Der französische Atomkraftwerksbetreiber EDF hat nach eigenen Angaben einen modernen Druckwasserreaktor im Nordwesten des Landes an das nationale Stromnetz angeschlossen. Das Unternehmen gab bekannt, dass sein Flamanville-Reaktor Nr. 3 am Samstag zum ersten Mal an das nationale Stromnetz angeschlossen wurde, nachdem er im September den Betrieb aufgenommen hatte. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP lag das Start-up aufgrund einer Reihe von Konstruktionsfehlern und Mängeln während des Baus zwölf Jahre hinter dem Zeitplan zurück. Die gesamten Baukosten seien auf etwa das Vierfache des ursprünglichen Budgets gestiegen und belaufen sich auf geschätzte 13,76 Milliarden Dollar. Frankreich ist für etwa 65 Prozent seines Strombedarfs auf Kernenergie angewiesen. Der französische Präsident Emmanuel Macron fördert den Neubau von Kernreaktoren im Streben nach Dekarbonisierung. Er hat sechs moderne Druckreaktoren bestellt und erwägt die Erweiterung um acht weitere. AFP und andere Medien vergleichen die französischen Schritte mit Deutschland, wo der letzte in Betrieb befindliche Kernreaktor im vergangenen Jahr unter dem Motto, die Abhängigkeit von der Kernenergie zu beenden, vom Netz genommen wurde. Sie weisen darauf hin, dass Paris wahrscheinlich vor der Herausforderung stehen wird, Atomprojekte zu finanzieren.
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