Russlands aktuelle Einflussnahme in Moldawien: Hauptnarrative gegen das Referendum. Untersuchung von Espreso. Interview mit Andrei Curăraru, einem Sicherheitsexperten und Mitbegründer von WatchDog.md. Die russische Propaganda zielt darauf ab, den Beitritt Moldawiens und der Ukraine zur EU zu verhindern.

Am 20. Oktober finden in Moldawien Präsidentschaftswahlen und ein Referendum über den Kurs des Landes gegenüber der EU statt. Da Russland behauptet, dass Moldawien in seinem Einflussbereich liege, war klar, dass Moskau versuchen würde, Einfluss auf den Wahlprozess im Land zu nehmen. Berichten zufolge hat Russland bereits über 100 Millionen US-Dollar für seine Einflussnahme in Moldawien ausgegeben und die Mittel zur Förderung von Propaganda verwendet und Wähler bestechen.

Espreso.Global sprach mit Andrei Curăraru, einem Sicherheitsexperten und Mitbegründer von WatchDog.md, einem Think Tank mit Sitz in Moldawien, über russische Einflussoperationen im Land.

Ziele der russischen Einflussnahme in Moldawien Laut Curăraru ist das Referendum über den EU-Kurs Moldawiens für Russland wichtiger als die Präsidentschaftswahl. Sollte die Integration Moldawiens in die EU ins Stocken geraten – ähnlich wie in Georgien – wird es für Russland einfacher sein, die Wählerschaft zu kontrollieren. Bei den Parlamentswahlen in Moldawien im Jahr 2025 wird es für sie einfacher sein, an die Macht zu gelangen.

Der Experte geht davon aus, dass die derzeitige Einflussnahme Russlands zwei Hauptziele verfolgt: Erstens soll sichergestellt werden, dass das Referendum nicht stattfindet oder als unrechtmäßig erachtet wird. Das zweite Ziel besteht darin, darauf zu drängen, dass die Präsidentschaftswahlen in zwei Runden statt in einer stattfinden. Dies würde die „Schwäche“ der regierenden Regierung zeigen und Russland vor den Parlamentswahlen 2025 einen Fuß fassen.