Auf einem Gipfeltreffen in der laotischen Hauptstadt Vientiane diskutieren Staatsoberhäupter der Mitgliedsländer des Verbands Südostasiatischer Nationen und anderer regionaler Mächte eine Reihe von Sicherheitsfragen. An dem am Freitag eröffneten Ostasiengipfel nehmen auch der japanische Premierminister Ishiba Shigeru, der chinesische Premierminister Li Qiang, der US-Außenminister Antony Blinken und der russische Außenminister Sergej Lawrow teil. Ein zentrales Thema ist die Situation im Ost- und Südchinesischen Meer, wo China seine Präsenz verstärkt hat. Auf der Tagesordnung stehen auch die russische Invasion in der Ukraine und nordkoreanische Fragen. Nach jüngsten Kollisionen zwischen chinesischen und philippinischen Regierungsschiffen geraten China und die Philippinen im Südchinesischen Meer zunehmend in Konflikt. Der philippinische Präsident Ferdinand Marcos Jr. sagte am Donnerstag bei einem Treffen zwischen ASEAN und China, dass sein Land weiterhin Schikanen und Einschüchterungen ausgesetzt sei. Diplomatische Quellen sagen, dass von Blinken erwartet wird, dass er die Bedeutung der Freiheit der Schifffahrt und der friedlichen Beilegung von Streitigkeiten auf der Grundlage des Völkerrechts bekräftigt. Er dürfte einen heftigen Meinungsaustausch mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Li führen. Es wird auch erwartet, dass Blinken und Lawrow ihre jeweiligen Argumente zur Ukraine vorbringen. Laos, der Vorsitzende der diesjährigen Reihe von ASEAN-Treffen, plant, nach dem Treffen am Freitag eine Erklärung zu verfassen. Aufgrund der großen Meinungsunterschiede zwischen den Teilnehmern dürfte dies jedoch eine schwierige Aufgabe sein.
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