Ein ehemaliger US-Gesandter in Russland sagte, Moskau könnte Nordkorea als Gegenleistung für den Truppeneinsatz im Kampf gegen die Ukraine Atomraketentechnologie zur Verfügung stellen. Er sagt aber auch, Moskau sei besorgt über die Reaktion Chinas. John Sullivan sprach in einem Interview mit NHK. Sullivan war von Dezember 2019 bis September 2022 US-Botschafter in Russland. Zuvor war er stellvertretender US-Außenminister in der Regierung des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump. Sullivan weist darauf hin, dass die Position des russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht so stark ist, wie manche Leute vielleicht denken. Er sagte, dies sei aus Putins Abhängigkeit von Soldaten ersichtlich, die nicht beim russischen Militär ausgebildet worden seien und möglicherweise kein Russisch sprächen. Er weist darauf hin, dass Putin aus Angst vor einer öffentlichen Gegenreaktion die Mobilisierung weiterer russischer junger Männer vermeiden wolle. Sullivan erwartet, dass die Russen nordkoreanische Truppen genauso einsetzen werden, wie sie die frühere russische Söldnergruppe Wagner und die sogenannten freiwilligen Gefangenen als „menschliche Wellen“ gegen verschanzte Stellungen der ukrainischen Streitkräfte eingesetzt haben. Sullivan sagt, Russland könnte Nordkorea als Gegenleistung für den Truppeneinsatz Technologien zur Verfügung stellen. Aber er sagt auch, Russland sei besorgt über die Reaktion in Peking, das wahrscheinlich nicht möchte, dass Nordkoreaner sein Programm für ballistische Raketen und Atomwaffen ausbauen. Er sagt, Chinas politische, wirtschaftliche und militärische Unterstützung sei für Putin äußerst wichtig. Zu den am kommenden Dienstag stattfindenden US-Präsidentschaftswahlen sagt Sullivan, dass für die Ukraine ein größeres Risiko bestehe, wenn Trump wiedergewählt werde. Aber er glaubt weiterhin, dass die Ukraine nicht kapitulieren wird, selbst wenn die USA die Unterstützung für das Land einstellen.
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