Kinder, Küche, Klicks – Junge Frauen inszenieren sich im Internet als Tradwives, als Hausfrauen mit Sinn für Tradition. Die extreme Rechte versucht, den Trend für sich zu nutzen. Auch zur AfD gibt es Verbindungen.

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-und-tradwives-wie-rechte-versuchen-den-trend-zu-nutzen-a-9ffb077e-1ce5-483e-a422-d7f23477770b

22 Comments

  1. Ich frag mich immer wieder wieso es so einfach ist Menschen zu manipulieren. Sehen die Leute die das konsumieren nicht das es komplett gegen den Sinn einer “Tradwife” geht wenn sie im Internet Videos macht, mit placements drin und damit Geld verdient?

  2. Jeden Morgen steht jemand dummes auf. Und das ist auch geschlechterunabhängig.
    Und Bernd und die anderen Braunbrote reiben sich die Hände: „Frauen wollen das!“

  3. McDuschvorhang on

    Wenn ich diesen bescheuerten Begriff “Tradwives” lese und hinnehmen muss, dass die nächste Ami-Grütze hier rüberschwappt, möchte ich nur noch kotzen…

  4. qarlthemade on

    Ich sehe die AfD wie ihnen bei “The Handmaid’s Tale” einer abgeht.

  5. Shiros_Tamagotchi on

    Ich finde es nicht schlimm, wenn man in einer Partnerschaft eine klare Rollenverteilung hat, z.B in dem einer arbeiten geht und der andere den Haushalt macht.

    Und ich kann auch verstehen, wenn das “Hausfrauendasein” einen erfüllt. Es einen erfüllt, schöne Sachen zu kochen, den Garten hübsch zu machen, sich um die Kinder zu kümmern usw.

    Falsch ist, wenn man das als einzig richtige Lebensweise propagiert oder, wie es die amerikanischen tradwives machen, es als Gottes Willen missversteht.

  6. Ja viel Spaß beim Nachmachen (ohne Zuverdienst als Influencer). Monetär von jemandem abhängig sein, der sich jederzeit scheiden lassen kann. Und dann ohne Erfahrung rein in den Arbeitsmarkt. Träumchen…

  7. Sofia_Marga on

    Ich war verstört als ich das erste mal von Christian Domestic Discipline gehört habe…. BDSM im christlichen Gewand nur ohne Safeword. Hat Tradwives irgendwas damit zu tun oder ist es eigenständig?

  8. Fischerking92 on

    Hat denen mal einer erklärt, dass das Rollenbild der Frau in den 50ern in den USA nicht stellvertretend für das traditionelle Rollenbild der Frau in Deutschland steht?

    (Also, okay, in den 30ern vielleicht, aber die Mode war damals, glaube ich eine andere)

    Abgesehen davon:

    Fuck me, da war ja die Weimarer Republik fortschrittlicher.

  9. SyriseUnseen on

    > »Innerhalb der AfD werden bewusst junge Frauen instrumentalisiert, um ein klassisches Bild von Weiblichkeit darzustellen.«

    Nein, und ich bin es leid, diese sexistische Vorstellung immer wieder zu hören zu bekommen. Diese Frauen wissen, was sie da tun, sie sind nicht einfaches Instrument, sondern Nutznießer der Entwicklung. Alice Weidel ist auch nicht “das nette Gesicht der AfD”, sondern Machtpolitikerin.

    Dieses Bedürfnis, Frauen vor jeglicher Verantwortung zu schützen, ist im Kern antifeministisch und irgendwie ähnlich wie das, was manche Rechtsextreme tun.

  10. Unlucky-Statement278 on

    „Bei Lukreta und ähnlichen Tradwife-Accounts vermischen sich Heile-Welt-Bilder mit neurechter Ideologie.„

    Ich finde es nicht gut soetwas pauschal zu behaupten.

    Das Gegenstück wäre einen Homosexuellen podcaster pauschal Woke Meinungsmache vorzuwerfen, gleich wie es rechte Medien ständig tun.

    Jeder soll bitte selber entscheiden können wie er lebt ohne dafür in eine Ecke geschoben oder abgewertet zu werden.

  11. MrSnippets on

    das dümmste, allerdümmste an den tradwives online ist, dass junge Frauen, die sich für diesen Lebensstil und die zugehörige Ästhetik interessieren, das heutzutage längst leben können.

    Niemand zwingt Frauen, wählen zu gehen. Niemand zwingt sie, Jobs zu haben oder Kinder zu kriegen oder wie in den 50ern zu leben.

    Gesetzlich vor einem prügelnden Ehemann geschützt sind sie trotzdem. Hilfestellung kriegen sie trotzdem. Wenn sie davon nicht Gebrauch machen, ist das ihre Sache. Aber andere Frauen, die davon Gebrauch machen wollen, sollen es auch.

    Die Ideologie der Tradwives und ihre Drahtzieher wollen das aber nicht. Sie wollen explizit den Abbau der Rechte und des Schutzes von Frauen. Und der Tradwife-Trend ist ein erneuter, perfider Versuch der neuen Rechten, mit vibes und aesthetic junge Menschen zu angeln und in uralte Ausbeutungs- und Misshandlungsstrukturen einzusperren.

  12. Donna-Promilla on

    „Tradwifefactory“ war mein guilty pleasure bevor sie Instagram verlassen hat. War echt lustig zu sehen wie sie halt einfach nur das Tradwife gespielt hat mit ihrer Ästhetik, der Kleidung und ihren Backvideos während die ihrem Mann das Masterstudium finanziert hat, arbeiten war und ihr Kleinkind in der Kita geparkt war.
    Die hatte mal ein Q&A mit ihrem Mann, da war ziemlich gut zu sehen dass der Typ eher progressiv unterwegs war und sie halt einfach machen lässt weils ihr so gut gefällt.

  13. heiner_schlaegt_kein on

    Frage mich eher woher der glaube kommt das sei das “Traditionelle” Rollenbild. Klar ab den 50ern war es das Rollenbild in den westlichen Ländern aber davor? Konnte es sich nur die Oberschicht leisten nur einen Ehepartner arbeiten zu lassen. Wenn man noch weiter zurück geht landet man beim Adel. Da muss man sich aber fragen ob da überhaupt einer der Ehepartner gearbeitet hat.

  14. Da wirft der Spiegel aber – wiedermal – wild verschiedene Themen die Berührungspunkte haben zusammen, vermischt das Ganze und präsentiert es dann als einheitliche Masse. Das ist schade, die Themen verdienen sich das nicht. Einerseits geht es um Rechte, die das auch sehr eindeutig präsentieren. Der letzte Teil des Artikels beschäftigt sich mit einem AfD-Päarchen, das überhaupt nichts mit Tradwifes zu tun hat, die “Verbindung” ist, dass die auch Instagram nutzen.

    Dann geht es um “Tradwifes”, Frauen die ein traditionelles Leben, i.S.d. Geschlechterrollen, propagieren. Starker Fokus auf heile Welt und “früher war alles besser”. Politisch größenteils, nach dem Bericht, gar keiner Partei zugeneigt sondern einfach 50er bis 70er Jahre nachspielen. Fast wie Cosplay.

    Und letztlich dann die dritte Thematik, nämlich, dass auch Lebensentwürfe bei denen die Frau sich fürs daheimbleiben entscheidet zu respektieren sind. Dabei geht es nicht so sehr um Tradition, als vielmehr darum, dass das heutzutage stark propagierte Modell des Doppelverdienerhaushalts und das Mantra, dass man Frauen den Weg für die Karriere frei machen muss, nunmal versteckt die Botschaft mit transportiert das Frauen die daheim bleiben nicht feministisch sind.

    Jedes der Themen könnte man gesondert beleuchten. Gerade den dritten Themenbereich erlebe ich selbst im meinem Umfeld immer wieder: Frauen die sich schuldig fühlen, weil sie lieber daheim bleiben und für Kinder, Haus und Mann sorgen wollen. Die hören dann aber schnell mal, dass ihr Mann sie mehr unterstützen müsse, so als ob deren Wunsch nur daran läge, dass Arbeit + Haushalt zu viel wäre. Das man sich tatsächlich gegen Arbeit und insbesondere Karriere entscheidet, dass wird einem zum Vorwurf gemacht oder sogar insuiniert, dass der eigene Mann sie wohl unterdrücken würde. Sehr beliebt ist der Vorwurf bei Männern die Migrationshintergrund haben.

    Aber auch der Themenbereich zwei wäre interssant. Welche psychologischen Gründen stecken dahinter, was führt dazu, dass diese geordnete, aber auch eingeschränkte Welt der Rollenbilder von früher, heute wieder positiv betrachtet wird? Ist die Welt zu komplex, zu unsicher? Gibt es zu viel Auswhal? Ist es romantische Verklärung einer Zeit und einer Gesellschaft die man selbst nur aus Filmen kennt?

    Die Vermischung die der Spiegel stattdessen produziert hat, beantwortet gar keine Fragen. Im Grund könnte der Artikel zusammengefasst werden mit “TradWifes sind doof, weil die propagieren alte Rollenklischees, außerdem nutzt das den Rechten”. Wobei selbst zu den TradWifes und besonders dem Ursprung in Amerika begnügt man sich mit zwei Zeiilen. Das ist nicht mal mehr unterkomplex zu nennen. Es bleibt der Eindruck, dass man eigentlich nur vor den Rechten warnen will. Aber wen? Die Leser des Spiegels sind wohl kaum die Zielgruppe, weder der Rechten, der TradWifes noch jener mit alternativen Lebensentwürfen, zumidest wenn diese an frühere Zeiten erinnern.

  15. jim_nihilist on

    Dieses Mal wird die AfD mit ihrer Cybertaktik auf die Schnauze fallen.

  16. An dem Lifestyle der auf Instagram ist gar nichts Trad. Man sieht weder harte unbezahlte Carearbeit von früh bis spät noch die Unselbstständigkeit ohne eigenes Einkommen, man sieht keinen Leidendruck durch mangelnde Chancen auf Selbstverwirklichung und was so gar nicht gezeigt wird ist körperlicher und psychischer Missbrauch durch den Partner. 2/10 Tradwife-Cosplay /s

  17. An dem Lifestyle der auf Instagram promoted wird ist gar nichts Trad. Man sieht weder harte unbezahlte Carearbeit von früh bis spät noch die Unselbstständigkeit ohne eigenes Einkommen, man sieht keinen Leidendruck durch mangelnde Chancen auf Selbstverwirklichung und was so gar nicht gezeigt wird ist körperlicher und psychischer Missbrauch durch den Partner. 2/10 Tradwife-Cosplay /s

  18. PM_Me_Irelias_Hands on

    “Kinder, Küche, Klicks” – thematisch passende Buchstabenwahl für eine Alliteration

  19. Oh das heißt also die AFD macht dann bestimmt Politik für gewöhnliche Menschen, bei denen ein Einkommen für die Familie reichen soll. Hab ich das richtig verstanden? Die werden jetzt nicht hingehen und ne beschissene Steuerpolitik hinter Polemik verstecken?/s

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