Mercedes-Chef Källenius: Krankmelden darf nicht so einfach sein

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43 Comments

  1. KitchenError on

    >Die Mercedes-Werke seien überall auf der Welt gleich, es gebe die gleichen Gesundheitsleistungen, die gleiche Arbeitsumgebung. „Und trotzdem ist der Krankenstand in Deutschland teils mehr als doppelt so hoch“, sagte Källenius.

    Alles klar Chef. Weil in anderen Ländern Menschen öfter gar keine Wahl haben, als auch mit Erkrankung arbeiten zu gehen, ist das der Beleg, dass in Deutschland sich alle einen faulen Lenz machen. Vielleicht sollte man mit der Kostenoptimierung doch eher in der Teppichetage anfangen.

  2. Grumbledoom on

    Dummlaberei darf auch nicht so einfach sein aber hier sind wir…

  3. Historical_Listen305 on

    >Die Mercedes-Werke seien überall auf der Welt gleich, es gebe die gleichen Gesundheitsleistungen, die gleiche Arbeitsumgebung. „Und trotzdem ist der Krankenstand in Deutschland teils mehr als doppelt so hoch“, sagte Källenius.

    Auch die gleiche Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und den gleichen Kündigungsschutz?

    Denn wenn nicht könnte man mutmaßen dass die unterschiedlichen Krankenstände nicht dadurch zustande kommen dass die Deutschen so gerne blaumachen, sondern dadurch dass die Leute sich anderswo krank ans Fließband schleppen weil sie a. sich das Zuhausebleiben nicht leisten können und b. Angst haben rauszufliegen.

  4. Gegen Leute, die ungerechtfertigter Weise krank machen, kannst du eh nix machen. Wer will denn bitte prüfen, ob du Durchfall hast oder Regelschmerzen. Für die ehrlichen Leute ist das aber doch Mist, wenn die sich zum Arzt quälen und in ein volles Wartezimmer setzen müssen, bei vielem kann der Arzt eh nicht helfen. 

  5. GiraffeGert on

    Und in anderen Ländern heißen CEOs auch mal Brian Thompson. Wenn er sich am Ausland orientieren will, dann bitte keine Rosinenpickerei.

    > Ola Källenius hat seine Vergütung im vergangenen Jahr fast verdoppelt. Damit wird er zu einem der Topverdiener unter den Dax-Chefs.

    Und

    > Spitzenverdiener ist Vorstandschef Ola Källenius. Seine Bezüge legten von 6,6 auf insgesamt 12,2 Millionen Euro zu. Damit

    https://www.handelsblatt.com/unternehmen/management/ola-kaellenius-mercedes-chef-erhaelt-erstmals-zweistelliges-millionengehalt-und-spendet-einen-teil-03/100024365.html

    Es wird langsam Zeit die Reichen zu fressen… Brot ist zu teuer.

  6. Er kann ja Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ab dem 1. Tag bei sich einführen, wenn er will.

    Oder meint er, dass das generell gar keine Ärzte mehr entscheiden sollen? Sondern vielleicht Manager wie er?

  7. Raue Zeiten…

    Was ist denn konkret der Vorschlag, denn das bleibt dieser Nothingburger eines “Artikels” ja komplett schuldig.

  8. fat0bald0old on

    Ein nackter CLA um 50.000 dessen Maschine aus China kommt und in Ungarn zusammen geklopft wird.

    DAS MACHT MICH KRANK!

  9. Je niedriger Du die Sozialstandards für hart arbeitende Menschen heruntersetzt, desto höher musst Du die Mauer um deine Villa bauen Ola.

    Wie gern bist Du zu Hause? So für immer? Gut.

  10. captainbastion on

    Es gibt bestimmt Dinge, die man im deutschen Arbeitsrecht zugunsten der Arbeitgeberseite verändern könnte. Aber Krankmeldungen erschweren, sollte meiner Meinung nach nicht dazuzählen.

  11. L1b3rtyPr1m3 on

    “Dr Holiday ist schuld das wir den Bach runterladen gehen und nicht das wir potthässliche Autos designen die keiner haben will”

  12. Wir haben es in der Hand.

    Keine FDP, AfD oder CDU/CSU wählen ist schonmal ein Anfang.

  13. DocRock089 on

    Arbeite ja auch in der erweiterten Automobilindustrie, und das ist in der Tat ein riesen Thema. Krankenstand in DE auch bei uns doppelt so hoch im Vgl. zu den Werken im Ausland, bei geringerer Wochenarbeitszeit und mehr Urlaub / Feiertagen. Die Tatsache, dass bei uns die Krankentage bezahlt sind, wird sicherlich eine Rolle spielen (in beide Richtungen: oberflächlicheres KRankmelden bei “kein Bock” genauso wie “eigentlich arbeitsunfähiger Mitarbeiter schleppt sich in anderen Ländern halt doch rein”). Genauso die Tatsache, dass eine Krankschreibung zur Formalie verkommen ist, und kaum ein Arzt das wirklich prüft (oder sogar verweigert). Sind halt Verdünnungsscheine für die Praxen.
    Was Menschen auf der CEO Ebene bei solchen Interviews aber gerne vergessen: Der Altersschnitt der Arbeitnehmer ist teilweise in den deutschen Werken *deutlich* höher – ein relevanter Teil der höheren AU Quote ist halt auch der Tatsache geschuldet, dass unsere Arbeitnehmerschaft qua Alter halt auch einfach kranker ist als in anderen Ländern.

  14. Die deutsche Autoindustrie gegen die Wand zu fahren darf auch nicht so einfach sein.

  15. Sumpflager on

    Am besten wir führen einen Walk of Shame ein für jede Krankmeldung. Dabei wird man nackt einmal ums Werkggelände getrieben, für jede weitere steigt die Rundenzahl.

    Alternativ kommt der Chef zu einem nach Hause und fordert primae noctis ein.

    Realistisch betrachtet sollte das den Krankenstand senken und die Geburtenrate steigt auch.

  16. monkeypunch87 on

    Es wäre ja ganz nett zu wissen wie die sich das dann vorstellen? Wenn es jetzt zu einfach ist, wo kommt die zusätzliche Hürde rein? Ganz davon ab, dass die Arbeitgeber schon jetzt die Möglichkeit haben ein Attest ab Tag 1 zu fordern. Macht Mercedes das schon flächendeckend für alle Angestellten? Wäre definitiv eine zusätzliche Hürde. Die Hausärzte würden schreien.

  17. OutrageousAd4420 on

    But Winterkorn was allowed to delay proceedings due to “health reasons”. When will we see a Luigi in Germany?

  18. alfredadamski on

    Ich weiß, dass das dem Källenius und anderen CEOs nicht gefallen wird, aber als CEO/Geschäftsführer würde ich meine Mitarbeiter immer mit finanziellen Anreizen zum von mir gewünschten Verhalten hinführen. Das heißt konkret: Wer sich gesund und fit hält und sich dann auch durch wenige bis gar keine Krankmeldungen in einem Jahr hervortut, bekäme bei mir als Chef im Januar des Folgejahres einen “deutlichen” finanziellen Bonus. Ich könnte mir da durchaus 1-2 Monatsgehälter vorstellen. Hätte ich ein börsennotiertes Unternehmen, würde ich meine Mitarbeiter vor die Wahl stellen: Entweder 1-2 Monatsgehälter oder Aktien des Unternehmens im Wert von 1-2 Monatsgehältern des betreffenden Mitarbeiters. Schon mittlerem Management gibt es in jedem größeren Unternehmen irgendwelche Bonuszahlungen für irgendeine Zielerreichung. Nur beim einfachen Angestellten gibt es das nicht.

    Man könnte das ausweiten und einen “Flexi-Bonus” noch anbieten: Einen zusätzlichen Bonus, wenn man innerhalb eines Jahres so flexibel ist und z.B. bei personellen Ausfällen von Kollegen einfach einspringt. Ich würde solche Boni-Angebote ein Jahr mal testen und ich bin mir sicher, dass ich die Krankmeldungen sich deutlich reduzieren würden auf die Fälle, die wirklich krank sind.

    “Money talks”, so einfach ist das. Ich will keinen Kicker-Tisch und keine Obstkörbe, ich will einfach nur Geld als Mitarbeiter. Je mehr, desto besser.

  19. buhmannhimself on

    Ich lass das mal hier. Das wir weiter Geld bekommen, wenn wir die ersten 6 Wochen krank sind ist nicht einfach so passiert und wurde erstmals in einem 16 wöchigen Streik erkämpft mühsam erkämpft:

    Der Anspruch auf Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall wurde erstmals 1956/57 auch für Arbeiter in einem Tarifvertrag geregelt. In der Metallindustrie in Schleswig-Holstein wurde nach einem 16-wöchigen Streik um die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall ein Kompromiss erzielt. 1969 wurde durch die CDU-SPD-Regierung der Anspruch auf Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall für alle Beschäftigten im Lohnfortzahlungsgesetz verankert.

  20. HomoCarnula on

    Es gäbe die gleichen Gesundheitsleistungen?

    Klar…glaube ich sofort, dass es in Ländern wo Krankentage nicht gesetzlich erzwungen bezahlt werden, wo es at will Kündigungen gibt, wo es keine Gewerkschaften gibt, wo es keine gleichen Arbeitsschutzbestimmungen gibt, die lieben Mercedes-le das aus Liebe zu den Arbeitern alles gleich machen.

    Was er meint ist: wir halten uns überall an die gesetzlichen Bestimmungen. (Aber hey, ein Insider kann mich gerne korrigieren)

    Ich arbeite und arbeitete bei GROSSEN internationalen Firmen. Teils mit so viel Transparenz dass ich die Leave Bestimmungen von anderen Ländern einsehen kann.

    Nur Mal so:

    Hier in Irland gibt es 5 (ja, fünf) Tage Lohnfortzahlung. Danach kannste immer noch krank sein, aber ggf bekommste dann “Krankengeld vom Staat”, was lachhaft ist. Wenn du mehr als 320€ pro Woche verdienst, egal bis wohin, bekommst du 230€/ Woche. Dublin Miete für ein Zimmer liegt bei so 800-1000€ Monat. Do the math.

    Arzt kostet auch Mal flockig, Medikamente eh, etc.

    Die gleiche Firma würde in DE natürlich deutscher Gesetzgebung folgen.

    In den US? LOL. Krankentage sind Urlaubstage und davon haste evt so 10.

    China? Back to the Fließband, kranksein ist Kapitalismus.

    Aber hey, wenn Mercedesonkel das so sagt, dann stimmt das sicher.

  21. Ramenastern on

    Nebelkerze wieder erfolgreich geworfen. Es reden wieder alle über die bösen Mitarbeiter (was ich mich freuen würde, wenn mein Management mir de facto erzählen würde, ich wäre ein Lappen) und nicht über die vom Management verbockte Modellpolitik und die ebenfalls vom Management verbockte zu hohe Abhängigkeit vom chinesischen Markt, die in Kombination gerade das eigentliche Problem von Mercedes sind.

    Dass sie bisher im ganzen Jahr 2024 kam eine dreistellige Anzahl an EQE in China verkauft haben und die Verbrenner dort auch nicht mehr laufen, ist jedenfalls kaum durch die ach-so-kranken Mitarbeiter in Deutschland erklärbar.

    Edit: Davon ab, dass die Grunderzählung auch nicht stimmt. Naja, vielleicht für Mercedes, aber nicht für Deutschland allgemein, womit das dann auch eher ein Management-Problem sein dürfte. https://www.tagesschau.de/faktenfinder/kontext/krankenstand-krankmeldung-100.html

  22. justadiode on

    In 2025 lesen wir dann “Mercedes-Chef Källenius: Schlafen ist überbewertet”. Ja klar

  23. thatonesleft on

    Der Krankenstand ist schuld, dass ihr eure Stellung als Weltmarktführer durch mangelndes Management verspielt habt. Ich habs schon immer gewusst.

    Solche Plattitüden schaffen es auch nie in irgendwelche Talkshows wo Experten eingeladen werden, weil die Idioten genau wissen, dass es populistische scheiße ist.

  24. After_Till7431 on

    Der Klassenfeind spricht. “Mimimimiiiii! Schafft dem Management und den shareholder mehr Profite, während wir eure Stellen im Zweifelsfall trotzdem kürzen und dann sagen, nicht persönlich nehmen!”

  25. Ey das Kapital scheint seine Manieren komplett über Bord zu werfen. Amerika ist nur der Anfang.

    Ich glaube wir müssen uns an alten französischen Ideen orientieren

  26. Ok_Sentence725 on

    Vielleicht ist es in Deutschland einfacher, sich krankzumelden, aber es ist wichtig, darüber nachzudenken, wie die Arbeitsbedingungen verbessert werden können, um die Krankmeldungen zu reduzieren.

  27. Auch wenn wir gerne über den Stand in Deutschland meckern, haben wir doch recht viele Rechte insgesamt. Aber diese Rechte müssen wir uns auch beibehalten, weil die CEO’s und Firmen jetzt immer mehr versuchen das aufzuweichen. Es war schon vor Jahren die Rede davon das Streikrecht einzugrenzen, jetzt sind Krankmeldungen das Problem..der Sozialstaat wird auch ab der nächsten Regierung etwas mit der Axt behandelt.

    Das ist ein schleichender Prozess.

  28. ken-der-guru on

    > Der Krankenstand sei in Deutschland teils mehr als doppelt so hoch wie in vergleichbaren Werken in anderen Ländern, sagt Mercedes-Chef Källenius.

    Sorry, aber falsch seine Angabe stimmt muss er sich da schon an die eigene Nase packen. Das sind seine Werke und Mitarbeiter. Im OECD Vergleich liegt Deutschland nicht schlechter da als viele andere Länder. In Frankreich ist der Krankenstand noch etwas höher, in Belgien und Schweden auf dem gleichen Niveau, in Österreich und den Niederlanden niedriger.

  29. trockendoc on

    Zu den Krankschreibern gehöre ich dann wohl auch. Die Ursachen, weshalb sich die deutschen Arbeitnehmer öfter krank schreiben lassen möchte ich gar nicht erörtern, aber zu den Beweggründen ärztlicherseits kann ich etwas sagen:
    Ich halte das für systembedingt. Jede Arztpraxis hat genug alte Patienten, die aufwendig sind und teure Arzneimittel erhalten. Unser Gesundheitssystem arbeitet aber leider mit Pauschalen und Budgets.
    Also muss ich einfach gesagt die teuren Patienten mit Einfachen ausgleichen (gerne als Verdünner bezeichnet) . Das sind in der Regel jüngere Arbeitsfähige, die nur bei Erkältung oder Ähnlichem kommen. Die gehen auch schnell woanders hin, wenn ich nicht die AU ausstelle.
    Dann bekommen sie halt die AU von mir. Zu 80% sind das Dinge für die ich noch selbst nie krank schreiben würde bzw. auch früher nicht krank gemeldet habe.

  30. Gaslight_13 on

    Also in den Niederlanden meldet man sich einfach selber krank, gibt keinen Schein oder ähnliches. Kündigungsschutz ist minimal so gut wie in DE. Wenn dann der Krankenstand in NL niedriger ist, ist entweder die Volksgesundheit besser oder vielleicht ist auch einfach arbeiten bei Mercedes scheiße…..

  31. InitialNo1810 on

    Und ich bin der Meinung, dass Chef werden nicht so einfach sein darf. Es gibt viel zu viele “Chefs”, die für ihr Position absolut ungeeignet sind, Källenius ist einer davon 😉

  32. IxdrowZeexI on

    Man hat bei Mercedes doch schon bereits ne Lösung.

    Großteil der Belegschaft besteht aus Leiharbeitern, die man direkt von einem auf den anderen Tag kündigt sobald se mal Krank sind.

    Wenn man ne festanstellung möchte, muss man “nur” 3 Jahre ohne Krankheitstag durchhalten und zusätzlich hoffen, dass in dem Moment dann die Auftragslage der jeweiligen Halle gut aussieht.

  33. TheKilmerman on

    Der Typ sollte echt mal die Schnauze halten. Der fährt die Firma gerade maximal vor die Wand. Gab selten einen CEO, der so auf den Verbraucher geschissen hat.

    Ich hab auch original noch nie irgendwas von dem gehört, was ihn auch nur im Ansatz sympathisch wirken lässt.

  34. Mobile-Buy-9326 on

    Unbezahlte Überstunden auch nicht, die Arbeitgeber zahlen alle Arbeitsstunden und die Arbeitnehmer machen weniger krank.

    Oder vielleicht weniger Überstunden und dadurch weniger Krank 😉

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