten davon hatte, bekam einen Pokal.
[…]
>Die „Blacklist“ sei umgehend entfernt worden, für die betroffenen Mitarbeiter gab es weitere Konsequenzen. So sei unter anderem der Siegespokal für das vergangene Jahr eingezogen worden und der Dienststellenleiter sowie sein Stellvertreter seien von ihren Führungsaufgaben entbunden worden.
Rettungsdienstler sind für Scherze bekannt, die so markaber sind, dass sie anwesenden Polizisten regelmäßig das Blut in den Adern gefrieren lassen. Und warum? Weil es ihr Coping-Mechanismus ist, um nicht an ihrer Arbeit zu zerbrechen. Wenn man jeden Tag Leute unter einem wegsterben sieht und die größten Tragodien mitbekommt ist für viele die einzige Strategie, sich komplett davon loszulösen und es noch ins lächerliche zu ziehen. Kann man natürlich verbieten und sanktionieren, dann hat man aber mittelfristig mehr RDler die das mit nach Hause nehmen und Belastundsstörungen oder Depressionen bekommen oder kündigen.
So lange die Leute ihrem Job ordentlich nachgehen, sind mir solche makabren Spielchen eigentlich recht herzlich egal. Problematisch wäre es nur, wenn die Leute wegen des Pokals absichtlich Mist bauen.
Rettungsdienst ist einer der anspruchsvollsten Jobs, die ich kenne, und kann richtig hart an die Nieren gehen. Da werden solche Sachen teilweise zur Bewältigung eingeführt. Man sieht so ziemlich das Schlimmste vom Schlimmen.
Ist halt relativ leicht, sich aus seinem gemütlichen Job darüber zu echauffieren und eine Wertung zu treffen. Selber machen, will den Job dann aber keiner.
Statt sich vor das Personal zu stellen, gibt’s also Bauernopfer um den “Imageschaden” eines befürchteten Shitsorms i.S. des empörungsgeilen Zeitgeists abzuwenden.
Gute Güte, lasst die Leute ihre Arbeit machen, bietet ihnen auch andere Möglichkeiten des Coping an, habt ein Auge drauf, dass es nicht eskaliert mit dem scheiß Pokal, und dann ist’s auch wieder gut.
Humor, auch makaber, ist ein anerkanntes Mittel zur Bewältigung von Trauma. Der “Gewinner” hier wäre ja auch die Person, die am meisten zu verarbeiten hat.
Ich würde das intern regeln, spezifisch durch den Hinweis darauf, nichts schriftliches zu hinterlassen.
Ach ja, Leute die keine Ahnung von dem Job/Belastungen etc. haben verurteilen den coping Mechanismus der Arbeiter. Immer wieder super sowas
Natürlich kann man diesen krassen Job und das Coping mit den Schrecken, die man erlebt, nur mit derbem Humor ertragen. Wenn die Menschen retten, ist mir herzlich egal, was sie dabei an dummen Scherzen treiben.
Da war so viel Entsetzen in der Überschrift dass ich das letzte “Einsätzen” auch als Entsetzen gelesen habe.
>Mitarbeiter führten eine „Blacklist“ für Todesfälle während *Entsetzen*
Ich bin entsetzt über meine Lesefähigkeit.
Ich würde lieber Listen mit Patienten füllen auf denen die stehen die überlebt haben aber alle dachten dass die es nicht schaffen.
Auf der Liste ist in 10 Jahren nur eine Handvoll gelandet. Die Letzte war w43 45 Minuten Rea, unter CPR in den Schockraum gefahren und den ersten ph-Wert gehört. 6,8… wir dachten alle das wars. Nichts da wurde mit GCS 15 entlassen, nur leichtes neurolog. Defizit, mein Weihnachtswunder 2024.
Ganz ehrlich: das einzige Problem ist hier, dass es aufgefallen ist.
Ansonsten ist hier niemandem Schaden oder was auch immer entstanden. Aber klar, der Gesellschaftler muss auf das Image achten.