US-Diplomat lobt Umgang mit Strahlenvorfall bei japanischer Küstenwache in einem Bericht von 1958 NHK hat ein Dokument von vor mehr als sechzig Jahren erhalten, in dem die Vereinigten Staaten und Japan für ihren Umgang mit einem wenig bekannten Strahlenvorfall gelobt werden, an dem zwei Schiffe der japanischen Küstenwache beteiligt waren. Richard Snyder, Sekretär der US-Botschaft in Tokio, verfasste das Dokument zwei Monate nach dem Vorfall im Juli 1958. Später wurde er stellvertretender Staatssekretär. Die Schiffe Takuyo und Satsuma fuhren im Pazifik, als sie dem radioaktiven Niederschlag eines US-Wasserstoffbombentests im Bikini-Atoll ausgesetzt wurden. Ein Jahr später starb Takuyos Chefingenieur Nagano Hirokichi an Leukämie. Experten kamen jedoch zu dem Schluss, dass die Strahlenmenge, der er ausgesetzt war, so gering war, dass man sie kaum mit seinem Tod in Verbindung bringen konnte. Snyder schrieb, die USA hätten die Behauptung der Strahlenbelastung nicht auf die leichte Schulter genommen und Ärzte nach Rabaul in Papua-Neuguinea geschickt. Er schrieb auch, Japan betrachte diese Maßnahme als Beweis dafür, dass sich die USA um die Besatzung sorgten. Snyder fügte hinzu, Japan habe bereits vor Abschluss der Untersuchung des Vorfalls versucht, Zusammenstöße mit den USA zu vermeiden. Er schrieb, seiner Meinung nach seien die Japaner zutiefst davon überzeugt, dass US-Atomtests unangenehm und potenziell schädlich für die Menschheit seien, aber sie schienen zu glauben, dass solche Tests unvermeidlich seien. Der Diplomat schrieb auch, dass einige Leute offenbar sogar zu dem Schluss gekommen seien, dass Atomtests angesichts der internationalen Lage gerechtfertigt seien. Snyder fügte hinzu, die Japaner seien zu der Überzeugung gelangt, dass ihre Proteste gegen die USA überhaupt keine Auswirkungen hätten und sich stattdessen unerwünscht auf die bilateralen Beziehungen auswirkten. Professorin Moriguchi Yuka von der Universität Kyoto sagt, das Dokument sei wichtig, weil es Aufschluss darüber gebe, wie die US-Regierung den Vorfall analysiert habe. Sie sagt auch, dass die beiden Länder Informationen taktvoll preisgegeben hätten, damit sie sich nicht weit verbreiteten, und dass es ihnen gelungen sei, die Schwere des Vorfalls herunterzuspielen. Sie fügt hinzu, dass diese Manipulation der Informationen dazu geführt habe, dass der Fall aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit verschwand.

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