Der Betreiber des japanischen Kernkraftwerks Fukushima Daiichi hat nach eigenen Angaben die erste Proberückholung von Brennstoffresten aus einem der beschädigten Reaktoren abgeschlossen. Die Beseitigung aller Trümmer gilt als der schwierigste Schritt bei der Stilllegung der Anlage, die 2011 durch das Erdbeben und den Tsunami zerstört wurde. Die Tokyo Electric Power Company begann im September mit dem Experimentieren mit der Entfernung von geschmolzenem Brennstoff, der mit Teilen der Reaktorstruktur am Reaktor Nr. 2 vermischt war. Zu diesem Zweck platzierten die Arbeiter eine rohrähnliche Vorrichtung im Inneren des Reaktorsicherheitsbehälters, um das Material von dessen Boden zu greifen. Letzte Woche gelang es dem Werkzeug, mehrere Gramm Trümmer zu bergen. Die Strahlungswerte in einer Entfernung von 20 Zentimetern wurden mit 0,2 Millisievert pro Stunde gemessen. Als Referenz gilt für die Arbeiter am Standort die Begrenzung der Strahlenexposition auf 24 Millisievert pro Stunde. Die Trümmer wurden am Donnerstag kurz vor Mittag in einen speziellen Behälter gegeben und der Prozess abgeschlossen. Die Bergungsarbeiten sollten 2021 beginnen, verzögerten sich jedoch aufgrund technischer Störungen und anderer Probleme. Es besteht die Hoffnung, dass die geringe Menge der entnommenen Trümmer wertvolle Daten für die großflächige Beseitigung liefern wird. Schätzungsweise 880 Tonnen radioaktiver Trümmer verbleiben in den Reaktoren Nr. 1, 2 und 3 von Fukushima Daiichi.
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