Der Vorsitzende des Friedensnobelpreiskomitees sagt, er wolle eine Botschaft an alle politischen Führer der Welt senden, dass Menschlichkeit und Atomwaffen nicht nebeneinander existieren können. Joergen Frydnes sprach am Freitag mit NHK in der norwegischen Hauptstadt Oslo. Das Komitee wählte Nihon Hidankyo, eine japanische Organisation, die Atombombenüberlebende von Hiroshima und Nagasaki vertritt, zum diesjährigen Friedensnobelpreisträger. Auf die Entscheidung des Ausschusses angesprochen, sagte Frydnes, dass die Aussagen von Atombombenüberlebenden, bekannt als Hibakusha, eine entscheidende Rolle bei der Schaffung dessen gespielt hätten, was sein Ausschuss als „Atomtabu“ bezeichnet. Der Begriff bezieht sich auf eine internationale Norm, die besagt, dass Atomwaffen moralisch inakzeptabel sind und nie wieder eingesetzt werden sollten. Frydnes verwies auf Russlands Drohung gegen die Ukraine und sagte, nukleare Bedrohungen seien auch Bedrohungen für die Menschheit. Er warnte davor, dass eine Reduzierung des Atomtabus irgendwann dazu führen könnte, dass Atomwaffen wieder eingesetzt werden. Frydnes wies darauf hin, dass sich im nächsten Jahr der Einsatz von Atomwaffen in Hiroshima und Nagasaki zum 80. Mal jährt. Er lobte Hibakushas Bemühungen, sicherzustellen, dass diese Waffen seitdem nicht mehr eingesetzt wurden, als „eine echte Leistung für die Menschheit“. Frydnes forderte die Staats- und Regierungschefs der Welt auf, sich Hibakushas Geschichten über Schmerz und Leid anzuhören. Er fügte hinzu: „Kein Mensch sollte das erleben, was er durch Atomwaffen erlebt hat.“
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