In letzter Zeit häufen sich in vielen deutschsprachigen Subs auf Reddit ja Diskussion zur 4-Tage-Woche, 32-Stunden-Woche usw. Aber ich fände es schon schön, für jede Stunde nach der 40. auch bezahlt zu werden. Laut AK haben die Österreicher 2022 47 mio Überstunden bzw. Mehrstunden geleistet ohne eine Entlohnung dafür zu bekommen. Dass Überstunden, auch wenn der Laden grad nicht brennt, viel zu gerne angeordnet werden, lasse ich mal außen vor. So viele Menschen leisten monatlich mehr als ihre Normalarbeitszeit pro Monat (und oft noch ohne Entlohnung!) dass es mich fast wundert, wie wenig das Thema in den Medien vorkommt. Was denkt ihr, fantasier ich mir hier ein Problem zusammen, dass gar nicht so groß ist oder sind wir alle diesen Zustand schon zu sehr gewöhnt?

Quelle AK: https://www.arbeiterkammer.at/unbezahlte-ueberstunden

Wieso leisten wir so viele (unbezahlte) Überstunden und warum interessiert das keinen?
byu/Lalesh420 inAustria



Von Lalesh420

15 Comments

  1. MrBunnykiller on

    Wenn der Personen/Parteien die was ändern könnten sollte es interessieren: ÖVP? FPÖ? WKO?

  2. Realistic-Major4888 on

    Liegt an jedem Einzelnen. Ich hab Flexzeit, meine “Überstunden” bekomme ich eins zu eins zurück. Anders würde ich auch nicht arbeiten. Das Unternehmen gibt mir ja auch nichts gratis, warum sollte ich also meine Zeit gratis an die Firma geben?

  3. Prestigious_Roof_546 on

    Wenn man sichs gefallen lässt. Überstunden sind auszugleichen, aber es gibt halt doch immer wieder Leute, die Angst davor haben, negative Auswirkungen zu erleben, wenn sie Überstundenabgeltung einfordern.

  4. > Aber ich fände es schon schön, für jede Stunde nach der 40. auch bezahlt zu werden. Laut AK haben die Österreicher 2022 47 mio Überstunden bzw. Mehrstunden geleistet ohne eine Entlohnung dafür zu bekommen

    Diese “Mio Ueberstunden” werden wohl zu einem grossen Teil aus All-in Vertraegen kommen wo ja die Ueberzahlung bereits etwaige Ueberstunden inkludiert.

    Als jemand der den Arbeitsmarkt in Oesterreich und in anderen Laendern erlebt hat kann ich nur feststellen, dass diese “Bezahlen nach Arbeitszeit” in Buerobranchen in Oesterreich dazu fuehrt, dass man mehr arbeitet, mehr buerokratie hat und weniger Flexibilitaet hat. Das Kreide ich der AK und den Sozialpartnern hart an.

    Die Tech Firmen in den USA schauen ueberhaupt nicht auf die Stunden und gerade bei grossen Unternehmen ist es nicht selten, dass Leute auf keine 32 Stunden die Woche kommen. Die Sozialpartner waeren gut bedient weniger das Thema Arbeitszeit als das Thema Bezahlung nach Leistung inkl. Mitarbeiterbeteilungen anzugehen.

    Warum interessiert es keinen? Weil die meisten mit All-in Vertraegen bei der AK als “Unbezahlte Ueberstunden” aufscheinen das aber selber wohl kaum so sehen werden.

  5. PositiveEagle6151 on

    Das sind 10 Stunden pro Erwerbstätigem und Jahr. Also nicht einmal 1 Stunde pro Monat.
    Ich würde da mal die Kirche im Dorf lassen, die 2 Minuten pro Tag vertrödelt jeder mit privaten Dingen.

  6. xoteonlinux on

    Die österreichischen Arbeitnehmer gefallen sich selbst sehr in der Opferrolle. Anders kann man sich die AK Propaganda über den 12 Stunden-Tag und die 60 Stunden-Woche nicht erklären. Es gibt auch defacto keinen All-In Arbeitsvertrag (Stichwort Deckungsprüfung).

  7. Uns interessiert das. In Österreich wurden 2023 46,6 Millionen Mehr- und Überstunden NICHT BEZAHLT (kein Geld, kein Zeitausgleich). Für Unternehmen gibt es dafür keinerlei Strafen. Wir fordern: Wird eine Abgeltung vorenthalten, soll es für die Stunden das doppelte Entgelt geben!

  8. die kollegen sind unsolidarisch untereinander, gewerkschaften sind böse und arbeitskampf die hölle. dann lieber cheffe in den arsch kriechen

  9. bladaWappla on

    Wir haben einen All-In, da geht halt auch ned alles.
    Gibt Kollegen die beenden das Jahr mit einem Stundenplus weit jenseits der 200.

    Trauriges Highlight war ein Kollege der bei 370 war und halb im Burnout, der Chef hat den dann mehr oder weniger freundlich gezwungen einen guten Teil seines aufgestauten Urlaubs zu konsumieren und einen Monat Auszeit zu machen.

    Seitdem lässt er sich vom Zeiterfassungssystem automatisch Warnungen schicken, wenn wer mehr als 10h an einem Tag und bei +100/150/200 um da zu intervenieren und nachzufragen, wieso das jetzt ist.

    Manche Kollegen sind halt weiterhin beratungsresistent und machen weiter Überstunden ohne Ende…

  10. BlerghTheBlergh on

    Weil wir indoktriniert wurden unseren Arbeitgeber wie einen zornigen Gott zu verehren der unser Leben mit einem Schnipps zerstören kann.
    Einige leben gar in einer Illusion in der, der Arbeitgeber die dedizierten Diener in den Gottestand erhebt wenn man sein Leben ganz der Arbeit verschreibt. Dann sind sie überrascht wenn Sie ohne irgendwas in die Pension gehen und die Zeit, die man mit Freude und Liebe hätte verbringen können an Überstunden verloren hat.

    Wir leben in einer Wirtschaftsdiktatur und beginnen aufzuwachen da die Wirtschaft uns den ganzen Kuchen schon weggefressen hat. Jetzt kann man nicht mehr durch harte Arbeit an Besitz gelangen und die Leute beginnen zu sehen, dass sie nie von ihrer Arbeit wirklich belohnt worden wären, egal wie loyal man auch wahr.
    Darum macht sich auch die WKO so laut über die Jugend her “die nicht mehr arbeiten will”. Die wissen ganz genau, dass keiner mehr Vollzeit arbeiten will da deren eigenes Kader den Wert von Vollzeit, das erarbeiten von Besitz, durch Gier weggefressen hat.

  11. saxovtsmike on

    Wir dürfen momentan keine mehrarbeit leisten, aka keine stunden am saldo aufbauen und sollen falls mal doch was ist das wieder 1:1 als gleiztzeit/ za abbauen. Zum jahresende musst du geserzlich geregelt eh wieder auf dem vereinbartem saldo sein, also kannst ja gar kein unbezahlte Überstunden machen

    Ergibt so gesehen 1-2 mal im monat eine 4 tage woche.
    Ich hätt auch nichts dagegen wenn wir wieder Überstunden ausbezahlt bekommen würden, aber dadurch fällt die Ausrede flach das ich ab 15 uhr keinen termin mehr annehme weil ich da meine 8h schon habe

  12. Überstundenzeit die man bezahlt bekommen “darf”, ist in Österreich sogar sehr streng geregelt. Da können AG und AN beide auf die Finger bekommen, würde das offiziell werden.

    Das Problem sind meistens Konkurrenzkämpfe im Unternehmen und außerhalb. Wenn der eine die “extra Mile” geht, dann muss man halt ab einem gewissen Punkt mitziehen, oder glaubt das zumindest um nicht blöd da zu stehen.

    Das einzige was in so einer Situation hilft, ist meiner Meinung nach extrem kompetitive Menschen und Workaholics ausbremsen, die z.T. die Arbeit auch gern gratis weiter machen, wenn sie dafür andere Chancen sehen. Aber wie willst du das kontrollieren? Du kannst solchen Leuten nicht sagen, sie sollen aufhören sich in der Freizeit auch mit dem Ganzen zu beschäftigen. Also nicht offiziell.

    Das einzige wo ich sehe, das was bringt ist, die Leute nicht zu bestrafen, die “nur” ihre reguläre Arbeit machen, weils eben die gibt dies übertreiben.

    Ein anderes Thema sind dann noch Leute die aus dem Ausland kommen, wo dieses Konkurrenzdenken normal ist und sogar gefördert wird. Hatte da z.B. die Erfahrung mit zwei Ex KollegInnen, die bei der Einstellung geglaubt haben, es ginge um einen Posten und der/die die am Ende der Probezeit weniger geleistet hat, wird rausgeworfen.

  13. SleepAffectionate268 on

    Habe ich nie gemacht bis auf bei der selbstständigkeit wenn man mal verkackt ist man aber selber schuld

  14. Andere frage, wieviele lassen sich das gefallen aus angst den job zu verlieren?

  15. TemporaryMost2678 on

    Weil man von klein auf die “österreichische Arbeitsmoral” eingetrichtert bekommt.
    Und die besagt nunmal, dass man alles für die Firma gibt, sich körperlich und geistig aufarbeiten soll, aber nicht um irgendwas dafür zu bekommen, sondern einfach weils halt im Arbeitsleben so ist.

    Und wennst das ansprichst bist der Oasch für die KollegInnen der alle runter zaht und doch einfach blos ned hakln mag.

    Am Ende steigt trotzdem jeder mit dem gleichen aus, außer natürlich das Gotteswesen Geschäftsführung das ja auch mal wieder an neuen Porsche braucht, evtl. noch Aktionäre sowie der Lobbyismuss und alle die daran noch mitverdienen.

    Da sind jetzt sicher einige subjektive Erfahrungswerte mit reingerutscht, aber ich kann mir vorstellen, dass das ganze doch einigen bekannt vorkommen könnte.

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