Japanische Wetterbehörden gehen davon aus, dass am Donnerstag ein großer und sehr starker Taifun Taiwan direkt treffen wird. Sie warnen vor hohen Wellen für die Bewohner der Sakishima-Inseln in der Präfektur Okinawa im Süden Japans. Sie warnen außerdem vor starkem Regen, vor allem im Westen Japans von Freitag bis Samstag. Nach Angaben der Japan Meteorological Agency befand sich der Taifun Kong-rey am Mittwoch um 15 Uhr über dem Meer östlich der Philippinen. Der Sturm wehte in der Nähe seines Zentrums maximale Dauerwinde von 180 Kilometern pro Stunde mit Böen von bis zu 252 Kilometern pro Stunde. Der zentrale Luftdruck betrug am Dienstag um 6 Uhr morgens 975 Hektopascal, fiel aber am Mittwoch um 6 Uhr auf 930 Hektopascal und um 9 Uhr morgens des Tages noch weiter auf 925 Hektopascal. Ein solch drastischer Rückgang wird als „rasche Entwicklung“ oder „rasche Intensivierung“ bezeichnet, ein Phänomen, das typisch für starke Taifune ist. Das US-amerikanische Joint Typhoon Warning Center stufte Kong-rey einst als Supertaifun ein. Die Japan Meteorological Agency prognostiziert, dass sich der Sturm bis Donnerstag zu einem heftigen Taifun entwickeln und Taiwan direkt treffen wird. Die Agentur geht davon aus, dass der Wind auf den Sakishima-Inseln, zu denen auch die Inseln Ishigaki und Miyako gehören, stärker werden dürfte. Am Donnerstag könnten die Wellen in der Yaeyama-Region bis zu 10 Meter hoch werden. Beamte rufen die Menschen auf den Sakishima-Inseln dazu auf, vor hohen Wellen und heftigen Winden wachsam zu bleiben. Die Agentur prognostiziert, dass der Sturm später über das Ostchinesische Meer nach Norden ziehen und dann voraussichtlich am Freitagabend ein außertropisches Tief erreichen wird. Unterdessen fordern die Wetterbehörden in Taiwan die Menschen auf, auf starken Wind, hohe Wellen und heftigen Regen zu achten, da Kong-rey näher rückt. Nach Angaben der Zentralen Wetterbehörde Taiwans wird der Taifun voraussichtlich bereits am Donnerstagnachmittag den östlichen Teil erreichen, dann nach Nordwesten ziehen und sich in Richtung der Taiwanstraße fortbewegen. Die Regierung hat den Sturm in die höchste Stufe von drei eingestuft. Wind und Regen haben im östlichen Kreis Taitung zugenommen, wo der Pendelverkehr zur Arbeit und zur Schule ab Mittwochabend eingestellt wurde. In Taipeh waren Sandsäcke vor den Eingängen von Gebäuden aufgestapelt zu sehen. Ein 39-jähriger Mann in der Stadt sagte, er sei besorgt, dass die Landwirtschaft und die Fischereiindustrie stark beeinträchtigt würden. Er sagte, er hoffe, dass der Taifun vorüber sei und sich das Leben bald wieder normalisieren werde. Auf den Philippinen gaben Wetterbehörden am Mittwoch bekannt, dass sich der Sturm zu einem „Supertaifun“ verschärft hat und vom späten Mittwochabend bis zum Donnerstagmorgen Batanes, der nördlichsten Inselregion des Landes, am nächsten kommen wird. Auch eine Landung in Batanes sei nicht ausgeschlossen, heißt es. Ein weiterer Sturm traf letzte Woche den nördlichen Teil der Philippinen und verursachte Schlammlawinen und Überschwemmungen. 145 Menschen starben und 37 wurden vermisst. Die Behörden rufen die Anwohner zu höchster Vorsicht auf und sagen, der starke Regen könne zu einer Auflockerung des Bodens geführt haben.
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