Na dann halt kein Klassejob: Warum ich doch kein Lehrer wurde

https://www.derstandard.at/story/3000000235494/na-dann-halt-kein-klassejob-warum-ich-doch-kein-lehrer-wurde

Von Sharp-Gas-7223

6 Comments

  1. sapere_aude_heast on

    als jemand die während der ganzen schulzeit fast ausschließlich lehrer:innen hatte, deren sentiment war, was nicht alles geht, wenn man nur will und sich nicht aufhalten lässt, muss ich bei dem ganzen (sehr berechtigten) kritisieren aller möglichen umstände schon ein bissl schmunzeln. totales verständnis dafür, trotzdem wär ich froh gewesen, wenn man uns damals das verständnis entgegengebracht hätte, das manche heute fordern. für die schüler:innen ist die schule nämlich schon ein paar jahrzehnte eine zumutung.

  2. Ok_Horror207 on

    verstehe nicht wer sich freiwillig solche bedingungen und arbeitsabläufe antut – angefangen von einer absolut unfähigen bildungsdirektion über arbeitsmaterial selber zahlen bis zu keiner verfügbarkeit von vernünftigen arbeitsplätzen. Das is eine einzige shitshow und die menschen sollen endlich aufhören sich selber auszubeuten. Dasselbe gilt in der Pflege.

    Da wird sich nie was ändern es sei denn das system bricht radikal zusammen. Bis dahin wünsche ich insbesondere der bildungsdirektion alles erdenklich schlechte, die es nicht schafft meiner freundin vordienstzeiten anzurechnen bzw bis heute keinen dienstvertrag auszuhändigen. Hoffe meine freundin kündigt bald und macht was mit Zukunft und Wertschätzung

    nachtrag: auch alles erdenklich schlechte an die eltern die glauben alles besser zu wissen, ihr vollwappler solltet euch lieber um euren scheiss nachwuchs kümmern und denen manieren und verhalten beibringen. Rage ende

  3. Flotschi0510 on

    Zeigt einmal mehr den desaströsen Zustand unseres Bildungssystems auf. 0 Wertschätzung gegenüber dem Personal und den Bewerbern. Eigentlich komplett zum Speiben…

  4. „Sie vermittelten mir das Gefühl, ich wäre keiner, der das Bildungssystem entlaste, sondern einer, der sich darin einschleiche, ohne auf Lehramt studiert zu haben.“

    Ja, fair – hat der Autor ja auch nicht.

    „Mein Einwand, ich hätte zwei innenpolitische Bücher geschrieben, meine Diplomarbeit zur politischen Kommunikation verfasst und sei zehn Jahre Innenpolitikjournalist gewesen, verhallte.“

    Kann ja auch nicht jeder zu jedem Thema, das ihm gefällt, einfach Bücher schreiben oder journalistisch tätig sein. Das ist gleichwertig mit einem Studium mit echten Professoren, Prüfungen und Noten. /s

    „Die Qualifizierung schaffte ich nur für Deutsch. Jenes der drei Fächer, für das ich mich am wenigsten geeignet halte.“

    Dass die Eignung gering ist, da bin ich d‘accord.

    Was soll das bitte, Unqualifizierte auf unsere Kinder und baldigen Bürger loslassen zu wollen?

  5. Mich wundert bei denen gar nichts mehr, 2 Freunde wurden abgelehnt, obwohl sie in ihren Fächern schon seit Jahren Kinder und Jugendliche im nicht-schulischen Kontext beruflich unterrichtet haben weil Unterrichten explizit nicht als Vorberufserfahrung für den Lehrerjob angerechnet werden kann.

    Geschweige denn, dass man mehrere Monate aufs erste Gehalt warten muss.

    Die weltfremden und überheblichen Versager der Bildungsdirektion richten das Bildungssystem schneller zu Grunde, als es irgendwelche Problemschüler es je zu tun vermögen werden.

  6. zistroserl on

    Die ganze “KlasseJob”-Geschichte ist halt ein verzweifelter Versuch, irgendwie das zu kitten, was in den letzten fünfzehn Jahren Bildungspolitik komplett kaputtgemacht wurde.

    Dass wir heute keine Jungkollegen mehr kriegen, liegt am neuen Dienstrecht und an der neuen Lehrerausbildung. Damit ist der Job finanziell unattraktiv geworden und die Ausbildung komplett verkopft, weil die Leute viel zu spät merken, ob sie eigentlich mit Schülern können oder nicht. Da lassen sich immer weniger drauf ein, weil es ein riesiges Risiko geworden ist. Dazu das miserable Image in der Öffentlichkeit, weil die Medien in schönster Regelmäßigkeit die “Juli+August”-Sau durchs Dorf treiben, gefolgt vom “20 Stunden Arbeit in der Woche”-Schweinderl.

    Und was das Ablehnen der Quereinsteiger von den “richtigen” Lehrpersonen mit einem Lehramtsstudium angeht:

    Quereinsteiger decken die schlimmsten Lücken ab, aber bleiben nicht. Die kommen mit komplett falschen Erwartungen zu uns und sind dann schockiert, wenn sie merken, wie langsam und kompliziert alles Bürokratische läuft, dass sie nicht einfach machen können, was sie wollen, und dass sie nicht von 15 wissbegierigen Kindern erwartet werden sondern eben von der Realität in den Klassen.

    Wir haben heuer wieder zwei Quereinsteiger. Nach meiner Zählung sind das jetzt #9 und #10, seit das forciert wird. Von den bisherigen 8 sind noch 2 da, eine wird nach diesem Jahr gehen. Natürlich freuen wir uns da nicht drüber, weil das für uns alle mehr Arbeit bedeutet in der Einschulung, wir die Leute an die kurze Leine nehmen müssen damit das alles irgendwie funktioniert, und da gern eine Haltung mitgebracht wird, dass man es jetzt diesen verstaubten Lehrern mal zeigen wird, wie es richtig geht. Und nach 1-2 Jahren sind sie kommentarlos wieder weg.

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