Syriens Übergangsregierung überprüft die Beziehungen zu Russland und dem Iran

Der Chef einer Gruppe an der Spitze der neu gebildeten Übergangsregierung Syriens hat erklärt, er werde die Beziehungen zu Russland und Iran, beides ehemalige Unterstützer des Regimes des gestürzten Präsidenten Bashar al-Assad, neu bewerten. Abu Mohammed al-Golani, der Anführer der Gruppe Hayat Tahrir al-Sham, wurde am Samstag von syrischen Medien mit diesen Äußerungen zitiert. Aufständische Gruppen in Syrien bildeten eine Übergangsregierung unter der Führung von Golanis Gruppe, nachdem sie am 8. Dezember den Sturz der despotischen Assad-Regierung erzwungen hatten. Golani betonte, dass die Übergangsregierung vorerst eine vorsichtige Haltung gegenüber Russland einnehmen werde. Er sagte, die syrische Führung habe Russland die Möglichkeit gegeben, ihre Beziehungen auf eine Weise neu zu bewerten, die den Interessen beider Länder diene. Berichten zufolge hat Russland Militärgüter von seinen Stützpunkten in Syrien abgezogen. Alle Augen sind nun auf Russland gerichtet, um zu sehen, wie es auf die jüngste Situation in Syrien reagiert. US-Außenminister Antony Blinken traf sich mit Außenministern der Türkei und anderer relevanter Länder, um die Lage in Syrien zu besprechen. Nach dem Treffen teilte er Reportern mit, dass er bereits direkten Kontakt mit der Gruppe Hayat Tahrir al-Sham gehabt habe, die von den USA als Terrororganisation eingestuft wurde. Die Aufmerksamkeit richtet sich nun darauf, wie die US-Regierung mit der von der Gruppe geführten Übergangsregierung umgehen wird. Unterdessen hat das israelische Militär wiederholt Luftangriffe in Syrien durchgeführt und behauptet, es wolle verhindern, dass die Waffenvorräte des Assad-Regimes in die Hände von Terroristen fallen. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden in den zwei Tagen von Freitagnacht bis Samstag 28 Luftangriffe durchgeführt. Die Nachrichtenagentur Reuters veröffentlichte am Freitag Aufnahmen von massiven Explosionen, die angeblich in Damaskus aufgenommen wurden.