Vorneweg: Bildungskarenz is super, selber schon gemacht und hat viel geholfen. Bei der Bildungskarenz bescheißen war immer schon scheiße und hätte mehr verfolgt werden müssen.
Bei dem oder den konkreten Fällen weiß ich nicht so recht, eine "Kinesiologie- und Mentaltrainingausbildung" im reinen Selbstudium klingt schon a bissl nach: da hätt man schon wissen können das es wahrscheinlich rechtlich net passt. Ich seh die Schuld aber schon eher bei den Unternehmen die solche "Kurs" anbieten und bewerben.
Was ich aber gerade viel spannender finde ist der letzte Satz: "Allein im Vorjahr seien die Kosten für 20.000 Bildungskarenzen bei einer halben Milliarde Euro gelegen."
Wie geht denn das? Der durchschnittliche Tagsatz für 2023 war 38€, macht ca. 1140€ pro Monat mal 12 für die Bildungskarenz simma bei 13700€ gerechnet auf 20k BK-BezieherInnen komm ich auf 274Mio. Schluckt da das AMS echt 226Mio Steuergeld an Verwaltungskosten? Wie gibt’s denn das?
https://noe.orf.at/stories/3284896/
Von 8f27
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offenbar gingen 337 mio an die bezieher und bezieherinnen der bildungskarenz direkt und 175 mio an die sozialversicherung zur deckung der entsprechenden beiträge für kranken-/unfall-/pensionsversicherung.
Nicht das Ams schluckt da was sondern der Staat. Brutto/Netto und AG-Anteil wird dur schon was sagen…
Kein Mitleid. Die Leute wissen das vorher und machen das großteils unter Vorsatz.
> Ich seh die Schuld aber schon eher bei den Unternehmen die solche “Kurse” anbieten und bewerben.
nein und das sieht auch das Bundesverwaltungsgericht so, das der Kursteilnehmerin sogar erweiterten Vorsatz vorwirft und das auch zurecht.
> Die Frau habe dem AMS maßgebende Tatsachen „wissentlich verschwiegen“.
Sie hätte „jederzeit leicht erkennen können, dass ihr der Bezug des Weiterbildungsgeldes nicht gebührt“, heißt es weiter – aufgrund des „geringen Lernaufwandes, des Fehlens schulungstypischer Organisation und seminaristischer Anteile sowie aufgrund der gravierenden Divergenz zwischen ihren Angaben und der tatsächlichen Ausgestaltung des ‚Kurses‘“.
Das sind dann die, die im Freundeskreis fest herumerzählen, wie super das ist und man eh nur auf dem Handy oder whatever eingelogged sein muss aber gleichzeitig “surprised pickachu” wenn dann wer kommt, da ist einem dann nix komisches aufgefallen und die anderen haben ja gesagt.
Das ganze Papierzeug, das man unterschreibt, ist eben nicht zum Spaß da und hat man nicht nur Rechte sondern auch Pflichten. Oder wir entscheiden uns als Gesellschaft zur generellen Besachwaltung, weil wir können scheinbar für keine unserer Handlungen mehr Verantwortung übernehmen und müssen vor allem beschützt werden.
Find ich geil wie sie sich jetzt total unwissend stellen…
Sorry aber die Begründung ist Mist. Woher und warum sollen die Antragssteller die Einschränkungen wissen, wenn sie ihnen nicht mitgeteilt werden? Die prüfende Behörde ist das AMS. Ihnen wurde nichts verschwiegen, einen Browser können sie für ihre Prüfung, ob die Bedingungen eingehalten sind, hoffentlich benutzen?
Das ist ja keine stille Duldung, die müssen explizit Ja sagen.
Schlampen und dann hinterher ankommen, die Verantwortung für diese Prüfung abgeben und die Hand aufhalten ist dreist AF. Die Antragstellerin hätte diese Kurse ohne Zusage nicht gemacht.
Dabei ist es auch scheißegal, ob es Fachinformatik oder Geistheilung ist, ob sie selbst dran glaubt oder nicht (und warum sollte sie rationaler sein als ganze Gemeinden, die Granderwasser-Trinkbrunnen aufstellen?). Wenn die Kriterien beim AMS zu schwammig sind oder die Kompetenz fehlt, diese Prüfung korrekt zu machen, müssen sie das L fressen und ihre Leute nachschulen.
Bildungskarenz war ein absoluter Gamechanger für mich. Ohne hätte ich wohl nie meinen Master abgeschlossen. Es widert mich an wenn Leute das missbrauchen.
>Sie hätte „jederzeit leicht erkennen können, dass ihr der Bezug des Weiterbildungsgeldes nicht gebührt“, heißt es weiter – aufgrund des „geringen Lernaufwandes, des Fehlens schulungstypischer Organisation und seminaristischer Anteile sowie aufgrund der gravierenden Divergenz zwischen ihren Angaben und der tatsächlichen Ausgestaltung des ‚Kurses‘“.
Das Problem ist also gar nicht, dass in diesem Kurs (offensichtlicher) Bullshit gelehrt wurde. Sondern die Rahmenbedingungen. Mit anderen Worten: Möglicherweise ist es erlaubt, auf Kosten der Öffentlichkeit antiwissenschaftliche Seminare zu besuchen.
Es macht mich wütend, dass ein großer Teil der Gelder für Leute draufgeht, die an Kursen in Pendeln, Ausräuchern und Zauberei teilnehmen. Wie im Artikel beschrieben muss das dringend reformiert werden, sodass nur noch echte berufliche Weiterbildungen und Studien durchgehen. Eine Kinesologie Ausbildung hätte von Anfang an nicht genehmigt werden dürfen, ganz egal ob die formellen Kriterien wie Live-Kurse erfüllt werden, oder nicht.
Bildungskarenz wird halt zum Blau machen ausgenützt. Selbst schuld.
Das AMS schluckt das nicht, die müssen zusätzlich zum Bezug auch die SV-Beiträge zahlen, die sonst vom Dienstgeber abgeführt werden.
Auch wenns hier anscheinend nicht der gängigen Meinung entspricht, aber die Schuld sehe ich klar beim AMS.
Ich kann nicht irgendwelche Wischiwaschi-Kurse genehmigen und dann danach das Geld zurückverlangen, weils oh welch Überraschung, ein Wischiwaschi-Kurs war.
Da erwarte ich mir ehrlich gesagt, dass vorher geprüft wird, was hier eigentlich angeboten wird und ob das überhaupt den Kriterien einer Bildungskarenz entspricht. Ich mein, das ladet ja förmlich zum Betrug ein, wenn da jeder X beliebige Kurs genehmigt wird?
Klar könnte die besagte Dame auch beim AMS anrufen und melden, dass sie da eigentlich überhaupt nix lernt. Aber kann mans ihr übel nehmen? Ich meine, Gelegenheit macht Diebe, bin ja auch selbst schuld, wenn ich mein Notebook aufm Beifahrersitz in nem unversperrten Auto liegen lasse. Zumindest wird mir die Versicherung sagen Pech gehabt, von uns siehst du keinen Cent.
Genaue Kontrolle wird hier wohl unerlässlich sein. Und genaue Nachweise des Leistungserfolges erbringen, ansonsten kein Geld.
Vorweg Ich hab selbst die Bildungskarenz in Anspruch genommen für das Medizinstudium an dem Punkt wo es sich mehr der Arbeit nicht mehr ausging. Ich war vor und während dem Studium berufstätig und bin jetzt wieder im Berufsleben als Arzt.
Ich finde es eine Frechheit wie hier die absolut sinnvolle Bildungskarenz von vielen ausgenutzt wird. Das AMS bzw der Staat sollte fest definieren welche Kurse zugelassen werden und welche nicht… Also eine Art Zertifizierung die man auch begründen muss als Kursanbieter.
Bin gespannt wo das noch hinführt.
Habe aktuell ungelogen 5 bekannte die in nicht Firmen relevanten online kursen sind und 1 Jahr lang die Welt bereisen.
Sind zwar keine totalen wischiwaschi kurse, dafür sind die auszahlungen aber weit über den 20k vom artikel.
Naja im Gegensatz zur Mehrheit sehe ich das Problem eher beim Staat, den ich Wetter der Hauptgrund das das fast nur Frauen sind ist, das das junge Mütter sind. Es war bis heuer eigentlich fast normal das man das erste Jahr Karenz nimmt und im zweiten Jahr wo der Staat dir dann kein Geld mehr gibt in die bildungskarenz geht.
Oder wenn der Father in Karenz gehen soll Immerhin muss man im 13-14 Monat daheim bleiben wenn für die Zeit Geld sehen will. Soll die Frau dann 2 Monate arbeiten und dann wieder in Karenz gehen wenn man bis zum Beispiel 2 Lebensjahr daheim bleiben will?
Den beide dürfen ja nicht daheim bleiben…
…Kollegin von mir war bezahlt mit Bildungskarenz 1/2jahr in Südamerika Bergsteigen und Traveln und hat an irgend einer schwindligen Uni dort 10ects gemacht. Stabil – drüber nachdenken das des Steuergeld ist und Leute des für was ernstes und net für Urlaub brauchen können darf ma net.
Das “Problem” ist das dass Kinderbetreuungsgeld zu wenig und kurz ist.
Für alle die mehr als 1500€ im Monat verdienen ist das Einkommensabhängige einfach besser, und das geht nur 1 Jahr..und mit 1 sind Kinder noch arg klein für externe Betreuung das Mütter brav wieder arbeiten gehen.
Und mit einem Einkommen weniger auskommen ist schwer.
Da bietet sich 1 Jahr Bildungskarenz und eine Fremdsprache oder was auch immer schon richtig an.
Mit 2 kann man Kinder mit besserer gewissen in Fremdbetreuung geben für ein paar h die Woche, aber ist immer noch sehr klein.
Ist das scheiße und ausnutzen der Bildungskarenz, ja sicher.
Aber es ist eine Möglichkeit Kindern eine bessere Kindheit zu geben
Mir wurde die Bildungskarenz damals erst nach ewigen diskutieren genehmigt…. Mir wurde mitgeteilt das nur weil ich Montag bis Freitag von 07:00-18:00 und teilweise Samtags im Meisterkurs sitze, bedeutet das nicht das ich nicht noch 40 Stunden in der Woche arbeiten gehen könne. Wohlgemerkt war das ein durchgehender Präsenzkurs. Da hält sich einerseits mein Mitleid bei solchen fällen in Grenzen andererseits verstehe ich nicht wie die Karenz für solche Kurse genehmigt wird. Ich musste den kompletten Stundenplan des Kurses dem AMS übermitteln…..
Kenn persönlich bis auf eine Person niemanden, der sie wirklich zum Zwecke der Bildung genutzt hätte. Meistens wurde die Karenz damit verlängert. Vorbildlich
Prinzipiell gute Idee und gebe dafür gerne mein Steuergeld her, aber da gehört gewaltig aufgeräumt – auf beiden Seiten. Die Unternehmen mit ihren Schein-Kursen kassieren da genauso mit wie der assi, der den Kurs genau deswegen bucht. Verstehs daher, dass gewisse Ungereimtheiten erst bei nachträglicher Prüfung auffallen und ann zurückgefordert wird. Das AMS ist halt auch nur ein unterbesetzter Haufen.