Island hat dank der erfolgreichen Umstellung auf eine verkürzte Arbeitswoche internationale Aufmerksamkeit erhalten, was sowohl zu wirtschaftlichem Erfolg als auch zu einer Steigerung des Wohlbefindens der Mitarbeiter geführt hat, berichtet Helsingin Sanomat.
Einer Ende Oktober veröffentlichten Studie zufolge ist die Wirtschaft Islands, die auf eine verkürzte Arbeitswoche umgestellt hat, derzeit in einer besseren Verfassung als die der meisten europäischen Länder, berichtet CNN. Die Umfrage wurde von der britischen Denkfabrik Autonomy Institute und der isländischen Vereinigung für nachhaltige Entwicklung und Demokratie (ALDA) durchgeführt. Nach Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) lag das Land beim Wirtschaftswachstum im vergangenen Jahr nach Malta auf Platz zwei in Europa. Auch die Arbeitslosigkeit in Island ist eine der niedrigsten in Europa.
„Diese Studie zeigt eine echte Erfolgsgeschichte: Kürzere Arbeitszeiten sind in Island zur Norm geworden und die Wirtschaft ist bei mehreren Indikatoren stark“, kommentierte Alda-Forscher Gudmundur D. Haraldsson.
Bemerkenswert ist, dass das Wirtschaftswachstum im Jahr 2023 fünf Prozent erreichte, was deutlich über der durchschnittlichen Wachstumsrate des Landes in den Jahren 2006–2015 liegt, als es bei zwei Prozent blieb. Obwohl der IWF für dieses und nächstes Jahr eine Verlangsamung des Wachstums vorhersagt, zeigen die bisherigen Ergebnisse, dass die verkürzte Arbeitswoche das Wirtschaftswachstum nicht gebremst hat.
Die Reform begann als Experiment
Die verkürzte Arbeitswoche wurde in Island erstmals zwischen 2015 und 2019 getestet, als mehr als 2.500 Arbeitnehmer – etwa ein Prozent der isländischen Erwerbsbevölkerung – die Möglichkeit erhielten, 35 bis 36 Stunden pro Woche statt 40 Stunden zu arbeiten, bei gleichbleibendem Gehalt. Mitarbeiter, die an der Studie teilnahmen, berichteten von einem geringeren Stressniveau und einem geringeren Burnout-Risiko sowie einer verbesserten Work-Life-Balance.
Nachdem die Ergebnisse des erfolgreichen Experiments veröffentlicht wurden, haben die meisten isländischen Gewerkschaften für Zehntausende ihrer Mitglieder eine Arbeitszeitverkürzung ausgehandelt. Ziel ist es, einen familienfreundlicheren Arbeitsmarkt zu schaffen. Im Zeitraum 2020–2022 stimmten mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer des Landes kürzeren Arbeitszeiten zu, einschließlich einer Vier-Tage-Woche. Experten zufolge ist diese Zahl in den letzten Jahren sogar noch weiter gestiegen.
Besonders hervorzuheben ist, dass die Forscher neben einer Verbesserung des Wohlbefindens der Mitarbeiter auch eine anhaltende oder sogar gesteigerte Produktivität an vielen Arbeitsplätzen beobachteten. Derzeit sind 78 Prozent der isländischen Arbeitnehmer mit ihren Arbeitszeiten zufrieden, wobei die Beschäftigten im öffentlichen Sektor am zufriedensten sind.
Ein interessanter Unterschied zeigt sich in der Geschlechterverteilung: 70 Prozent der Arbeitnehmer sind mit ihrer Arbeitszeit an frauenorientierten Arbeitsplätzen zufrieden, während die Zufriedenheit an männerorientierten Arbeitsplätzen geringer ist und 54 Prozent erreicht.
Die Vier-Tage-Woche wurde in den letzten Jahren in vielen Teilen der Welt erprobt, darunter im Vereinigten Königreich, den USA, Irland, Spanien und Neuseeland.
Island naudib lühendatud töönädala eeliseid: majandus õitseb ja töötajad on rahulolevad
byu/railnordica inEesti
Von railnordica
6 Comments
Arvestades meie valitususe tagurpidiantsluse poliitikat, siis on meil varsti lootust pikemale töönädalale
https://oec.world/en/profile/country/isl
Terve Islandi majandus on sisuliselt odav geotermaalenergia, alumiinium ja kalapüük. Kahjuks muu Euroopa sellist luksust endale lubada ei saaks.
See, kui tootlikkus püsib, tähendab lihtsalt seda, et varem tiksuti ports aega tühja. Ma arvan, et osadel ametikohtadel võid ühepäevase töönädala ka teha ja ikka on sama “tubli” tulemus.
Tegelikult on lühem töönädal aina levinum ka mujal Euroopas.
Üks huvitav statistika: [https://ec.europa.eu/eurostat/web/products-eurostat-news/w/ddn-20240530-1](https://ec.europa.eu/eurostat/web/products-eurostat-news/w/ddn-20240530-1)
https://preview.redd.it/9rnieh70qf7e1.png?width=946&format=png&auto=webp&s=cc4ce9ba948ce247f9a6084fd0351b1f46304ef6
Ilkumise mõttes – võiks ju valitsusele pakkuda, et tööväline aeg tuleks maksustada. Riigile see niikuinii kasu ei too. Küll siis leitakse täiuslik tasakaal.
Boonus punktid – riigi töötajad kulutaks üks päev vähem maksumaksja raha