Der japanische Premierminister Ishiba Shigeru und der chinesische Premierminister Li Qiang haben bekräftigt, dass ihre Länder weiterhin auf allen Ebenen kommunizieren werden. Ishiba äußerte außerdem seine tiefe Besorgnis über die Lage im Ostchinesischen Meer und die zunehmenden Aktivitäten des chinesischen Militärs in der Nähe von Japan. Die beiden Staats- und Regierungschefs trafen sich am Donnerstag am Rande von Gesprächen über den Verband Südostasiatischer Nationen etwa 30 Minuten lang in Laos. Es war ihr erstes Treffen, nachdem sie ihre jeweiligen Ämter übernommen hatten. Zu Beginn der Gespräche sagte Ishiba zu Li, dass ihre Länder eine umfassende Ausrichtung verfolgen, nämlich die umfassende Förderung einer für beide Seiten vorteilhaften Beziehung auf der Grundlage gemeinsamer strategischer Interessen und den Aufbau konstruktiver und stabiler bilateraler Beziehungen. Ishiba wies darauf hin, dass die beiden Länder das Potenzial für eine Zusammenarbeit hätten, es aber auch offene Fragen und Bedenken gäbe. Er sagte, er hoffe, dass die Regierungen Japans und Chinas zusammenarbeiten würden, damit die Völker beider Nationen von der Entwicklung der bilateralen Beziehungen profitieren könnten. Li sagte, das persönliche Treffen, das kurz nach dem Amtsantritt des japanischen Staatschefs stattfand, zeige, dass beide Länder ihren Beziehungen große Bedeutung beimessen. Der chinesische Premierminister sagte auch, dass sich die Beziehungen zwischen China und Japan in einer entscheidenden Phase der Verbesserung und Entwicklung befänden. Er fügte hinzu, dass seine Seite darauf hinarbeiten wolle, dass beide Länder gegenseitiges politisches Vertrauen aufbauen und eine konstruktive und stabile bilaterale Beziehung aufbauen, die für das neue Zeitalter geeignet sei. Ishiba und Li einigten sich darauf, ihre Beamten auf Arbeitsebene anzuweisen, die Entwicklung der bilateralen Beziehungen so weit zu ermöglichen, dass konkrete Ergebnisse erzielt werden. Die Staats- und Regierungschefs begrüßten ein im letzten Monat angekündigtes bilaterales Abkommen, das zur Wiederaufnahme der chinesischen Importe japanischer Meeresfrüchte führen wird. Ishiba strebte eine baldige Wiederaufnahme an. China hat die Importe ausgesetzt, unmittelbar nachdem der Betreiber des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi im August letzten Jahres damit begonnen hatte, aufbereitetes und verdünntes Wasser ins Meer einzuleiten. Wasser, das in der Anlage zur Kühlung geschmolzenen Brennstoffs verwendet wird, vermischt sich mit Regen und Grundwasser. Das angesammelte Wasser wird aufbereitet, um die meisten radioaktiven Substanzen zu entfernen, enthält aber immer noch Tritium. Bevor das aufbereitete Wasser ins Meer eingeleitet wird, verdünnt der Anlagenbetreiber es, um den Tritiumgehalt auf etwa ein Siebtel des von der Weltgesundheitsorganisation für Trinkwasser empfohlenen Grenzwerts zu senken. Ishiba schlug vor, dass Japan und China die Zusammenarbeit in Bereichen wie Umwelt und Energieeinsparung sowie Medizin und Pflege vorantreiben sollten. Er einigte sich mit Li darauf, die bilaterale Zusammenarbeit durch hochrangige Wirtschaftsgespräche und andere Anlässe zu stärken. Ishiba äußerte seine tiefe Besorgnis über Chinas verstärkte Militäraktivitäten in der Nähe von Japan und Probleme im Zusammenhang mit dem Ostchinesischen Meer, einschließlich einer von Peking in der ausschließlichen Wirtschaftszone Japans platzierten Boje. Er bat außerdem um eine ausführliche Aufklärung über das Eindringen eines chinesischen Militärflugzeugs in den japanischen Luftraum im August. Ishiba erzählte Li, dass japanische Staatsangehörige in China zunehmend besorgt seien, nachdem im vergangenen Monat ein Junge auf dem Weg zu einer japanischen Schule in der südchinesischen Stadt Shenzhen tödlich erstochen worden sei. Der Premierminister forderte China nachdrücklich auf, dem Vorfall auf den Grund zu gehen, Japan über die Angelegenheit zu informieren und die Sicherheit der japanischen Bürger so schnell wie möglich zu gewährleisten. Er forderte auch die baldige Freilassung der in China inhaftierten Japaner. Ishiba sagte Li, dass Japan die jüngsten Entwicklungen rund um Taiwan, beispielsweise militärische Situationen, genau beobachte. Er betonte, dass der Frieden und die Stabilität der Taiwanstraße für die internationale Gemeinschaft, einschließlich Japan, äußerst wichtig seien.
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