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6 Comments
Danke für den Artikel.
Guter Artikel.
Ich weiß selber nicht genau was man Opa im Krieg getan und erfahren hat, da es zu Hause totgeschwiegen wurde. Wenn er etwas getrunken hatte, erwähnte er manchmal den Krieg, wurde dann aber sofort von meiner Oma ermahnt und war dann wieder still. Ich weiß, dass er fast ein Jahrzehnt in sowjetischer Kriegsgefangenschaft war und, dass er dort sehr gelitten und fast alle anderen Kameraden verloren hat, aber Details durften nie erwähnt werden und er hat bis zu seinem Lebensende mit niemandem in seinem näheren Umfeld darüber gesprochen bzw. sprechen können. Ich denke, die Kriegsgefangenschaft hat ihm im weiteren Sinne “gut getan”, da er dadurch zumindest das Gefühl hatte Buße getan zu haben.
Schulisch wurde leider, zumindest in meiner Erfahrung, der Fokus zu sehr auf die Opfer-Seite der Erinnerungskultur gelegt. Diese ist natürlich extrem wichtig, aber mindestens ebenso wichtig wäre gewesen zu verstehen, dass fast jeder, sogar der liebe Opi, der niemandem ein Haar krümmen kann, durch Propaganda, Mitläuferschaft, Gehorsam oder Angst unvorstellbare Grausamkeiten begehen kann.
Klar gab es Bücher wie “Die Welle”, aber diese waren Fiktion. Eine Auseinandersetzung mit den tatsächlich geschehenen Taten im eigenen Familienumfeld wären mit Sicherheit unbequemer aber auch deutlich eindrucksvoller und prägender gewesen.
Da wir mittlerweile so gut wie alle familiären Zeitzeugen verloren haben, müssen wir wohl oder über auf andere Quellen zurückgreifen, aber auch hier ist eine Recherche der eigenen Familiengeschichte während der Nazi-Zeit sinnvoll. Darüber hinaus sind Bücher wie “Ganz normale Männer: Das Reserve-Polizeibataillon 101 und die »Endlösung« in Polen” von Christopher Browning ein guter Ansatzpunkt, um sich mit der Thematik auseinanderzusetzen.
Dieses “aus den Augen,aus dem Sinn” hat am Ende niemanden geholfen. Weder den Tätern, die ungeschoren davon gekommen sind, und noch weniger den Opfern die oft mit dem Unrecht weiter leben mussten.
Spannender und bewegender Artikel. Die Geschichte meiner jüdischen Familie verliert sich leider aufgrund von Enteignung, Deportation und Ermordung (bis auf wenige Ausnahmen).
Meine Oma ist vor einigen Jahren gestorben und hat zeitlebens nicht über ihre Geschichte gesprochen die vor 1949 lag.
Mein Opa ist vor meiner Geburt gestorben und mein Vater kennt auch nur grobe Stationen des Lebens vor 1949.
Für meine Großeltern ging ihre Zeitrechnung erst mit 1949 und ihrer Einwanderung nach Israel los.
Die Geschichten sind sehr facettenreich. In meiner Familie gibt es Mittäter – einen Volksdeutschen, der „freiwillig“ zur Waffen-SS eingezogen wurde. Mit 21 Jahren erlebte er, wie Kameraden erschossen wurden, wenn sie sich weigerten. Ihm taten jedoch die Juden leid, und er schmuggelte ihnen immer wieder Brot. Bis ins hohe Alter hatte er Albträume.
Ich versuche, mich immer mit Abstand und meinem geschichtlichen Wissen in seine Situation hineinzuversetzen. Je länger man darüber nachdenkt, desto schwieriger wird es, zu erahnen, wie man selbst gehandelt hätte. Natürlich sagt jeder: „Nein, man wäre der Held gewesen und hätte das nicht mitgemacht.“ Sicher?
Auf der anderen Seite sehe ich meinen Urgroßvater, der von Anfang an etwas gegen Hitler hatte und das häufig genug öffentlich kundtat, sei es am Stammtisch oder in der allgemeinen Öffentlichkeit. Das führte dazu, dass er immer wieder zu Verwandten aufs Land flüchten musste.
Gerade mit der AfD und dem Trumpismus in den USA kann man erkennen, wie schleichend normale Menschen indoktriniert werden.
Absolute fazinierender Artikel.
Habe in meiner Familie (soweit ich weiß) kaum einen bezug zu dieser Zeit, außer Omas vage Erinnerungen an den Luftschutz und Puppen weiß mit herrunter gefallenem Putz.