Ich finde nicht alles am Babler gut (und wenn die Wahl vorbei ist dann poste ich sie vielleicht auch, unabhängig obs Ergebnis gut, schlecht oder ausreichend ist). Und ich bin vielleicht sogar verblendet genug dass ich glaube seine Chance dass er auch nach der Wahl eine Weile da ist sind gar nicht so schlecht (zb.: Doskozil hat ihm in diesem neuen Interview die Latte extrem niedrig gelegt ( https://burgenland.orf.at/stories/3272056/ Doskozil: SPÖ-Plus bei Nationalratswahl wäre „wesentlicher Erfolg“ ), mmn winken echte ÖVP Granden (nein, nicht nur die komische Sachslehner) mittlerweile nicht nur geheim (https://www.trend.at/politik/mobilmachung-fuer-blauschwarz-politik-backstage) sondern offen (https://www.diepresse.com/18883864/wie-laeuft-es-mit-der-fpoe-mikl-leitner-bis-jetzt-wirklich-gut) mit Schwarz/Blau, Oppositionschef ist für die großen SPÖ Namen kein angenehme Aufgabe (imo Leute wie Kern und Dosko sind eingestiegen als es der SPÖ ziemlich gut ging und man sich an die Spitze stellen konnte von was was schon ziemlich erforlgreich war, aber die Knochenarbeit mit wenig Geld eine SPÖ zu reformieren die nicht so viel Sitze hat, das tut sich mmn höchstens ein idealistischer klein "von der Wiege" Sozi wie der Babler an).

Aber selbst wenn, auch als sie Christian Kern geschasst haben, gewisse Innovationen die er in die Parteistruktur gebracht hat (wie Gastmitgliedschaft und Themeninitiativen) hat sich niemand die Mühe gemacht sie abzuschaffen.

Also hier sind ein paar Dinge wo ich hoffe dass die SPÖ sie allein aus Eigeninteresse weiter beibehält, egal wer chefe ist.

SPÖ in der Fläche

  • Die SPÖ braucht ein besseres Angebot für die Bundesländer/kleinere Städte. MMN ist DAS was Babler wirklich dazu bringt, was ihn wirklich anders macht als die vorigen Parteiriegen, dass er eben nicht aus dem Wiener Parteiestablishment kommt oder aus der Landeshauptstadt. Wien ist leiwand und sie sollen ihre Arbeit weiter leiwand machen und an sich feilen. Aber Wien ist halt auch sehr atypisch für Restösterreich und nicht alles was für Wien Sinn macht passt für überall anders. Ich hoffe der SPÖ wird klar dass sie sich "in der Fläche" besser aufstellen muss und für die Fläche bessere Antworten finden muss (ja auch wenn sie sich vielleicht eher auf mittelgroße Städte konzentriert wäre das mmn durchaus ein Fortschritt).

Umgang mit der Basis

  • Damals als die SPÖ Mitgliederbefragung war habe ich mit weinigen (alten) sPÖ Mitglieder geredet wen sie wählen und warum. Dabei bin ich auf den Eindruck gestoßen dass irgendwann, spätestens bei Faymann das Gefühl aufgekommen ist, es ist den SPÖ Granden einfach nur lästig dass man überhaupt eine Basis hat (also: kleine SPÖ Mitglieder die nicht bezahlt werden und die kleine Aktivitäten vor Ort haben). Was der Babler gemacht hat und wie er überhaupt bei Doskozil vs PRW mitmischen konnte ist weil er extrem an diese Basis appelliert hat. Aus "Grandensicht" kann ich schon verstehen dass man vielleicht nicht so viel Zeit wie der Babler darauf verwenden will zur Basis zu sprechen. Warum du dir denkst, selbst wenn du deine 150.000 Mitglieder aktivieren könntest ist das vermutlich immer noch weniger effektiv als ein wirklich gutes Fernsehinterview oder sogar ein guter Skandal in den Medien. Und selbst wenn die alle für dich relativ gratis Wahlwerbung machen, wer sagt dir dass das wirklich effizient sind, dass die nicht auch eher in Blasen agieren?

Und dann ist natürlich die Frage für alle Granden vermutlich: was ist wenn die Basis was will was wirklich extrem unpraktisch ist, beim Regieren, bei der Koalitionsverhandlung, sogar bei der Oppositionsarbeit, wenn zb die Basis weitaus linker ist als der Rest von Österreich?

Ich glaube trotzdem dass es für die SPÖ, im Sinne der Gesundheit der Partei, der Gesellschaft und auch der Demokratie, sehr wichtig wäre einen Weg zu finden um die Basis sinnvoll einzubinden. Sie als Quelle der Inspiration zu nutzen, als Ohr bei der Bevölkerung, als Testlabor für Ideen und Konzepte.

Umgang mit den Neumitgliedern

  • Ich weiß nicht wirklich wie die SPÖ funktioniert. Ich kenne eher die Grünen. Meinen Eindruck nach bestücken sich die Grünen durch periodische "Radikalisierungs/Politisierungswellen". Tschernobyl, Zwentendorf, Hainburg, Fridays For Future, Lobau. Ein Thema regt auf, Leute engagieren sich Bürgerinitiativistisch, die Initiative scheitert oder ist erfolgreich und die Leute wollen weitermachen, es spült sie in die Politik. Ich vermute vom Konzept her ist die SPÖ eher darauf ausgelegt dass sie Leute von den Kindern von Sozis rekrutieren (Andi Babler ist selbst ein Beispiel) oder aus der Arbeiterbewegung zb über die Betriebsräte. Kann mir also vorstellen dass die Neuaktivisten da nicht so wirklich reinpassen in was die SPÖ gewohnt ist und ich wünsche ihnen dass sies irgendwie zamkriegen die sinnvoll einzugliedern (ohne dass man sich gleich ganz von ihnen dominieren lassen muss).

Dinge am Babler die ich gute finde und wo ich hoffe dass die SPÖ sie behält
byu/wegwerferie inAustria



Von wegwerferie

2 Comments

  1. AverageIceteaEnjoyer on

    Ich halte die SPÖ für machtgierig genug Babler in die zweite, dritte, Reihe zu versetzen, und mit Nehammer-Vertrauten Hanke in Koalitionsverhandlungen zu gehen.

    Weil noch paar Jahre Opposition, mit einem Parteichef der geringere Umfragewerte hat als Pamela-Rendi Wagner, würde bei Teilen der Partei wohl für leisen burgenländischen Unmut sorgen.

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