Wie wär’s, wenn es in jedem Bundesland ein eigenes Bahnunternehmen gäbe, mit eigenem Takt und Fahrplan, eigener Spurbreite und Zügen?
Reasonable-Breath914 on
Die Trennung von Infrastruktur und Zugbetrieb wäre wirklich ein völlig logischer Schritt, und auch die Aussage, dass solche Infrastruktur zu 100% in staatlicher Hand bleiben sollte, würde ich absolut unterschreiben.
Bei der Privatisierung des Zugbetriebs bin ich skeptisch, allerdings gibt es da heute ja schon den Wettbewerb mit anderen privaten Anbietern. Von daher könnte man da wenigstens nach der Aufspaltung halbweg faire Bedingungen schaffen. Und die Vergabe der Strecken wäre ja immer noch politisch gesteuert.
Cannachris1010 on
naja, halte das weniger sinnvoll. Eher mal die Managern-Clowns ihren Boni nicht bezahlen und von dem Geld paar neue Weichen hinstellen (ich weiß sehr populistisch)
potatoes__everywhere on
Wenn ich das lese bekomme ich das ganz große Kotzen.
Bahn zerschlagen und privatisieren. Natürlich, die ganz große Rettung. Es ist ja nicht so, dass genau das (der privatisieren Teil) zum aktuelle Zustand geführt hat.
Dann noch nen bisschen konservativen Populismus rein (Frauenquote ist weniger wichtig als Pünktlichkeit).
Welcher Manager hat denn die Frauenquote in seinen persönlichen Zielen drin stehen? Da hat ja (bis auf ggf. das Recruiting) 98% der MA keinen Einfluss drauf. Die Pünktlichkeit *ist* jetzt schon oft ein Faktor für Bonuszahlungen. Reiner Populismus.
Es läuft genauso weiter, wie es die letzten Jahrzehnte lief. Viele dumme Vorschläge die eins gemeinsam haben, sie kosten (erstmal) kein Geld.
Es gibt nur genau eine Lösung, mehr Geld für die Finanzierung der Bahn. Natürlich nicht mit der Gieskanne, aber ohne Geld wird es nicht gehen.
Und weg von diesem denken, dass sich die Bahn selbst finanzieren muss. Die Bahn ist unerlässlich für den Klimawandel. E-Autos sind ganz nett, aber wirklich Ressourcen spart man, wenn man Personenströme bündelt. Ein mit erneuerbaren Energien betriebener Zug schafft das wunderbar. Aber er muss regelmäßig und verlässlich fahren.
Das schafft man nur mit einem gut ausgebautem Netz und Instandgehaltenener Infrastruktur.
Gluecksritter90 on
Wer wirklich mehr Verkehr auf die Schiene will muss das befürworten, im Güterbereich hat die Liberalisierung schon für ein dramatisch besseres Angebot gesorgt, obwohl die DB alles tut, um das zu verhindern.
Wer auf Teufel komm raus verhindern will, dass irgendjemand mit der Eisenbahn Geld verdient, der soll das auch sagen, aber sich nicht hinter falschen ökologischen Schutzbehauptungen verstecken.
TheGoalkeeper on
>”Man sollte die Infrastruktur von allem anderen trennen. Das ist ein natürliches Monopol, für das der Staat zuständig sein muss. Hier muss mehr investiert und besser reguliert werden.” Die langfristigen Boni der Bahn-Manager sollten daher davon abhängen, dass die Infrastruktur sowohl ausgebaut als auch erhalten wird. “Gerade letzteres ist zuletzt nicht geschehen.”
>Während die Infrastruktur Dusos Meinung nach immer staatlich und gemeinwohlorientiert bleiben sollte, könne man den eigentlichen Betrieb der Züge dagegen eventuell privatisieren. Er halte es auch für eine gute Idee, dass der Logistikteil Schenker verkauft wurde: “Da hat der Staat als Eigentümer nichts zu suchen.”
Erster Teil ja, zweiter Teil nein. Es gibt doch schon private Anbieter, und mit einer Trennung der Infrastruktur würde es für private Anbieter noch einfacher werden. Aber die “Bahn” an sich ist relevante Infrastruktur, da muss der Staat eine entsprechende Qualität (Abdeckung, …) gewährleisten.
Isolus_ on
Die Misere begann doch erst, als man die Bahn privatisieren wollte und dafür Strecken still gelegt hat und nichts mehr saniert hat damit die Geschäftszahlen möglichst positiv aussehen. Private Unternehmen werden nie freiwillig unrentable Strecken anbieten. Also bei Privatisierung wird ziemlich sicher Hamburg-Berlin-München für alle besser und konfortabler, weil sich das richtig für die Unternehmen lohnt, aber irgendwelche Nebenstrecken will dann keiner bedienen. Dadurch wird auf dem Papier die Bahn besser, aber sie kommt dann halt an noch weniger Orten an.
Nass44 on
Stand in dem Artikel irgendwas von Inhalt? Ich habe da jetzt gefühlt nur „Bahn soll zerschlagen werden, die Manager sollen weniger Boni bekommen und die Bahn soll zerschlagen werden. Und weniger Boni.“
Anstatt mal mit richtigen Argumenten zu kommen, werden wieder nur ein paar Phrasen durch den Raum geschmissen, ohne irgendwelche tatsächlichen Lösungsansätze zu definieren. Was würde sich denn am jetzigen Zustand ändern, wenn die Infrastruktur komplett ausgegliedert werden würde? Mehr Investitionen? Warum kann das der Bund denn nicht jetzt schon machen?
Und bei Schenker war der Aufschrei groß: „Wie kann man ein Logistikunternehmen einfach aus staatlicher Hand weggeben, das ist doch essenzielle Infrastruktur!!“ Aber das während der Pandemie die DB fuhr, während andere private Unternehmen dicht gemacht haben, scheint dann irgendwie keiner zu beachten.
Um mal ein Gegenargument zu bringen: durch eine Aufspaltung würden m.M. Nach vieler Synergien zwischen den einzelnen Geschäftsfeldern verloren gehen, die aktuell nur durch die gemeinsame Konzernzugehörigkeit funktionieren.
DoeneriaKebab on
Man sieht ja beim internationalem Bahnverkehr in Europa, dass die Anbieter gut zusammen arbeiten, gemeinsam einen guten Service für alle ausarbeiten und ihre Systeme aufeinander abstimmen 🙂
Mehr Köche machen den Brei besser!
NymusRaed on
Das Kernproblem der Bahn ist, dass sie auf Profit ausgerichtet agieren muss statt, wie es eigentlich sein sollte, nach Nutzen für die Allgemeinheit und irgendwelche Deppen schlagen im Rahmen eines Anflugs von religiösem Fanatismus für die Marktwirtschaft die Zerschlagung vor, weil ja Konkurrenz das Geschäft belebt.
Hosebloser on
Privatisiert doch alles, dann fährt auf dem Land gar nichts mehr und die Ticketpreise steigen jedes Jahr wie das Porto bei der Post für immer beschissenere Leistung.
Oreelz on
>Der Jura-Professor forderte eine vollständige Trennung von Infrastruktur- und Transportsparten. Ziel sollte es danach sein, die Betreiber und die Nutzer der Infrastruktur voneinander zu trennen.
Nennt sich übrigens Entflechtung oder Unbundling und wurde bereits vor 25 Jahren auf dem Strommarkt geführt.
Im einfach Fall würde die DB-Netze ihr Monopol behalten, müsste aber jedes Bahnunternehmen gleich behandeln. Das würde eine strikte Trennung von allen Personal und Geschäftsstrukturen anderer Bahn Unternehmen erfordern. Eine Privatisierung muss damit nicht einhergehen. Privaten Bahnunternehmen müssen aber diskriminierungsfrei behandelt werden.
Etwas das ich mir zumindest für Internetanbieter wünschen würde, Netze werden Monopolisiert müssen aber jeden Anbieter diskriminierungsfreien Zugang zum Netz bieten. Ich würde über ein Kabel alle Anbieter bekommen die sich dann nicht mehr auf ihrem regionalen Monopol ausruhen können.
sleepingpotatoe on
Jeah ein Neoliberaler erzählt mir vom grüneren Grass des freien Marktes…
druffischnuffi on
Sorry aber ich kann mir einen Wettbewerb auf den Schienen nicht vernünftig vorstellen. Auf den Straßen gibt’s Wettbewerb zwischen Transportunternehmen weil diese komplett unabhängig voneinander fahren können. Aber Züge müssen doch immer koordiniert werden. Sie können sich quasi nicht überholen. Und wenn ein Zug irgendwo stecken bleibt, verstopft es das komplette Netz.
Meiner Meinung nach ist das komplette Bahnsystem ein einziges natürliches Monopol und muss daher ohne internen Wettbewerb betrieben werden.
Hosebloser on
Der Zustand bei der Bahn kommt nicht einfach so, er ist politisch gewollt weil man keinen Konkurrenten zur deutschen Autoindustrie will.
Darum wird der Konzern auch niemals das Geld bekommen welches er benötigt.
Nein die Bahn gehört nicht weiter privatisiert sondern verstaatlicht. Ist sie de facto sowieso, da 100% der Aktien im Staatsbesitz sind. Wieso müssen die so tun als müssten sie gewinnorientiert Wirtschaften und sich kaputtsparen?
shico192 on
Ich möchte hier mal eines einwerfen.
Die größten Konkurrenten im Gütersegment sind Tochterunternehmen von Staatsbahnen.
Warum sollte also ein Unternehmen wie DB Cargo privatisiert werden, wenn die größte Konkurrenz zu staatlichen Unternehmen zählen?
Schenker Verkauf sei gut? Eine Integration von Schenker in DB Cargo wäre gut gewesen. Der Verkauf bringt dem Konzern nur sehr bedingt etwas.
Die Privatisierungsvorstellungen haben die Bahn auch erst in die missliche Lage gebracht.
Noctew on
Haha, was haben wir alle gelacht. Und jetzt lesen wir den Artikel mal und stellen fest, dass die Forderung einfach nur ist, die Infrastruktur – Bahnhöfe und Strecke – von allem anderen zu trennen.
Formal ist DB InfraGO ja von DB Personenverkehr und DB Cargo getrennt – aber was nützt das, wenn sie einer gemeinsamen Konzernmutter unterstehen?
Die Infrastruktur als natürliches Monopol kann man dann wieder verstaatlichen und notfalls mit Subventionen am Leben halten – und der Rest muss halt im Wettbewerb mit Flixtrain Co. sehen wo sie bleiben.
DrummerDesigner6791 on
Eher etwas Meta, aber die Kommentare hier stören mich echt gewaltig. Wie viele keine Ahnung haben, nicht Mal den Artikel lesen, aber sofort los schreiben, dass durch die vorgeschlagene Privatisierung die Bahn vor die Hunde geht… Dabei sagt Herr Duso sogar ausdrücklich, dass beim Schienennetz die Privatisierung absolut fehl am Platz ist. Ãœber den Rest kann man sich jetzt streiten, aber nicht einmal zu der einfachen Differenzierung sind hier viele fähig.Â
Frameton on
Weil die Privatisierung der Schiene ja so einen guten Track record hat … (USA, UK, etc.)
rudirofl on
Das Verkehrsministerium müsste man zerschlagen (und dann wieder flicken, mit klugen menschen)
Uebelkraehe on
Gibt es ein Land der Welt mit privatisiertem Bahnverkehr, welcher dennoch eine möglichst weit verbreitete und erschwingliche Alternative darstellt? Es geht hier ja nicht nur darum, das möglichst billig/renditeträchtig zu betreiben.
Indubioproreo_Dx on
Mal ganz im Ernst: bin ich zu dumm zu verstehen warum das sinnvoll ist?
ICh lese nur raus:
Der Staat soll mit exorbitanten Summen aus Steuergeld das Fahrgeschäft stabilisieren und das gewinnträchtige Logistikgeschäft an die Wirtschaft verhökern die ohne Beteiligung des Staates erstmal die Preisschraube hochdrehen kann während man di kaufmännischen Arbeitskräfte in Ausland verlagert und dem Staat weitere Milliarden aufbürdet während der einmalige Schenker Gewinn verpufft.
Wieso glauben die Ökonomen und Top-Wirtschaftskärfte das es auch nur im geringsten einen positiven Effekt hätte?
England hat doch genau das gemacht und will nun wieder alles verstaaatlichen da die Preise explodiert sind, Sanierung ein Fremdwort für die Wirtschaft ist, Strecken und Infrastruktur so heruntergekommen das es ein Sicherheitsrisiko darstellt.
Warum glauben wir das die gewinnorientierte Wirtschaft alles besser macht wobei die Logistik ja Gewinn abwirft.
Das dann staatliche Fahrgeschäft braucht zusätzliche Milliarden die die Bahn aktuell nicht hat und der Bund nicht geben will, wenn der Bund alles bezahlen muss und soll, müsste dafür eine neue oder erhöhte Steuer her: das würde auch jetzt schon klappen… eher wird es noch übler weil der Bund deswegen nicht m ehr Steuern hat.
Egal wie es aussieht: die Lösung ist erstmal den Streckenplan auszudünnen und Strecken einzustellen.
Wenn es den vielbeschworenen Konkurenzkampf auf der Schiene gibt wird die Konkurenz sich doch drauf stürzen oder? Oder wollen die etwas nur die Sahnestückchen Strecken wie München-Hamburg? Das wäre ja ein Skandal das es dann auch nicht besser wird.
Mehr Konkurenz heißt auch das der Steuerzahler die Strecken dann für Privatunternehmen saniert, die fröhlich Gewinn einfahren. Heute trägt die Bahn das. Aber der Bund wird das Geld schon haben, heute hat ers nicht aber wenn er voll verantwortlich ist können die in Berlin zaubern.
Egal wie ich es betrachte: ich verstehe es nicht – aber die Fachkräfte sagen es und ich bin ja der Laie.
thoughts_n_calcs on
Die Infrastruktur ist mit der DB InfraGo doch bereits vom Schienenverkehr getrennt. Sie wirtschaftet komplett Gewinnorientiert für sich, und ist mit den Bahn-eigenen Verkehrsunternehmen nur durch wenig mehr als das „DB“ verbunden.
Er scheint massiv seine Hausaufgaben nicht gemacht zu haben, oder von den Verlierern (UK unter Thatcher) lernen zu wollen.
CGX10691 on
Solange die SPD im Bund regiert, wird das leider nicht umgesetzt (verbandelt mit der EVG, die dagegen ist). Vielleicht ändert sich das ja nächstes Jahr.
Tomahawkist on
also ich würde einfach mal vorschlagen da hin zu schauen wo es funktioniert mit der privatisierung wenn man das unbedingt machen muss. japan zum beispiel, da ist auch die bahn privat, aber den unternehmen gehört alles, sowohl fuhrpark als auch strecke als auch immobilie, halt für den eigenen bereich. ich weiß dass die kultur auch ganz anders ist, aber ich denke dass durch so eine version das ganze besser würde. und halt unter einer group oder so zusammenfassen damit grundlegende bausteine gleich bleiben und kommunikation/austausch einfacher ist
DocumentExternal6240 on
Warum die überhaupt Boni bekommen, ist mir echt schleierhaft…
AspiringTankmonger on
Au fein, also entweder 100 neue Tarifzonen, oder das 49 Euro Ticket, welches man dann wie noch nie braucht, wird für den Staat teuer, weil man mindestens ein Dutzend gieriger Betreiber befriedigen muss.
AspiringTankmonger on
Die Bahn verscherbeln wir dann zufällig an die Unternehmen deren Lobbyisten uns in den Scheiß reingeredet haben.
Und jedes mal, wenn es ein Problem mit den 16 Seperaten Unternehmen gibt ist die einzige politische Steuerungsmöglichkeit, mit der Gießkanne Geld regnen zu lassen, adieu Verkehrswende.
Raubbau am Gemeinschaftlichem Eigentum, sowas sollte eigentlich unter Strafe stehen…
nacaclanga on
Der Betrieb der Züge ist ja im Regionalverkehr weitestgehend privatisiert. Private Unternehmen (in Konkurrenz zu DB Regio) ersteigern die Streckenkonzessionen für den Regionalverkehr und führen diesen dann durch. Das ist mittlerweile auch schon länger so. Im Fernverkehr gibt es mit Flixtrain ja auch einen Wettstreiter.
Sehe da jetzt nicht was jetzt noch mehr getan werden soll.
Smarackto on
ALTER DAS KANN DOCH NICHT SEIN DASS SOLCHE DEPPEN AUF SO HOHE ÄMTER KOMMEN ICH RASTE AUS.
31 Comments
Wie wär’s, wenn es in jedem Bundesland ein eigenes Bahnunternehmen gäbe, mit eigenem Takt und Fahrplan, eigener Spurbreite und Zügen?
Die Trennung von Infrastruktur und Zugbetrieb wäre wirklich ein völlig logischer Schritt, und auch die Aussage, dass solche Infrastruktur zu 100% in staatlicher Hand bleiben sollte, würde ich absolut unterschreiben.
Bei der Privatisierung des Zugbetriebs bin ich skeptisch, allerdings gibt es da heute ja schon den Wettbewerb mit anderen privaten Anbietern. Von daher könnte man da wenigstens nach der Aufspaltung halbweg faire Bedingungen schaffen. Und die Vergabe der Strecken wäre ja immer noch politisch gesteuert.
naja, halte das weniger sinnvoll. Eher mal die Managern-Clowns ihren Boni nicht bezahlen und von dem Geld paar neue Weichen hinstellen (ich weiß sehr populistisch)
Wenn ich das lese bekomme ich das ganz große Kotzen.
Bahn zerschlagen und privatisieren. Natürlich, die ganz große Rettung. Es ist ja nicht so, dass genau das (der privatisieren Teil) zum aktuelle Zustand geführt hat.
Dann noch nen bisschen konservativen Populismus rein (Frauenquote ist weniger wichtig als Pünktlichkeit).
Welcher Manager hat denn die Frauenquote in seinen persönlichen Zielen drin stehen? Da hat ja (bis auf ggf. das Recruiting) 98% der MA keinen Einfluss drauf. Die Pünktlichkeit *ist* jetzt schon oft ein Faktor für Bonuszahlungen. Reiner Populismus.
Es läuft genauso weiter, wie es die letzten Jahrzehnte lief. Viele dumme Vorschläge die eins gemeinsam haben, sie kosten (erstmal) kein Geld.
Es gibt nur genau eine Lösung, mehr Geld für die Finanzierung der Bahn. Natürlich nicht mit der Gieskanne, aber ohne Geld wird es nicht gehen.
Und weg von diesem denken, dass sich die Bahn selbst finanzieren muss. Die Bahn ist unerlässlich für den Klimawandel. E-Autos sind ganz nett, aber wirklich Ressourcen spart man, wenn man Personenströme bündelt. Ein mit erneuerbaren Energien betriebener Zug schafft das wunderbar. Aber er muss regelmäßig und verlässlich fahren.
Das schafft man nur mit einem gut ausgebautem Netz und Instandgehaltenener Infrastruktur.
Wer wirklich mehr Verkehr auf die Schiene will muss das befürworten, im Güterbereich hat die Liberalisierung schon für ein dramatisch besseres Angebot gesorgt, obwohl die DB alles tut, um das zu verhindern.
Wer auf Teufel komm raus verhindern will, dass irgendjemand mit der Eisenbahn Geld verdient, der soll das auch sagen, aber sich nicht hinter falschen ökologischen Schutzbehauptungen verstecken.
>”Man sollte die Infrastruktur von allem anderen trennen. Das ist ein natürliches Monopol, für das der Staat zuständig sein muss. Hier muss mehr investiert und besser reguliert werden.” Die langfristigen Boni der Bahn-Manager sollten daher davon abhängen, dass die Infrastruktur sowohl ausgebaut als auch erhalten wird. “Gerade letzteres ist zuletzt nicht geschehen.”
>Während die Infrastruktur Dusos Meinung nach immer staatlich und gemeinwohlorientiert bleiben sollte, könne man den eigentlichen Betrieb der Züge dagegen eventuell privatisieren. Er halte es auch für eine gute Idee, dass der Logistikteil Schenker verkauft wurde: “Da hat der Staat als Eigentümer nichts zu suchen.”
Erster Teil ja, zweiter Teil nein. Es gibt doch schon private Anbieter, und mit einer Trennung der Infrastruktur würde es für private Anbieter noch einfacher werden. Aber die “Bahn” an sich ist relevante Infrastruktur, da muss der Staat eine entsprechende Qualität (Abdeckung, …) gewährleisten.
Die Misere begann doch erst, als man die Bahn privatisieren wollte und dafür Strecken still gelegt hat und nichts mehr saniert hat damit die Geschäftszahlen möglichst positiv aussehen. Private Unternehmen werden nie freiwillig unrentable Strecken anbieten. Also bei Privatisierung wird ziemlich sicher Hamburg-Berlin-München für alle besser und konfortabler, weil sich das richtig für die Unternehmen lohnt, aber irgendwelche Nebenstrecken will dann keiner bedienen. Dadurch wird auf dem Papier die Bahn besser, aber sie kommt dann halt an noch weniger Orten an.
Stand in dem Artikel irgendwas von Inhalt? Ich habe da jetzt gefühlt nur „Bahn soll zerschlagen werden, die Manager sollen weniger Boni bekommen und die Bahn soll zerschlagen werden. Und weniger Boni.“
Anstatt mal mit richtigen Argumenten zu kommen, werden wieder nur ein paar Phrasen durch den Raum geschmissen, ohne irgendwelche tatsächlichen Lösungsansätze zu definieren. Was würde sich denn am jetzigen Zustand ändern, wenn die Infrastruktur komplett ausgegliedert werden würde? Mehr Investitionen? Warum kann das der Bund denn nicht jetzt schon machen?
Und bei Schenker war der Aufschrei groß: „Wie kann man ein Logistikunternehmen einfach aus staatlicher Hand weggeben, das ist doch essenzielle Infrastruktur!!“ Aber das während der Pandemie die DB fuhr, während andere private Unternehmen dicht gemacht haben, scheint dann irgendwie keiner zu beachten.
Um mal ein Gegenargument zu bringen: durch eine Aufspaltung würden m.M. Nach vieler Synergien zwischen den einzelnen Geschäftsfeldern verloren gehen, die aktuell nur durch die gemeinsame Konzernzugehörigkeit funktionieren.
Man sieht ja beim internationalem Bahnverkehr in Europa, dass die Anbieter gut zusammen arbeiten, gemeinsam einen guten Service für alle ausarbeiten und ihre Systeme aufeinander abstimmen 🙂
Mehr Köche machen den Brei besser!
Das Kernproblem der Bahn ist, dass sie auf Profit ausgerichtet agieren muss statt, wie es eigentlich sein sollte, nach Nutzen für die Allgemeinheit und irgendwelche Deppen schlagen im Rahmen eines Anflugs von religiösem Fanatismus für die Marktwirtschaft die Zerschlagung vor, weil ja Konkurrenz das Geschäft belebt.
Privatisiert doch alles, dann fährt auf dem Land gar nichts mehr und die Ticketpreise steigen jedes Jahr wie das Porto bei der Post für immer beschissenere Leistung.
>Der Jura-Professor forderte eine vollständige Trennung von Infrastruktur- und Transportsparten. Ziel sollte es danach sein, die Betreiber und die Nutzer der Infrastruktur voneinander zu trennen.
Nennt sich übrigens Entflechtung oder Unbundling und wurde bereits vor 25 Jahren auf dem Strommarkt geführt.
Im einfach Fall würde die DB-Netze ihr Monopol behalten, müsste aber jedes Bahnunternehmen gleich behandeln. Das würde eine strikte Trennung von allen Personal und Geschäftsstrukturen anderer Bahn Unternehmen erfordern. Eine Privatisierung muss damit nicht einhergehen. Privaten Bahnunternehmen müssen aber diskriminierungsfrei behandelt werden.
Etwas das ich mir zumindest für Internetanbieter wünschen würde, Netze werden Monopolisiert müssen aber jeden Anbieter diskriminierungsfreien Zugang zum Netz bieten. Ich würde über ein Kabel alle Anbieter bekommen die sich dann nicht mehr auf ihrem regionalen Monopol ausruhen können.
Jeah ein Neoliberaler erzählt mir vom grüneren Grass des freien Marktes…
Sorry aber ich kann mir einen Wettbewerb auf den Schienen nicht vernünftig vorstellen. Auf den Straßen gibt’s Wettbewerb zwischen Transportunternehmen weil diese komplett unabhängig voneinander fahren können. Aber Züge müssen doch immer koordiniert werden. Sie können sich quasi nicht überholen. Und wenn ein Zug irgendwo stecken bleibt, verstopft es das komplette Netz.
Meiner Meinung nach ist das komplette Bahnsystem ein einziges natürliches Monopol und muss daher ohne internen Wettbewerb betrieben werden.
Der Zustand bei der Bahn kommt nicht einfach so, er ist politisch gewollt weil man keinen Konkurrenten zur deutschen Autoindustrie will.
Darum wird der Konzern auch niemals das Geld bekommen welches er benötigt.
Vor allem jetzt nicht und in Zukunft.
https://wikireal.info/w/images/2/21/Thesen-Papier_WS11_-_Autoindustrie_bei_der_Bahn_am_Steuer.pdf
Nein die Bahn gehört nicht weiter privatisiert sondern verstaatlicht. Ist sie de facto sowieso, da 100% der Aktien im Staatsbesitz sind. Wieso müssen die so tun als müssten sie gewinnorientiert Wirtschaften und sich kaputtsparen?
Ich möchte hier mal eines einwerfen.
Die größten Konkurrenten im Gütersegment sind Tochterunternehmen von Staatsbahnen.
Warum sollte also ein Unternehmen wie DB Cargo privatisiert werden, wenn die größte Konkurrenz zu staatlichen Unternehmen zählen?
Schenker Verkauf sei gut? Eine Integration von Schenker in DB Cargo wäre gut gewesen. Der Verkauf bringt dem Konzern nur sehr bedingt etwas.
Die Privatisierungsvorstellungen haben die Bahn auch erst in die missliche Lage gebracht.
Haha, was haben wir alle gelacht. Und jetzt lesen wir den Artikel mal und stellen fest, dass die Forderung einfach nur ist, die Infrastruktur – Bahnhöfe und Strecke – von allem anderen zu trennen.
Formal ist DB InfraGO ja von DB Personenverkehr und DB Cargo getrennt – aber was nützt das, wenn sie einer gemeinsamen Konzernmutter unterstehen?
Die Infrastruktur als natürliches Monopol kann man dann wieder verstaatlichen und notfalls mit Subventionen am Leben halten – und der Rest muss halt im Wettbewerb mit Flixtrain Co. sehen wo sie bleiben.
Eher etwas Meta, aber die Kommentare hier stören mich echt gewaltig. Wie viele keine Ahnung haben, nicht Mal den Artikel lesen, aber sofort los schreiben, dass durch die vorgeschlagene Privatisierung die Bahn vor die Hunde geht… Dabei sagt Herr Duso sogar ausdrücklich, dass beim Schienennetz die Privatisierung absolut fehl am Platz ist. Ãœber den Rest kann man sich jetzt streiten, aber nicht einmal zu der einfachen Differenzierung sind hier viele fähig.Â
Weil die Privatisierung der Schiene ja so einen guten Track record hat … (USA, UK, etc.)
Das Verkehrsministerium müsste man zerschlagen (und dann wieder flicken, mit klugen menschen)
Gibt es ein Land der Welt mit privatisiertem Bahnverkehr, welcher dennoch eine möglichst weit verbreitete und erschwingliche Alternative darstellt? Es geht hier ja nicht nur darum, das möglichst billig/renditeträchtig zu betreiben.
Mal ganz im Ernst: bin ich zu dumm zu verstehen warum das sinnvoll ist?
ICh lese nur raus:
Der Staat soll mit exorbitanten Summen aus Steuergeld das Fahrgeschäft stabilisieren und das gewinnträchtige Logistikgeschäft an die Wirtschaft verhökern die ohne Beteiligung des Staates erstmal die Preisschraube hochdrehen kann während man di kaufmännischen Arbeitskräfte in Ausland verlagert und dem Staat weitere Milliarden aufbürdet während der einmalige Schenker Gewinn verpufft.
Wieso glauben die Ökonomen und Top-Wirtschaftskärfte das es auch nur im geringsten einen positiven Effekt hätte?
England hat doch genau das gemacht und will nun wieder alles verstaaatlichen da die Preise explodiert sind, Sanierung ein Fremdwort für die Wirtschaft ist, Strecken und Infrastruktur so heruntergekommen das es ein Sicherheitsrisiko darstellt.
Warum glauben wir das die gewinnorientierte Wirtschaft alles besser macht wobei die Logistik ja Gewinn abwirft.
Das dann staatliche Fahrgeschäft braucht zusätzliche Milliarden die die Bahn aktuell nicht hat und der Bund nicht geben will, wenn der Bund alles bezahlen muss und soll, müsste dafür eine neue oder erhöhte Steuer her: das würde auch jetzt schon klappen… eher wird es noch übler weil der Bund deswegen nicht m ehr Steuern hat.
Egal wie es aussieht: die Lösung ist erstmal den Streckenplan auszudünnen und Strecken einzustellen.
Wenn es den vielbeschworenen Konkurenzkampf auf der Schiene gibt wird die Konkurenz sich doch drauf stürzen oder? Oder wollen die etwas nur die Sahnestückchen Strecken wie München-Hamburg? Das wäre ja ein Skandal das es dann auch nicht besser wird.
Mehr Konkurenz heißt auch das der Steuerzahler die Strecken dann für Privatunternehmen saniert, die fröhlich Gewinn einfahren. Heute trägt die Bahn das. Aber der Bund wird das Geld schon haben, heute hat ers nicht aber wenn er voll verantwortlich ist können die in Berlin zaubern.
Egal wie ich es betrachte: ich verstehe es nicht – aber die Fachkräfte sagen es und ich bin ja der Laie.
Die Infrastruktur ist mit der DB InfraGo doch bereits vom Schienenverkehr getrennt. Sie wirtschaftet komplett Gewinnorientiert für sich, und ist mit den Bahn-eigenen Verkehrsunternehmen nur durch wenig mehr als das „DB“ verbunden.
Er scheint massiv seine Hausaufgaben nicht gemacht zu haben, oder von den Verlierern (UK unter Thatcher) lernen zu wollen.
Solange die SPD im Bund regiert, wird das leider nicht umgesetzt (verbandelt mit der EVG, die dagegen ist). Vielleicht ändert sich das ja nächstes Jahr.
also ich würde einfach mal vorschlagen da hin zu schauen wo es funktioniert mit der privatisierung wenn man das unbedingt machen muss. japan zum beispiel, da ist auch die bahn privat, aber den unternehmen gehört alles, sowohl fuhrpark als auch strecke als auch immobilie, halt für den eigenen bereich. ich weiß dass die kultur auch ganz anders ist, aber ich denke dass durch so eine version das ganze besser würde. und halt unter einer group oder so zusammenfassen damit grundlegende bausteine gleich bleiben und kommunikation/austausch einfacher ist
Warum die überhaupt Boni bekommen, ist mir echt schleierhaft…
Au fein, also entweder 100 neue Tarifzonen, oder das 49 Euro Ticket, welches man dann wie noch nie braucht, wird für den Staat teuer, weil man mindestens ein Dutzend gieriger Betreiber befriedigen muss.
Die Bahn verscherbeln wir dann zufällig an die Unternehmen deren Lobbyisten uns in den Scheiß reingeredet haben.
Und jedes mal, wenn es ein Problem mit den 16 Seperaten Unternehmen gibt ist die einzige politische Steuerungsmöglichkeit, mit der Gießkanne Geld regnen zu lassen, adieu Verkehrswende.
Raubbau am Gemeinschaftlichem Eigentum, sowas sollte eigentlich unter Strafe stehen…
Der Betrieb der Züge ist ja im Regionalverkehr weitestgehend privatisiert. Private Unternehmen (in Konkurrenz zu DB Regio) ersteigern die Streckenkonzessionen für den Regionalverkehr und führen diesen dann durch. Das ist mittlerweile auch schon länger so. Im Fernverkehr gibt es mit Flixtrain ja auch einen Wettstreiter.
Sehe da jetzt nicht was jetzt noch mehr getan werden soll.
ALTER DAS KANN DOCH NICHT SEIN DASS SOLCHE DEPPEN AUF SO HOHE ÄMTER KOMMEN ICH RASTE AUS.