Als er die Geheimtür aufstiess, rief der Polizist: «Sie sind alle da!» Aber es waren bereits alle tot

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  1. Am 5. Oktober 1994 erhält Pierre Nidegger um 1 Uhr nachts einen Anruf. Der Chef der Freiburger Kriminalpolizei ist einer von drei Ermittlern, die als Erste zum abgelegenen Bauernhof La Rochette in Cheiry gerufen werden. Die Freiburger Ortschaft mit 240 Einwohnern liegt unweit des Neuenburgersees.

    Der Mann von der Freiburger Kripo hat noch nie etwas vom Orden der Sonnentempler gehört. Nicht nur für den Polizisten sind die Sonnentempler eine grosse Unbekannte.

    Denn die Gruppierung rund um den belgischen Arzt und Heiler Luc Jouret hatte bis dahin äusserst diskret gelebt. 200 Personen gehörten in der Romandie zur Sekte und pflegten kaum Kontakt zur Aussenwelt. Von ihren Plänen, einem bevorstehenden Weltuntergang zuvorzukommen und die irdische Welt zu verlassen, bekam ausserhalb der verschwiegenen Gruppe niemand etwas mit.

    Bis zu dieser Nacht Anfang Oktober im Jahr 1994.

    Pierre Nidegger sucht mit seinen Kollegen zunächst ahnungslos das Gelände ab, ein Gebäude brennt, die Feuerwehr versucht zu löschen. «Drei oder vier Personen lebten auf dem Bauernhof, also begannen wir, nach ihnen zu suchen.»

    Die Polizisten gehen um das Gebäude herum und brechen die Tür zur Garage auf. Dort stossen sie auf einen mysteriösen Raum, finden Mäntel, Koffer und Handtaschen – aber keine Menschen. Pierre Nidegger und seine Kollegen notieren die Identitäten, die sie auf den Karten und Pässen ablesen können.

    Ganz in der Nähe entdecken sie Blutspuren. «Es waren Schleifspuren, die man feststellt, wenn ein Körper über den Boden gezogen wird», erzählt Nidegger. Gefunden wird auch eine zerbrochene Brille, ein Damenschuh.

    «Angesichts des Umfangs des Bauernhauses schien die Grösse dieses Raumes zu klein zu sein. Es musste also noch andere versteckte Orte geben.» Die Polizisten untersuchen die Wände. Es ist dann der Chef, Pierre Nidegger, dem das Entscheidende auffällt.

    Mit der Schulter drückt er eine geheime Tür in der Wand auf. «Da sah ich eine Leiche. Ich rief: ‹Sie sind alle da!›»

    Bis heute hat Nidegger diesen Satz im Kopf. «Er hat mich geprägt», sagt der ehemalige Kriminalpolizist. «Sie sind alle da!»

    Was Nidegger am Tatort sieht, sprengt das Vorstellbare. Ein Kriminalfall, der weltweit Schlagzeilen machen sollte. Bald werden in Cheiry Dutzende Journalistinnen und Journalisten auftauchen, dazu zahlreiche Schaulustige.

    Monatelang werden Schweizer und internationale Medien intensiv über die rätselhaften Geschehnisse rund um die Sonnentempler berichten. Ständig werden neue, schreckliche Details publik.

  2. Tl;dr
    Heute vor 30 Jahren, brannte ein abgelegener Bauernhof in Cheiry im Kanton Fribourg. Die Feuerwehr fand 23 Leichen, 18 von ihnen wie ein Stern ausgerichtet. Kurze Zeit später brennt ein Chalet im Kanton Valais, auch dort finden die Einsatzkräfte 25 Leichen, darunter 5 Kinder.

    Alle sind Mitglieder der sogenannten Sonnentempler, einer esoterischen Geheimgesellschaft. Ein Teil der Menschen wurde ermordet, andere Mitglieder nehmen sich selbst das Leben oder ihnen wird beim Suizid geholfen.

    Bis 1997 erfolgen ähnliche Ereignisse in Frankreich und Kanada bei denen insgesamt 74 Menschen sterben.

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sonnentempler

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