Jungenförderung in der Schule – Kommen Jungs in der Schule zu kurz?

https://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/morgenmagazin/politik/jungenfoerderung-jungen-100.html

18 Comments

  1. potatoes__everywhere on

    Die Schule im Bericht ist eine reine Jungsschule, erst ab der Oberstufe dürfen Mädchen dazukommen und das sind nur ne Hand voll.

    Wenn die keine Jungsförderung machen, wäre es schon irgendwie traurig.

  2. AdVivid9056 on

    >Kommen Jungs in der Schule zu kurz?

    ja.
    Und das nicht nur in der Schule und das nicht bei Jungs, sondern auch Männer. Wird aber erst in ein paar Jahren. wenn überhaupt, (ernsthaft) diskutiert werden.

    Edit: heute ist übrigens international men’s day.
    Wer wusste es? Im Radio haben die heute nur darüber berichtet, dass Catcalling als Straftat behandelt werden soll. Männer waren natürlich einzig und allein angesprochen. Andersrum gibt es das ja nicht.

  3. SpaceTurtleAtuin on

    Ich habe einige Jahre lang Nachhilfe gegeben, erst um mir selbst Nachhilfe in einem anderen Fach leisten zu können, dann später ehrenamtlich.

    Ich würde mal sagen, alle Kinder egal welchen Geschlechts kommen aktuell in der Schule zu kurz – jedes auf seine Weise. Selbst die engagierten Lehrer, die man mit Glück immer mal wieder findet (ein großes Dankeschön an euch!) gehen im Bürokratiejungle, in verrückten Anforderungen und der strategischen Inkompetenz oder inneren Kündigung des Kollegiums oft unter. Individuelle Förderung und Unterstützung ist da eher oft ein Wunschtraum.

    Klassenstärken runter, Sozialarbeit und psychische Betreuung rauf, Vereine, Engagement und Praxisbezug  in die Schulen rein, dann wird ein Schuh draus. Auch für Jungs.

  4. ViciousNakedMoleRat on

    Es gibt seit längerem Experten, die empfehlen Jungen ein Jahr später einzuschulen als Mädchen. Eltern befürchten ist, dass ihr Kind dann immer anderen gleichaltrigen hinterher hängt, aber das geht einher mit besseren schulischen Leistungen, einem homogeneren Klima zwischen Jungen und Mädchen und weniger Frustration auf Seiten der Jungen.

    Ich persönlich bin mir sicher, dass es mir gut getan hätte, wäre ich ein Jahr später eingeschult worden.

  5. Unlucky-Statement278 on

    Erinnert mich immer wieder an diese Karikatur

    [https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/none/path/sb8ba1a1d23e1f3a9/image/ia1496aa2051cd318/version/1594367700/image.jpg](https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/none/path/sb8ba1a1d23e1f3a9/image/ia1496aa2051cd318/version/1594367700/image.jpg)

    Hier auch mal ein weiterer interessanter Fakt der sich daraus ergibt.

    [https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/kinder-jugendpsychiatrie-psychosomatik-und-psychotherapie/stoerungen-erkrankungen/lese-rechtschreibstoerung-/-legasthenie/](https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/kinder-jugendpsychiatrie-psychosomatik-und-psychotherapie/stoerungen-erkrankungen/lese-rechtschreibstoerung-/-legasthenie/)

    >Weltweit sind  5%-6% aller Kinder von einer spezifischen Lernstörung betroffenen,  Jungen sind zwei- bis dreimal häufiger betroffen als Mädchen. Eine Lesestörung oder eine Rechtschreibstörung treten genauso häufig isoliert wie in Kombination auf.  Die Störungen beim Lesen und Schreiben wirken sich oft auf die gesamte Erlebniswelt des Kindes aus und führen nicht selten zu einem mangelnden Selbstbewusstsein, zu Versagensängsten, Schulangst und Schulabsentismus. Um die Chancen der betroffenen Kinder in der Schul- und Berufsausbildung zu verbessern, sollten erste Anzeichen frühzeitig beim Kinder- und Jugendpsychiater abgeklärt werden und bei entsprechender Diagnosestellung Therapie- und Hilfsangebote angenommen werden. 

  6. KittenSavingSlayer on

    Guter Beitrag.

    Was mir als Junge/Mann definitiv geholfen hätte wäre, wenn man eben nicht in das klassische Bild gesteckt worden wäre und z.B. Fußball toll finden muss.

    Der Herr im Beitrag sagt das schon ganz richtig, es ist eben unabhängig vom Geschlecht ein Spektrum und auf dem sollte man sich so bewegen dürfen wie man will und die Schulen sollten ein möglichst großen Teil dieser Vielfalt einfangen und bei der Bildung bedenken, das geht natürlich nur, wenn genug Personal und Geld da ist und ich glaube hier hapert es im Moment am stärksten, denn Pädagogische Konzepte und Ideen gibt es mehr als genug.

  7. HokusSchmokus on

    Ja, seit mindestens 1995. Vorher habe ich das leider nicht mitbekommen können.

  8. D3m0nSl43R2010 on

    Guter Beitrag, und ich Stimme ihm auch fast Vollständig zu, nur zu 04:00 muss ich ihm widersprechen. Wir sehen definitiv, dass gerade Junge Erwachsene (Männer mehr aber Frauen auch) (Millenials und Gen Z) abgehängt werden, und das gesamte gesellschaftlich.
    Und Trump als Gegenbeispiel bitte was?? Was ist das denn für ein beklopptes Argument.

  9. Goldfischglas on

    Vielleicht ist das mittlerweile anders, aber bei uns war es eigentlich ein offenes Geheimnis, dass Jungen bei den mündlichen Noten viel schlechter bewertet wurden.

    Als Junge warst du, wenn du nichts zum Unterricht beiträgst, schnell im Bereich 4/5 – als Mädchen fast nie schlechter als eine 3, bei gleicher Leistung. Bei der klassichen “letzten Reihe”, die nur ihre Zeit absitzt und nie was sagt konntest du die mündlichen Noten echt nach Geschlecht sortieren.

  10. Wurde doch schon kritisiert, da war Von der Leyen noch deutsche Familienministerin, ändern wollte sie aber nichts. Das muss jetzt vor 10 oder 15 Jahren gewesen sein.

  11. _Red_User_ on

    Schon Vera Birkenbühl hat festgestellt, dass Männer in der Gesellschaft zu kurz kommen. Sie wachsen mit der Mutter (Und dem Vater) auf, im Kindergarten, Grundschule und weiterführende Schule sind überwiegend Frauen (mein erster männlicher Lehrer war der Pfarrer in der 3. Klasse und dann ein männlicher Lehrer im Schwimmunterricht gemeinsam mit einer weiblichen Lehrkraft; änderte sich dann am Gymnasium). Woher sollen Jungs also wissen, wie sich ein Mann verhält, wenn sie nur mit Frauen oder anderen unwissenden Männern (ihren Gleichaltrigen) unterwegs sind?

    (Das hat Vera Birkenbühl mal gesagt und ich habe das Video auf YouTube gesehen. Ist also nicht mein Grundgedanke, sondern ihrer)

  12. Sodenhack8 on

    Ich halte es für zu kurz gedacht so zu verallgemeinern. Sicher wäre es ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, wenn man z.B. Jungs ein Jahr später einschulen würde. Aber eigentlich wäre es für eine bessere Bildung zwingend nötig, auf die einzelnen Fälle einzugehen, statt pauschal zu urteilen.

    Auch wenn es dem durchschnittlichen Jungen helfen würde, ein Jahr später zur Schule zu gehen, so würde man dann viele abstrafen und den Start ins Leben extrem erschweren. Und das betrifft nicht nur Jungen, sondern auch Mädchen. Mädchen mit ADHS z.B. haben es durch oft unterschiedliche Symptome besonders schwer, richtig diagnostiziert und behandelt zu werden. Die haben dann ähnliche Probleme wie viele Jungs, nur fällt es nach außen hin nicht so auf.

    Für mich war es im Nachhinein eine Strafe, ein Jahr später eingeschult zu werden, weil ich auch unter einem ruhigen ADHS-Typ leider, der erst mit Anfang 30 diagnostiziert wurde. Ich hab die Schule auf einer Arschbacke abgesessen, nie gelernt oder Hausaufgaben gemacht und trotzdem ein gutes Abi bekommen. Nur bereitet einen das absolut nicht aufs Studium vor. Ich habe da dann voll versagt, weil ich null Ahnung hatte, wie man lernt, weil ich es nie brauchte. Wenn ich als Kann- und nicht als Muss-Kind eingeschult worden wäre wäre die Schule für mich schwieriger und fordernder gewesen, ich hätte davon massiv profitiert.

    Mir ist klar, dass heutzutage Quartalszahlen, Dividenden, Boni, Efuels, Flugtaxis usw. wichtiger sind als gute Bildung. Aber wir brauchen zwingend ein Schulsystem, dass auf den Einzelnen eingeht, und nicht die Schuld bei Jungen, Lehrern, Eltern oder wem auch immer sucht. Manche ticken eben anders, haben andere Stärken und Schwächen. Ja, am Ende werden wir alle als Lohnsklaven funktionieren müssen, aber trotzdem bleiben viel zu viele auf der Strecke, wenn man nur nach Schema F handelt.

    Aber man ist ja generell nicht gewillt auf Experten zu hören. Auch, dass man durch den für Kinder und Jugendliche viel zu frühen Schulstart viel zu viele Stunden verschenkt, weil so früh keiner wach ist, ist seit Ewigkeiten bekannt, aber ist halt egal, weil die Blagen aus dem Haus müssen, damit die Eltern bei ihren Chefs zu den mal irgendwann mal als “richtig” festgelegten Zeiten auf der Matte stehen können. Scheiß auf die Kinder, Hauptsache 8 Uhr wird angeschafft.

    Da bei der Bildung insgesamt so unglaublich viel im Argen liegt glaube ich nicht mehr daran, dass sich je etwas ändern wird, weil es so gewollt ist. Man kann als selbst Betroffener nur im eigenen Umfeld die Augen offen halten und bei entsprechenden Signalen vielleicht warnen, dass es richtig bekackt ist, 30 Jahre lang “falsch tickend” durchs Leben zu gehen.

  13. Sofia_Marga on

    Kurze Verständnisfrage: Ist das Schulsystem so anders als vor 100 Jahren? Und jetzt merkt man es schadet Jungs obwohl früher mehr Jungs Abi gemacht haben in einem gleichen bzw ähnlichen Schulsystem?

    Wir bräuchten auch einfach kleinere Klassen um mehr auf die einzelnen einzugehen.

  14. PolygonAndPixel2 on

    Mmh, schwierig. Wenn man sich das “Endergebnis” anschaut, nämlich wer in Vollzeit arbeitet und am meisten verdient, sind Männer immer noch im Vorteil. Daher ist Förderung von Mädchen und Frauen sinnvoll, um neue Berufszweige und Lebensstile zu erschließen.

    Dann kann ich mir vorstellen, dass dann nicht auffällt, dass Jungs in anderen Stadien benachteiligt sind. Das ist ein wenig so, wie wenn jemand aus sozial achwachem Milieu kommt und dann im Masterstudium das erste Mal eine Förderung z.B. als Arbeiterkind bekommt. Da hat diese Person schon etliche Hürden hinter sich, wo eine Förderung sinnvoll gewesen wäre. Und bei Männern fällt dann nicht so auf, dass sie akademisch oder gar charakterlich nicht die Unterstützung bekommen haben, die wir in einer Demokratie jedem zugestehen müssten.

  15. mima_blanca on

    Andere These:

    Mädchen werden erzogen, sich anzupassen und autoritätskonform zu agieren. Und das belohnt die Schule.

    Die Berufswelt belohnt ganz andere Dinge und das kommt dann den Jungen zugute.

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