>Wichtig für die Bekämpfung der Armut bei Studierenden sei eine Reform des Bafög, sagen Anbuhl und Butterwegge übereinstimmend. Dieses sei in den letzten zwei Jahrzehnten nicht ausreichend gepflegt worden, meint der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Studierendenwerkes: **”2010 haben ungefähr 30 Prozent der Studierenden Bafög bekommen. Jetzt sind es noch 12 Prozent, weil Bafög-Sätze nicht an die Entwicklung von Preisen und Einkommen angepasst wurden.” Die Gruppe derer, die Bafög beziehen könnten, sei so immer kleiner geworden.**
Von 30% auf 12% in 14 Jahren. Das ist ziemlich krass.
enfdude on
>Ein Drittel aller Studierenden in Deutschland ist armutsgefährdet. Das sind Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Als besondere Belastung gelten hohe Miet- und Lebensmittelkosten. Das Deutsche Studierendenwerk befürchtet eine steigende Studienabbrecher-Quote und fordert eine Bafög-Reform.
Nicht schön wenn man aus finanziellen Gründen seine Ausbildung abbrechen muss, und deswegen nicht sein volles Potenzial erreichen kann. Regale im Supermarkt auffüllen, wenn man weiß das man mehr kann, ist echt nicht gut für die geistige Gesundheit.
dsffff22 on
Lebensmittelkosten sind nicht allzu große Probleme, die meisten Unis haben Mensen mit unschlagbaren Preisen. Es sind eigentlich nur die Mieten und die Profiteure, tragen fast nichts Sinnvolles zur Gesellschaft. Selbst falls die Bafögfreibeträge angepasst werden, steigen dazu dann einfach die Mieten und die Studenten, die kein/wenig Bafög bekommen, stehen noch schlechter da. Die Politik müsste Vermieter dazu verpflichten, gewisse Mietpreise in der Nähe der Unis einzuhalten, um sicherzustellen, dass Studenten vernünftig studieren können. Der Schaden an der Gesellschaft ist einfach zu groß, wenn Studenten erst 1-2 Jahre später mit dem Studium fertig sind oder teils ihr Studium abbrechen oder wechseln.
HutVomTag on
Der Artikel ist gut. Man kann das noch um weitere Aspekte ergänzen: Die Steuerstruktur (niedrige Geringfügigkeitsgrenze), die Tatsache dass elterliche Kredite bei Bafög nicht berücksichtigt werden, die zu niedrig angesetzten Altersgrenzen bei Familienversicherung und verschiedenen Vergünstigungen für Studierende.
fragilexyz on
Sind keine Rentner und in der Regel auch kein Vermögen, von daher egal. Diese faulen Studenten sollen einfach mal arbeiten gehen! /s
galvingreen on
Da gilt halt das klassische „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“. Wenn’s um Rentner ginge, wäre das anders.
PolygonAndPixel2 on
Ohne Bafög hätte ich mein Studium nicht geschafft und würde jetzt nicht so gut verdienen. Wenn mein Steuergeld für etwas Sinnvolles genutzt werden kann, dann doch für sowas.
Sodenhack8 on
Tja, Armut wird vererbt. Das ist politisch so gewollt. Man bremst Arme aus ideologischen Gründen aus wenn es darum geht, es besser zu haben als ihre Eltern, und am Ende beschweren sich die neoliberalen Menschenfeinde dann trotzdem, dass nicht genug Lohnsklaven von den Unis kommen.
Und auch hier haben die Leidtragenden wieder keine Lobby und sie sind der Boxsack der Gesellschaft. Geringverdiener, Arbeitslose, Queere, “Ausländer”… Im Endeffekt ist es denen egal wen man trifft, solange man fleißig nach unten tritt.
Einfach abschaffen und dafür Bürgergeld auszahlen. Anstelle von Bewerbungen CP prüfen fertig. Entbürokratisiert, elternunabhängig, und weniger wird es wahrscheinlich auch nicht.
TheGoalkeeper on
Läuft doch genau nach Plan. Bald gibts endlich wieder billige Lohnsklaven ohne Meinung und Bewusstsein. Endlich mehr “Fachkräfte” und nicht mehr diese überakademisierten Arbeitnehmer mit ihren hohen Gehaltsvorstellungen.
--Shorty-- on
Da wir in der Gerontokratie diese komischen jungen Leute nur zum Steuer zahlen brauchen ist das doch nicht so schlimm oder?
Livid-Sound6356 on
Unpopuläre Meinung hier, aber ich habe es ohne Elternfinanzierung und Bafög geschafft – gibt wirklich genügend Studentenjobs .
Ja, mir ist klar, wohnen in München ist als Student schwer etc. aber ich denke schon, das es viele Bevölkerungsgruppen gibt, die es deutlich schwerer haben als Studenten, die ja wirklich nur für einen begrenzten Zeitraum auf Sparflamme leben müssen.
chestnutman on
Ich frage mich schon lange, wie überhaupt noch Leute in den teuren Großstädten studieren können. Es wird zunehmend ein Privileg der Reichen. Hat jemand Statistiken, wie sich die soziale Mobilität in Deutschland in den letzten Jahr verändert hat?
Massder_2021 on
Als mein Kumpel, ein Halbwaise, kein Bafög bekam, hab ich als Arbeiterkind, den Antrag gar nicht erst gestellt.
likamuka on
Was kostet ein Avocadotoast in Deutschland bitte?
vielzuwenig on
Ich finde, da sollte man mehr differenzieren. Mit 1,3k netto (Grenze für Armutsgefährdung) kommt man als Studierende(r) in einer kleineren Stadt eigentlich ganz gut aus. Problematisch wird das nur in teuren Städten.
Aber Bafög sind eben 860 Euro. Das ist eine ganz andere Hausnummer.
totkeks on
Und wieder in weiterer Punkt für das bedingungslose Grundeinkommen. Kein Bafög mehr notwendig, wenn es BGE gibt und das studieren selbst weiterhin kostenlos bleibt.
Alternativ könnte man auch die Art und Weise wie wir studieren überdenken. Muss es wirklich sein, dass sich jährlich Millionen Menschen in Großstädten und Ballungsräumen zu teuren Mietpreisen einmieten müssen, nur um an die Uni zu gehen?
Denn das Wissen ließe sich auch ohne Besuch im Hörsaal vermitteln. Auch die Prüfungen, Hausarbeiten usw.
Physischen Zugang zur Bibliothek braucht man nur aus lizenzrechtlichen Gründen und nicht aus tatsächlichen.
ZiemlichSeltsam on
Es gäbe so viele Möglichkeiten, wie man jungen Menschen in dieser Phase ihres Lebens helfen könnte. Es gibt ja nicht nur BAFöG, aber das ist politisch nicht gewollt. Der Staat könnte sicherlich einen Studienkredit (oder auch Ausbildungskredit) zu attraktiven Konditionen anbieten. Der Studienkredit der KfW schlägt aktuell einfach mit einem [effektiven Jahreszins von 6,85%](https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Studieren-Qualifizieren/Förderprodukte/KfW-Studienkredit-(174) zu Buche. Während der Bankenkrise half man den Studierenden. Seit der Zins im Anschluss an die Pandemie in die Höhe schoss, ist es in Berlin sehr still geworden.
AJ-Phoenix on
Okay, hier eine kleine Anekdote aus meinem Leben.
Studiere, beziehe BAföG (knapp über 500€/Monat), wohne in einer norddeutschen Großstadt,
arbeite als Aushilfe bei einem international tätigen Handels- und Touristikkonzern mit genossenschaftlichen Strukturen aus Köln. (Alles gemeldet und mit BAföG-Amt abgesprochen.)
2019 endet. Studium läuft gut.
2020 fängt an. Corona kommt in Deutschland an.
Erster Lockdown.
Werde gekündigt (so wie viele andere Aushilfen auch, fast jeder meiner Kommilitonen hat seinen Job verloren). Geld für Leben und Wohnen reicht nicht. Hilfe wird verweigert.
Mietzuschuss ist bereits im BAföG drin, daher kein Wohngeldanspruch.
Arbeitsamt sagt mir entweder exmatrikuliere ich und erhalte Arbeitslosengeld oder ich bleibe Student und habe kein Geld.
Bei anderen Stationen, Ämtern und Büros läuft das immer gleich ab. Kein Anspruch, keine Berechtigung.
So wie mir geht es vielen anderen auch. Die meisten haben das Studium aus Geldsorgen und Mittellosigkeit aufgegeben. Die wenigsten haben einen anderen Job gefunden.
Wer nicht gerade mit wohlhabenderen Hintergründen aufwächst hat es in Deutschland schon seit Jahren verdammt schwer. Klar gibt es Leute, die Studium und Arbeit unter einen Hut bekommen, aber sobald da auch nur eine Kleinigkeit schief geht, war’s das. Und ja, das gab es früher auch schon, aber es nimmt unwahrscheinlich stark in den letzten Jahren zu.
Jetzt der ironische Part: einige haben Ausbildungen angefangen und haben trotz der Ausbildungsvergütung von Brutto 700-900€ Schwierigkeiten Miete und Lebenshaltungskosten zu tragen.
Puzzleheaded-Week-69 on
13%? Was ist das für ein Armutszeugnis der Regierung und selbst wenn man das Glück hat, werden einem Steine in den Weg gestellt, siehe Bürokratie oder Einkommensgrenze (man verliert das Bafög durch einen Werkstudentenjob).
420thRedditUser on
Das bin ich
anno2122 on
Ich kenne dual studenten die wohngeld beziehen müssen…… da zu noch ein mini job haben.
Bafög muss massive reformiert werden und liber ein paar leute bekommen es zu viele als wie es jetzt ist.
Azuhr28 on
Das ist übrigens nicht nur bei Studium so, sondern auch bei Menschen Mitte 20/Anfang 30, die aus Gründen eine weitere Ausbildung anfangen wollen. Nur wenige Ausbildungsjobs bezahlen so gut, dass du als jemand der nicht mehr bei Mama und Papa wohnen kann noch irgendwie davon leben kannst.
Aber zeigt man diese Probleme auf, ist die Reaktion bei Beathe und Uwe immer dieselbe „Lehrjahre sind keine Herrenjahre!! Früher mussten wir für die Ausbildung zahlen!!!“. Dass man damit teilweise dringend benötigtes Fachpersonal vergräult, egal!
nofuture09 on
Ich musste einen Studienkredit aufnehmen den ich heute noch abbezahle – dank nicht regulierter Zinsen von der KfW die immer weiter gestiegen sind
Flonkadonk on
Zum Glück ist eine hochgebildete produktive Bevölkerung sehr unwichtig für unser Land, wir haben ja schließlich all diese reichlichen natürlichen Ressourcen mit denen wir uns sowieso finanzieren können /s
26 Comments
>Wichtig für die Bekämpfung der Armut bei Studierenden sei eine Reform des Bafög, sagen Anbuhl und Butterwegge übereinstimmend. Dieses sei in den letzten zwei Jahrzehnten nicht ausreichend gepflegt worden, meint der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Studierendenwerkes: **”2010 haben ungefähr 30 Prozent der Studierenden Bafög bekommen. Jetzt sind es noch 12 Prozent, weil Bafög-Sätze nicht an die Entwicklung von Preisen und Einkommen angepasst wurden.” Die Gruppe derer, die Bafög beziehen könnten, sei so immer kleiner geworden.**
Von 30% auf 12% in 14 Jahren. Das ist ziemlich krass.
>Ein Drittel aller Studierenden in Deutschland ist armutsgefährdet. Das sind Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Als besondere Belastung gelten hohe Miet- und Lebensmittelkosten. Das Deutsche Studierendenwerk befürchtet eine steigende Studienabbrecher-Quote und fordert eine Bafög-Reform.
Nicht schön wenn man aus finanziellen Gründen seine Ausbildung abbrechen muss, und deswegen nicht sein volles Potenzial erreichen kann. Regale im Supermarkt auffüllen, wenn man weiß das man mehr kann, ist echt nicht gut für die geistige Gesundheit.
Lebensmittelkosten sind nicht allzu große Probleme, die meisten Unis haben Mensen mit unschlagbaren Preisen. Es sind eigentlich nur die Mieten und die Profiteure, tragen fast nichts Sinnvolles zur Gesellschaft. Selbst falls die Bafögfreibeträge angepasst werden, steigen dazu dann einfach die Mieten und die Studenten, die kein/wenig Bafög bekommen, stehen noch schlechter da. Die Politik müsste Vermieter dazu verpflichten, gewisse Mietpreise in der Nähe der Unis einzuhalten, um sicherzustellen, dass Studenten vernünftig studieren können. Der Schaden an der Gesellschaft ist einfach zu groß, wenn Studenten erst 1-2 Jahre später mit dem Studium fertig sind oder teils ihr Studium abbrechen oder wechseln.
Der Artikel ist gut. Man kann das noch um weitere Aspekte ergänzen: Die Steuerstruktur (niedrige Geringfügigkeitsgrenze), die Tatsache dass elterliche Kredite bei Bafög nicht berücksichtigt werden, die zu niedrig angesetzten Altersgrenzen bei Familienversicherung und verschiedenen Vergünstigungen für Studierende.
Sind keine Rentner und in der Regel auch kein Vermögen, von daher egal. Diese faulen Studenten sollen einfach mal arbeiten gehen! /s
Da gilt halt das klassische „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“. Wenn’s um Rentner ginge, wäre das anders.
Ohne Bafög hätte ich mein Studium nicht geschafft und würde jetzt nicht so gut verdienen. Wenn mein Steuergeld für etwas Sinnvolles genutzt werden kann, dann doch für sowas.
Tja, Armut wird vererbt. Das ist politisch so gewollt. Man bremst Arme aus ideologischen Gründen aus wenn es darum geht, es besser zu haben als ihre Eltern, und am Ende beschweren sich die neoliberalen Menschenfeinde dann trotzdem, dass nicht genug Lohnsklaven von den Unis kommen.
Und auch hier haben die Leidtragenden wieder keine Lobby und sie sind der Boxsack der Gesellschaft. Geringverdiener, Arbeitslose, Queere, “Ausländer”… Im Endeffekt ist es denen egal wen man trifft, solange man fleißig nach unten tritt.
Empfehlung für [#691 Jung & Naiv](https://youtube.com/watch?v=HwnmjkfLgW4&pp=ygUeanVuZyB1bmQgbmFpdiBtaWNoYWVsIGhhcnRtYW5u) mit dem Soziologen [Michael Hartmann](https://de.m.wikipedia.org/wiki/Michael_Hartmann_(Soziologe)).
Mittlerweile pensionierter Professor mit Schwerpunkt Elitenforschung, der in dieser Folge anschaulich unser Bildungssystem auseinandernimmt und warum das Bafög so ist und bleiben wird.
Eine meiner Lieblingsfolgen, ein wunderbarer, überaus sympatischer Mensch.
Einfach abschaffen und dafür Bürgergeld auszahlen. Anstelle von Bewerbungen CP prüfen fertig. Entbürokratisiert, elternunabhängig, und weniger wird es wahrscheinlich auch nicht.
Läuft doch genau nach Plan. Bald gibts endlich wieder billige Lohnsklaven ohne Meinung und Bewusstsein. Endlich mehr “Fachkräfte” und nicht mehr diese überakademisierten Arbeitnehmer mit ihren hohen Gehaltsvorstellungen.
Da wir in der Gerontokratie diese komischen jungen Leute nur zum Steuer zahlen brauchen ist das doch nicht so schlimm oder?
Unpopuläre Meinung hier, aber ich habe es ohne Elternfinanzierung und Bafög geschafft – gibt wirklich genügend Studentenjobs .
Ja, mir ist klar, wohnen in München ist als Student schwer etc. aber ich denke schon, das es viele Bevölkerungsgruppen gibt, die es deutlich schwerer haben als Studenten, die ja wirklich nur für einen begrenzten Zeitraum auf Sparflamme leben müssen.
Ich frage mich schon lange, wie überhaupt noch Leute in den teuren Großstädten studieren können. Es wird zunehmend ein Privileg der Reichen. Hat jemand Statistiken, wie sich die soziale Mobilität in Deutschland in den letzten Jahr verändert hat?
Als mein Kumpel, ein Halbwaise, kein Bafög bekam, hab ich als Arbeiterkind, den Antrag gar nicht erst gestellt.
Was kostet ein Avocadotoast in Deutschland bitte?
Ich finde, da sollte man mehr differenzieren. Mit 1,3k netto (Grenze für Armutsgefährdung) kommt man als Studierende(r) in einer kleineren Stadt eigentlich ganz gut aus. Problematisch wird das nur in teuren Städten.
Aber Bafög sind eben 860 Euro. Das ist eine ganz andere Hausnummer.
Und wieder in weiterer Punkt für das bedingungslose Grundeinkommen. Kein Bafög mehr notwendig, wenn es BGE gibt und das studieren selbst weiterhin kostenlos bleibt.
Alternativ könnte man auch die Art und Weise wie wir studieren überdenken. Muss es wirklich sein, dass sich jährlich Millionen Menschen in Großstädten und Ballungsräumen zu teuren Mietpreisen einmieten müssen, nur um an die Uni zu gehen?
Denn das Wissen ließe sich auch ohne Besuch im Hörsaal vermitteln. Auch die Prüfungen, Hausarbeiten usw.
Physischen Zugang zur Bibliothek braucht man nur aus lizenzrechtlichen Gründen und nicht aus tatsächlichen.
Es gäbe so viele Möglichkeiten, wie man jungen Menschen in dieser Phase ihres Lebens helfen könnte. Es gibt ja nicht nur BAFöG, aber das ist politisch nicht gewollt. Der Staat könnte sicherlich einen Studienkredit (oder auch Ausbildungskredit) zu attraktiven Konditionen anbieten. Der Studienkredit der KfW schlägt aktuell einfach mit einem [effektiven Jahreszins von 6,85%](https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Studieren-Qualifizieren/Förderprodukte/KfW-Studienkredit-(174) zu Buche. Während der Bankenkrise half man den Studierenden. Seit der Zins im Anschluss an die Pandemie in die Höhe schoss, ist es in Berlin sehr still geworden.
Okay, hier eine kleine Anekdote aus meinem Leben.
Studiere, beziehe BAföG (knapp über 500€/Monat), wohne in einer norddeutschen Großstadt,
arbeite als Aushilfe bei einem international tätigen Handels- und Touristikkonzern mit genossenschaftlichen Strukturen aus Köln. (Alles gemeldet und mit BAföG-Amt abgesprochen.)
2019 endet. Studium läuft gut.
2020 fängt an. Corona kommt in Deutschland an.
Erster Lockdown.
Werde gekündigt (so wie viele andere Aushilfen auch, fast jeder meiner Kommilitonen hat seinen Job verloren). Geld für Leben und Wohnen reicht nicht. Hilfe wird verweigert.
Mietzuschuss ist bereits im BAföG drin, daher kein Wohngeldanspruch.
Arbeitsamt sagt mir entweder exmatrikuliere ich und erhalte Arbeitslosengeld oder ich bleibe Student und habe kein Geld.
Bei anderen Stationen, Ämtern und Büros läuft das immer gleich ab. Kein Anspruch, keine Berechtigung.
So wie mir geht es vielen anderen auch. Die meisten haben das Studium aus Geldsorgen und Mittellosigkeit aufgegeben. Die wenigsten haben einen anderen Job gefunden.
Wer nicht gerade mit wohlhabenderen Hintergründen aufwächst hat es in Deutschland schon seit Jahren verdammt schwer. Klar gibt es Leute, die Studium und Arbeit unter einen Hut bekommen, aber sobald da auch nur eine Kleinigkeit schief geht, war’s das. Und ja, das gab es früher auch schon, aber es nimmt unwahrscheinlich stark in den letzten Jahren zu.
Jetzt der ironische Part: einige haben Ausbildungen angefangen und haben trotz der Ausbildungsvergütung von Brutto 700-900€ Schwierigkeiten Miete und Lebenshaltungskosten zu tragen.
13%? Was ist das für ein Armutszeugnis der Regierung und selbst wenn man das Glück hat, werden einem Steine in den Weg gestellt, siehe Bürokratie oder Einkommensgrenze (man verliert das Bafög durch einen Werkstudentenjob).
Das bin ich
Ich kenne dual studenten die wohngeld beziehen müssen…… da zu noch ein mini job haben.
Bafög muss massive reformiert werden und liber ein paar leute bekommen es zu viele als wie es jetzt ist.
Das ist übrigens nicht nur bei Studium so, sondern auch bei Menschen Mitte 20/Anfang 30, die aus Gründen eine weitere Ausbildung anfangen wollen. Nur wenige Ausbildungsjobs bezahlen so gut, dass du als jemand der nicht mehr bei Mama und Papa wohnen kann noch irgendwie davon leben kannst.
Aber zeigt man diese Probleme auf, ist die Reaktion bei Beathe und Uwe immer dieselbe „Lehrjahre sind keine Herrenjahre!! Früher mussten wir für die Ausbildung zahlen!!!“. Dass man damit teilweise dringend benötigtes Fachpersonal vergräult, egal!
Ich musste einen Studienkredit aufnehmen den ich heute noch abbezahle – dank nicht regulierter Zinsen von der KfW die immer weiter gestiegen sind
Zum Glück ist eine hochgebildete produktive Bevölkerung sehr unwichtig für unser Land, wir haben ja schließlich all diese reichlichen natürlichen Ressourcen mit denen wir uns sowieso finanzieren können /s