Im Juni hatte Apple angedeutet, dass die strengen Regeln des EU-Digital Markets Act (DMA) den Start von Apple Intelligence in Europa verzögern werden. Doch nun ist klar: Die smarten KI-Funktionen kommen offenbar doch früher als erwartet in die EU – bereits im April 2025.

Mit dem langersehnten Launch der neuen Funktion „Apple Intelligence“ erweitert Apple das Nutzungspotenzial von iPhone, iPad und Mac und integriert KI-gestützte Tools in den Alltag seiner Nutzer. Das neue Update mit iOS 18.1, iPadOS 18.1 und macOS Sequoia 15.1 bringt eine Reihe neuer Funktionen, von einem verbesserten Sprachassistenten Siri bis hin zu innovativen Bild- und Texterstellungstools, die laut Apple direkt auf den Geräten und unter besonderen Datenschutzvorkehrungen betrieben werden. Die Einführung weiterer Funktionen wird für Dezember und darüber hinaus angekündigt. Ursprünglich war der Rollout von Apple Intelligence zudem mit einem Fokus auf amerikanisches Englisch angekündigt worden, doch sollen nun auch europäische Nutzer im kommenden Jahr von den smarten Funktionen profitieren.

Apple verspricht mit „Apple Intelligence“ eine Art persönliche Intelligenz für seine Geräte, die dank spezieller Modelle auf Apple-eigenem Silizium leistungsstark und zugleich auf Datenschutz optimiert ist. CEO Tim Cook erklärt, die Apple-typische Umsetzung von Generativer KI werde den Nutzern ein noch personalisierteres Erlebnis bieten, ohne dabei auf Privatsphäre zu verzichten. Federighi, Senior Vice President für Software Engineering, hebt Apples neues Konzept des „Private Cloud Compute“ hervor, das die Datenverarbeitung in Apples Cloud sicher und unter umfassenden Datenschutzmaßnahmen ermöglicht.

Intelligente Werkzeuge für Text und Sprache

„Apple Intelligence“ bringt auch neue Möglichkeiten für Texte und Nachrichten: Die systemweit verfügbaren „Writing Tools“ bieten Funktionen wie das Umschreiben, Prüfen und Zusammenfassen von Texten in Mail, Nachrichten und Notizen. Die Tools passen dabei auf Wunsch den Stil des Textes an — etwa in freundlichem oder professionellem Ton. Siri wurde zudem überarbeitet und ist jetzt in der Lage, auch komplexere Sprach- und Textbefehle flexibel zu verarbeiten. Die verbesserte Sprachassistenz bietet auch auf dem Mac neue Optionen, sodass Siri überall auf dem Desktop zugänglich ist und Nutzer fließend zwischen Sprach- und Texteingabe wechseln können.

Verbesserte Bildsuche und Fotobearbeitung

Die Fotos-App von Apple profitiert ebenfalls von den neuen „Apple Intelligence“-Funktionen. Eine „Clean Up“-Funktion entfernt störende Objekte aus Fotos, und eine erweiterte Suchfunktion erkennt auf Basis von Bildbeschreibungen Objekte, Personen und Situationen. Der Nutzer kann zudem eigene Filme erstellen, indem er eine Szene beschreibt, die dann automatisch mit passenden Bildern und Videos aus der Bibliothek zu einem Film zusammengestellt wird.

Effizientere Kommunikation und Benachrichtigungen

Eine Funktion zur Priorisierung von E-Mails hebt die wichtigsten Nachrichten im Posteingang hervor und bietet eine Übersicht ohne die E-Mails öffnen zu müssen. Für lange Chatverläufe und Benachrichtigungen bietet Apple nun Zusammenfassungen auf dem Sperrbildschirm, die es Nutzern erleichtern sollen, nur die wichtigsten Informationen zu sehen. Weitere Funktionen, die den Fokus und die Produktivität erhöhen sollen, umfassen intelligente Antwortvorschläge in Mail sowie die Möglichkeit, in der Notizen- und Telefon-App Gespräche aufzuzeichnen, zu transkribieren und zusammenzufassen.

Zukünftige Funktionen und Datenschutz

Ab Dezember wird Apple die Möglichkeiten der „Apple Intelligence“ mit neuen Funktionen erweitern. Die Kamera-Integration soll Objekterkennung ermöglichen, und das Tool „Image Wand“ wird Skizzen in ansprechende Bilder verwandeln. Zudem wird Siri durch die Verknüpfung mit OpenAIs ChatGPT umfassendere Antworten liefern können. Dabei betont Apple die Wahlfreiheit und den Datenschutz: Die ChatGPT-Integration ist optional und mit Datenschutzmaßnahmen ausgestattet, die sicherstellen, dass persönliche Daten geschützt bleiben.

Apple setzt mit „Apple Intelligence“ auf eine Kombination aus benutzerfreundlicher Technologie und strengen Datenschutzstandards, um seinen Nutzern neue Möglichkeiten zu eröffnen, ohne dabei die Kontrolle über persönliche Informationen aufzugeben.

Ab April 2025 auch in EU-Ländern

Apple kündigte bereits an, dass im Dezember 2024 die Unterstützung weiterer Sprachvarianten beginnen wird, zunächst mit lokalisiertem Englisch für verschiedene Länder. Im Laufe des Jahres 2025 plant das Unternehmen laut Techcrunch, weitere zwölf Sprachen hinzuzufügen, darunter Französisch, Deutsch, Italienisch, Portugiesisch und Spanisch. Ab April 2025 sollen zahlreiche Kernfunktionen von Apple Intelligence, wie die neuen „Writing Tools“, Genmoji, das verbesserte Siri und die Integration von ChatGPT, auch in der EU für iPhone- und iPad-Nutzer verfügbar sein.

Doch nicht alle Funktionen werden in die EU kommen: Die Zusammenfassungen für Benachrichtigungen etwa werden in der Region vorerst nicht angeboten. Apple verweist hier auf die Herausforderung, die Datenschutzanforderungen der EU, insbesondere im Kontext des Digital Markets Act (DMA), einzuhalten. In einer Stellungnahme gegenüber Techcrunch erklärte ein Apple-Sprecher: „Seit der Ankündigung von Apple Intelligence arbeiten wir daran, so viele Funktionen wie möglich in der EU bereitzustellen und gleichzeitig die strengen Anforderungen des DMA an Datenschutz und Sicherheit zu erfüllen.“

Der Digital Markets Act soll sicherstellen, dass große Plattformbetreiber keine marktbeherrschende Stellung missbrauchen, indem er Transparenz und Datenhoheit in den Mittelpunkt stellt. Apple hat daher zusätzliche technische Anpassungen vorgenommen, um den hohen Datenschutzstandards gerecht zu werden und die Zustimmung der Regulierungsbehörden zu sichern.

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