München baut geförderte Wohnungen für 6.800 Euro/qm

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14 Comments

  1. mbappepenaltygod on

    München baut geförderte Wohnungen für 6.800 Euro/qm 

    Die Stadt München will die ehemaligen staatlichen Wohnungen im Stadtteil Pasing abreißen und Wohnungen errichten, die ökologische Standards setzen. Einziehen sollen vor allem städtische Angestellte.

    Bauen in München ist teuer. Das Beratungsunternehmen Turner & Townsend ermittelte im vergangenen Jahr, dass der Bau eines Quadratmeters Wohnfläche in der bayerischen Landeshauptstadt im Durchschnitt fast 3.500 Euro kostet. Die kommunale Wohnungsgesellschaft Münchner Wohnen kalkuliert bei einem Projekt in der Nimmerfallstraße im Stadtteil Pasing mit knapp dem Doppelten. Die nicht mehr sanierungsfähige Wohnungen aus den 1950er-Jahren sollen abgerissen und durch 70 geförderte Wohnungen mit 5.316 qm Wohnfläche ersetzt werden. Die reinen Baukosten schätzt die Münchner Wohnen auf 6.800 Euro/qm Wohnfläche.

    Damit lägen die Wohnungen 217 Euro/qm über den durchschnittlichen Baukosten für andere Projekte der Münchner Wohnen. Hinzu kommen 5.860 Euro/qm für das Grundstück, dass die Stadt 2022 von der Münchner Dawonia erwarb. 
    Hohe Standards, hohe Kosten

    Gründe für die hohen Baukosten sind der hohe energetische Standard und die Verwendung nachhaltiger Materialien. Geplant ist ein Holzhybrid-Gebäude, das dem Passivhausstandard EH 40 entspricht. Verwendet werden sollen möglichst nur klimaschonenden Baustoffe. Mindestens 30% der Fassade wird begrünt, den Strom liefert eine Solaranlage, die Energie kommt aus Fernwärme. Gedacht sind die Wohnungen für Angestellte der Stadt, die um die 13,50 Euro/qm Miete bezahlen werden.
    Über die geplante Ausstattung wurde kurz vor Weihnachten im Stadtrat heftig gestritten. Kritik kam vor allem von der CSU. Allein für die Installation von Nistkästen sind 50.000 Euro eingeplant. Rechne man die Grundstücks- und Stellplatzkostenkosten mit ein, koste eine Wohnung die Münchner Wohnen fast 1 Mio. Euro. „Statt möglichst viel günstigen Wohnraum zu schaffen, wird hier übermäßig viel Geld in ein einziges Projekt investiert. Dieses Geld fehlt dann für andere wichtige soziale Wohnungsbauprojekte“, bemängelte CSU-Stadtrat Andreas Babor. Dennoch hat die Fraktion dem Vorhaben zugestimmt.

  2. playwrightinaflower on

    …warum kann man in Deutschland beanspruchen, von der Allgemeinheit Luxuswohnraum finanziert zu bekommen?

    Ich bin total dafür, als Übergang (z. B. Verlust von Arbeit, Partner, wasauchimmer) Menschen für x Monate die bisherige Wohnung zu finanzieren, damit man nicht wegen Pech direkt auf der Straße steht.

    Aber wenn man z. T. für viele Jahre in einer Wohnung lebt die über den Verhältnissen liegt muss man einfach zugeben, dass man sich das nicht leisten kann und von anderen den Luxus einer guten Lage gesponsort bekommt.

    Nach einem Jahr muss einfach mal ein Umzug in eine bezahlbare Gegend sein, selbst wenn man dafür die Arbeit welchseln muss. Mir zahlt ja auch niemand die Wohnung, wenn ich mit Hiwi-Einkommen nach München Innenstadt ziehen will – völlig selbstverständlich und zu recht nicht. Aber wenn ich da wohne und mein Job dauerhaft nicht reicht ist es irgendwie was anderes und die Allgemeinheit muss für meinen alten Vertrag zahlen. Wahnsinn.

  3. xCrushedIcex on

    Eine kurze Überschlagsrechnung aus Investorenperspektive:

    Baukosten: 6800€/m2

    Grundstückskosten: 5860€/m2 (!)

    angestrebte Miete: 13,50€/m2

    –> Faktor von 78 Jahren oder Bruttorendite von 1,3%

    Wenn die Stadt subventionierte Wohnungen für ihre Angestellten bauen will meinetwegen, aber wirtschaftlich ist es halt nicht mal ansatzweise. Und das ist das große Problem auf unserem Wohnungsmarkt.

  4. BoredDiabolicGod on

    Ich verstehe dass München für die eigenen Angestellten besseren Wohnraum schaffen will den sie sich auch leisten können. Auch dass auf Nachhaltigkeit geachtet wird finde ich richtig.

    Allerdings ist das nicht nur ein totales Fiasko mit dem Verkauf staatlicher Wohnräume an private Profiteure um dann nur das, was diese nicht wollen, wieder teuer zurückzukaufen, es ist halt auch ziemlich viel Geld für recht wenig Wohnraum.

    Was München, und Deutschland insgesamt, mehr braucht sind von Kommunen vermietete Wohnungen die unter dem Durchschnitt mit gutem Gebäudestandard an jeden vermietet werden. Natürlich sollen ökonomisch schwächere Vorzug beim einziehen haben, aber die Option in solch eine Wohnung zu ziehen würde nicht nur für sehr viel mehr gesellschaftliche Gerechtigkeit, sondern auch für effektive Wohnungsmarktregulierung sorgen.

    Das müssten der Bund und die Länder zusammen erreichen.

  5. RoadRevolutionary571 on

    23€ pro Monat bei 25 Jahren Laufzeit zur Refinanzierung. Da ist noch kein Gewinn gemacht.

  6. Wenn ich noch einmal Luxuswohnraum lese, in so einer Diskussion…

    Mittlerweile ist einfach alles “Luxus”, was nicht subjektiv günstig wird. Allerdings bekäme die Stadt selbst einen Holzverschlag nicht so günstig gebaut, wie Reddit sich das als vernünftig vorstellt

    Aus MieterInnensicht kann hier von Luxus eh keine Rede sein. Wir reden da von Energieeffizienz, nicht Marmorkloschüsseln, gigantischen Fenstern oder Böden aus seltenen Hölzern. Der Vorteil der MieterInnen sind in erster Linie niedrige Heizkosten (aber auch nur, wenn man nicht am Fernwärmenetz hängt und die Stadtwerke freidrehen). Von so Zeug wie Nistkästen habe ich als BewohnerIn wenig.

    Die Stadt könnte einen nicht genauer kalkulierten Anteil der 6800 Euro/qm Baukosten sparen, wenn sie auf ihre Nachhaltigkeitsziele pfeift, mehr Potential, ” Luxus” zu vermeiden, ist hier nicht.

    Ich hätte kein Problem mit niedrigeren Baustandards und dichter gebaut. Aber sind wir ehrlich: Baut man sehr groß, rebellieren die AnwohnerInnen. Baut man sehr simpel, wird es anklagende Artikel geben, dass die Stadt ihre Nachhaltigkeitsziele verraten habe (Edit: Und das, was heute Luxus sei, wird man dann plötzlich haben wollen, weil niedrigster Baustandard für die Masse dann plötzlich irgendwie asozial klingt)

    Wenigstens wird gebaut.

  7. Ah ja, “nicht sanierungsfähig”. Wahrscheinlich wie das Bellevue de Monaco in der Müllerstraße.

  8. Können wir der Stadt München mal ein Memo schicken, dass das Grundgesetz in solchen Fällen herzlich zur Enteignung einlädt? Wenn in irgendeinem Ranz-Kaff in NRW drei Kilo Braunkohle in der Erde liegen geht das ja schließlich auch.

    Und die Baukosten sind halt wie sie sind. Ich wär angepisster wenn der Staat seine Gelder in Gebäude pumpen würde die schon bei Bauschluss mit Schimmel überzogen sind und deren energetische Ausstattung in 3 Jahren obsolet ist.

  9. Warum finanziert die Allgemeinheit spottbillige Luxuswohnungen in München für privilegierte Angestellte? Wie ist das rechtlich zu verantworten, dass hier einer selektieren Gruppe von Menschen willkürlich erhebliche finanzielle benefits zugesprochen werden?

  10. Professional_Tune369 on

    Naja mai Mia könn ja hia ni irgend a schmarrn Baun des muss schoa a zunftiges häusle werden!

  11. TommiHPunkt on

    wir brauchen vernünftige Bauvorschriften, wie zum Beispiel ein Loch in der Wand für eine funktionierende Dunstabzugshaube. Jede verfickte Mietwohnung und 90% der Eigenheime in Deutschland haben nur diese grässlichen Umluft-Hauben die viel Lärm für nichts machen 

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